DRAGON AGE: INQUISITION - Illachal Lavellan #Wattys2016

Kapitel 48

Während sie warteten, dass Lyra wieder aufwachte nachdem man sie ins Nichts geschickt hatte, standen Illachal und Cullen auf dem Trainingsplatz. Ihnen bot sich ein Schauspiel wie sie es noch nie gesehen hatten. Fayris trainierte mit Blackwall und Cassandra, während die anderen Gefährten aufmerksam zusahen. Revas hatte sich zu Cullens Füßen niedergelassen und beobachtete das Ganze sehr interessiert.

Fayris hatte die ihnen verbleibende Zeit genutzt die anderen auf das vorzubereiten, was sie auf der Reise erwarten würde. Besonders, wenn sie auf ihren Clan treffen würden. Während Cassandra und Blackwall versuchten, sie mit den Übungswaffen zu treffen, balancierte Fayris geschickt auf Zaunpfählen und Übungspuppen, tanzte Angriffskombinationen und blockte jeden Schlag geschickt ab. "Ich verstehe, warum du diese Art zu kämpfen lernen wolltest, Illachal. Abgesehen davon, dass es ein Kampfstil ist der so unbekannt ist, dass kaum einer wissen wird wie er darauf reagieren soll, sieht es absolut faszinierend aus." Cullen beobachtete die Halbelfin, die einen weiteren Schlag von Blackwalls Schwert an ihrem Bogen entlanggleiten ließ um dann mit ihrem Schwert zu kontern. Gleichzeitig hatte sie einen Schritt nach vorne gemacht und ihn so in die Defensive gedrängt. Cassandras Waffenstreich wich sie geschickt aus, indem sie ihren Oberkörper nach rechts neigte und den Kopf leicht einzog. Mit einer unglaublichen Schnelligkeit hatte sie sich an der nächsten Übungspuppe hochgehangelt, stand kurz auf deren Schultern um sich dann mit einem Sprung hinter Blackwall zu katapultieren. Dieser schaffte es gerade noch, sich umzudrehen und ihren Schlag zu blocken.
Illachal nickte Cullen zu. "Ja. Sie hat eine Schnelligkeit und Eleganz, wie ich sie noch nicht gesehen habe. Ich wünschte, ich könnte mich auch so bewegen." Cullen trat hinter sie und schlang seine Arme um ihre Hüfte. Er beugte sich zu ihr um ihr einen leichten Kuss in den Nacken zu hauchen. "Eine derartige Beweglichkeit würde wirklich einige neue Möglichkeiten eröffnen." Er hatte gedankenverloren vor sich hingeredet und war mehr als verwirrt, als er nun Illachals Blick sah. Sie hatte sich zu ihm umgedreht und sah ihn mit einer Mischung aus Überraschung und Erstaunen an, und brach schließlich in schallendes Gelächter aus. Cullen wurde rot und griff sich verlegen in den Nacken, als ihm bewusst wurde, was er da gerade gesagt hatte. "Beim Atem des Erbauers... Ich meinte doch nicht... Ich wollte nicht..." Illachal schüttelte den Kopf und legte ihm einen Finger auf die Lippen. "Liebster, du kannst dich da nicht mehr herausreden. Da war wohl der Wunsch Vater des Gedankens." Cullen öffnete den Mund, schloss ihn jedoch wieder. Revas blickte von einem zum anderen und winselte leise. Die Elfin zog Cullen nun zu sich herunter und gab ihm einen liebevollen Kuss. Cullen erwiderte die Zärtlichkeit und schloss die Augen. "Ihr Beide benehmt euch seit ihr verheiratet seid sehr viel unbefangener, ist euch das mal aufgefallen?" Dorian war an sie herangetreten. Illachal lachte leise, und Cullen räusperte sich verlegen. "Ich glaube, da es nun wirklich nichts mehr zu verstecken gibt, weil es nun sowieso die ganze Welt weiß, fällt es unserem Kommandanten hier etwas leichter." Varric hatte sich nun dazugesellt. Cullen seufzte nur auf und sagte nichts dazu, wohingegen Illachal ein wenig zu kichern begann.
Plötzlich verzog sie das Gesicht und ihre Hand zuckte auf ihren Bauch. Sie wurde blass und taumelte. Cullen reagierte sofort, fing sie auf und stützte sie. "Liebes, alles in Ordnung? Was fehlt dir?" Besorgt sah er sie an, als er ihr nun hochhalft. "Ich... weiß es nicht..." flüsterte Illachal. Ihr Gesicht war schmerzverzehrt und kleine Schweißperlen glänzten auf ihrer Stirn. "Ich bringe dich in unser Quartier. Dorian, wärst du so freundlich und den Heilmagier Athim zu holen?" Athim war derjenige gewesen, der bei Illachal die Schwangerschaft festgestellt hatte und somit der Einzige, der Illachal momentan behandeln durfte. So versuchten sie, das Geheimnis zu wahren, denn je weniger davon wussten, um so besser war es. Dorian nickte und eilte los, während Cullen seine Gemahlin stützte. Angst und Besorgnis schnürten ihm die Kehle zu und hoffte inständig, dass mit Illachal und ihrem Kind alles in Ordnung war. Revas lief neben ihnen her, immer so, dass sein massiger Körper eine gewisse Stütze bot.