A C H T

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Etwas unfassbar helles blendete mich und zwang mich meine Augen zu öffnen. Ein unnormaler Schmerz durchzog meinen Kopf und ich traute mich nicht, mich auch nur einen Zentimeter zu bewegen.
Der Geruch im Raum verriet mir, dass ich nicht wie erwartet Zuhause war, jedoch war mir dieses Bett sowieso vertrauter als mein eigenes. So viel denken tat weh und da wurde mir auch schon klar, ich hatte gestern gehörig übertrieben und durfte die Schnipsel meiner Erinnerung jetzt zusammen sammeln.

Leise und vor allem langsam versuchte ich mich zu erheben, sobald ich saß ließ der Schmerz etwas nach und ich konnte ansatzweise klar denken, jedoch verabschiedete mein klarer Kopf sich sofort wieder, als er Blake neben mir schlafen sah.

Sein Körper war zu mir gedreht, seine Brust hob und senkte sich sanft, bevor ich den Verstand verlieren konnte, stand ich auf und lief zur Dusche. Ein Blick in den Spiegel verriet mir, dass das eindeutig eine gute Idee war.

Das heiße Wasser weckte mich, putzte den Schmutz des Alkohols weg und ließ mich wie ein neuer Mensch fühlen. Ich schwörte mir, nie mehr Alkohol zu trinken, jedoch wusste jeder wie dieses Versprechen enden würde. Ich schlüpfte in meine weiße Hose von gestern, packte mir jedoch ein Shirt von Blake für oben, da auf meinem dunkelroten Oberteil ein undefinierbarer Fleck war. Leise lief ich in die Küche, um Frühstück zu machen. Ich wollte nur kurz auf mein Handy sehen und schon traf der Schock mich.

Blake drückte meinen Körper an sich, sein Blick lag auf mir und wir grinsten uns an, das war also mein neues Hintergrundbild.

Wann hatten wir das gemacht? Was war gestern verdammt nochmal alles passiert? In meiner Galerie entdeckte ich noch mehr solcher Bilder, auf manchen küssten wir uns, auf anderen trug er mich durch die Gegend. Wer hatte die Bilder gemacht? Fragen über Fragen und nur er könnte sie mir beantworten, Blake war alkoholresestent, zumindest sagte das jeder.

Mit vollem Kopf machte ich das Omlett zuende und trug es ihm rauf in sein Zimmer, mein Hunger war eindeutig vergangen. Immer noch lag er schlafend im Bett, ich stellte das Essen vor seine Nase und paar Sekunden später begann er zu blinzeln. Fresssack.

Seine Ebenholzfarbenden Augen sahen mich an und ich blickte mindestens genauso intensiv zurück. "Morgen." sagte er rauchig und ich versuchte die Gänsehaut auf meinem Körper zu ignorieren.
"Morgen." gab ich nur zurück und schob ihm das Tablett zu. "Hau rein." fügte ich hinzu und ein kleines lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. "Schönes Shirt." lobte er seine eigene Kleidung und ich lachte kurz auf, verstummte jedoch sofort als ich seinen Blick spürte. Stumm saßen wir auf seinem Bett, während er sich das Essen reinstopfte, essen war das wirklich nicht mehr. Ich nahm all meinen Mut zusammen und fragte "Was ist gestern alles passiert Blake?"

Seine Augen konzentrierten sich sofort auf mich und er schluckte kurz, ehe er mit der Schulter zuckte "Nichts." log er mich eiskalt an und ich nahm mein Handy zu Hand.

Ich spürte wie er jede meiner Bewegungen verfolgte. Wütend hielt ich ihm mein Handy hin und er betrachtete mein Hintergrundbild, wir sahen so glücklich aus, auch wenn es nur eine Nacht voller Alkohol gewesen war. "Und davon hab ich noch Tausende, also lüg mich gefälligst nicht an. Ich bin nicht blöd Blake." sagte ich und sah ihn an, in der Hoffnung irgendein Zeichen in seinen dunklen Augen zu finden.

