Verzweifelt versuchte ich mir die Müdigkeit aus dem Gesicht zu reiben. Lächerlicher Versuch diesen Freitag Morgen zu starten.
Seit Elijah nicht da ist und ich nicht mehr mit Mason fahren kann, muss ich noch früher als sonst aufstehen.
Wir haben es immer noch nicht fertig gebracht miteinander zu sprechen, er weicht mir aus und wenn ich ehrlich bin, gebe ich mir auch die größte Mühe, bloß nicht in seine Nähe zu kommen.
Rory und Liza erschweren die Sache um einiges, schließlich sind sie mit uns beiden befreundet, naja laut Rorys Aussage vor zwei Tagen, sind wir das ja nicht.
Genervt mache ich mich wie jeden Tag fertig, schnappe mir meine Sachen und setze mich in die Küche.
Wegen Mamas Frühschicht fühle ich mich schon am Morgen einsam.
Die Stille wird mich noch irgendwann um den Verstand bringen, kaum zu glauben aber selbst die frühen Föhngeräusche von meinem Bruder, fehlen mir.
Jeden Morgen macht er sich aufwändig fertig und auch wenn es eigentlich nervig ist, es ist mir lieber als dieses erdrückende alleine sein.
Zum Glück kommt unser Prinz übermorgen nach Hause, ab dann wäre auch dieses ewige laufen gegessen.
Ein Blick auf die Uhr verrät mir, das ich los muss und so schleppe ich mich aus dem Haus, auf einen weiteren wundervollen Tag.
Meine Füße laufen den Weg mittlerweile von selbst, wie immer komme ich in der Raucherecke an, wie immer macht Liza meine Zigarette an und wie immer steht Mason nicht bei uns.
"Diese Streitereien zwischen euch, sind echt nicht zu ertragen. Sogar ich und Rory haben es endlich geklärt." sagt sie und lächelt leicht, normalerweise war es bei mir und Mason auch so einfach, jedoch bedrückt ihn diesmal viel mehr, dieses Mal ist alles anders.
"Was ist denn dabei rausgekommen?" versuche ich von mir ab zu lenken und wie erwartet plappert Liza los "Er hat sich bereit erklärt in den Ferien mit zu kommen, ich musste ihn nicht mal groß überreden." erzählt sie strahlend und ich frage mich, ob meine Worte eine kleine Wirkung bei ihm hinterlassen haben.
Ich wünschte ich könnte mit Mama, Papa und Elijah in Urlaub fahren aber dies würde nie mehr möglich sein.
Ich glaube der schlimmste Teil am vermissen einer Toten Person, ist es zu wissen, das egal wie sehr man hofft und bettet, sie nie mehr zurück kommen wird.
Papas Tod ist zu schnell passiert, es waren keine klaren Anzeichen dafür da. Ihr zu verlieren war, wie von einem Zug überrollt zu werden, man rechnet nicht damit.
Gedanklich spielen sich tausende Szenen in meinem Kopf ab, Mama zusammengekauert auf ihrem Bett, monatelang weinend und flehend.
Papa zu verlieren war für sie wie ihr Leben zu verlieren, natürlich hatte sie uns aber wir waren nunmal nicht die Liebe ihres Lebens, zudem noch zu klein um alles realisieren und verstehen zu können.
"Ruby?" brachte Rorys Stimme mich wieder ins hier und jetzt.
Moment mal Rory?
Fragend blicke ich in seine grünen Augen, keine Spur von der Kälte die er vor zwei Tagen ausgestrahlt hat.
Suchend sehe ich mich nach Liza um, jedoch ist keine Spur von ihr zu sehen, ich sollte wirklich aufhören mir über alles Gedanken zu machen.
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Shameless
General FictionMüde blies ich den Rauch in die kalte Nachtluft, die letzten Schlücke meines Energy Drinks vermischten sich mit dem Tabak Geschmack auf meiner Zunge. Ich hatte das Gefühl dass machte mich aus, wie lächerlich und gleichzeitig witzig. Ein fast 18 jähr...