"Wir waren beide gut betrunken, haben fremde Menschen angesprochen und die haben paar kitschige, unbedeutende Fotos gemacht." seine Hand machte eine wegwerfende Bewegung und irgendwas in mir starb aus.
Unbedeutend also, plötzlich fühlte ich mich dumm auch nur eine Sekunde geglaubt zu haben, er könnte in meiner Nähe Spaß gehabt haben, geschweige denn glücklich gewesen sein.

Schnell schluckte ich den Kloß in meinem Hals runter "Na dann sind die ja nicht wichtig, werde sie löschen und mach mich mal auf den Weg." sagte ich gelangweilt und er kaufte es mir anscheinend ab, seine Augen musterten mich nur kurz.

Sein Shirt fühlte sich auf meiner Haut plötzlich wie Säure an, ohne ihn zu beachten schnappte ich mir mein dreckiges rotes Oberteil und meine Jacke die ich letztes mal bei ihm vergessen hatte. Ich zog es aus, warf es achtlos neben ihn aufs Bett und schlüpfte in meine Sachen. "Hättest es behalten können." hauchte er und sein Blick lag deutlich auf meinem freien Bauch.
"Nein danke, ich brauche nichts von dir." antwortete ich kalt und schnappte mir mein Handy, dass er immer noch in seiner Hand hielt. Mein Blick fiel kurz auf das Bild, er sah mich so intensiv an, dass es weh tat aber es war bedeutungslos, der Alkohol hatte sein Hirn vernebelt, leider konnte ich mein strahlen nicht auf den Alkohol schieben.
Zu spät merkte ich, dass ich gestarrt hatte und machte mich auf den Weg zum Balkon ohne noch etwas zu sagen.

Wiedermal saß ich wie ein ausgesetzter Hund auf der Mauer und starrte in die Luft, es war noch hell, immerhin hatten wir gerade mal Mittag, um diese Zeit war ich noch nie hier. Geräuschlos löste sich der Rauch auf, verschwand einfach, bis ich neuen zum Leben erweckte.

"Seit wann sitzen wir den so früh hier?" fragte eine mir zu bekannte Stimme. Mason sah von unten auf mich herauf und lächelte leicht. "Ich hab mir Sorgen um dich gemacht, du warst einfach so weg." sagte er und sein Lachen verschwand. "Blake hat mich abgefangen, ich hatte einen Vollrausch." hauchte ich ganz leise, da ich Angst vor seiner Reaktion hatte.
"Ist was passiert?" fragte er und schwang sich neben mich, seine Augen leuchteten enttäuscht und irgendwie hoffend. "Nein.. Also.. Wie man es nimmt." gab ich unverständlich zu. "Du sprichst in Rätseln Ruby." Ich drückte ihm mein Handy in die Hand, er gab mein Passwort ein und schluckte nach kurzer Zeit laut, ehe er seufzte.

"Der Kerl hört auch nie auf dir Hoffnungen zu machen, jeder Idiot sieht das du dich in ihn ver..." wollte er weiter sprechen, jedoch hielt ich ihm schlagartig seinen Mund zu. Fragend sah er mich an, ich entfernte ganz langsam meine Hand "Solange es niemand ausspricht, ist es nicht wahr." flüsterte ich und er sah mich ungläubig an, lächelte dann jedoch leicht.

"Ruby das ist wie wenn du dir die Augen zuhältst und sagst, wenn ich ihn nicht sehe, sieht er mich auch nicht."

Zitternd presste ich meine Hände auf meine Augen "Und siehst du mich?" fragte ich und konnte sein Grinsen förmlich spüren "Wo ist meine kleine Ruby nur hin?" spielte er mit und ich lächelte leicht. Wahrscheinlich liebte ich Mason deshalb so sehr.

So so Albina hats endlich geschafft, ich hoffe das Kapitel gefällt euch ❤️
Würde mich über Meinungen und Kommentare freuen 🙈

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