Kapitel 3 ♥

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Kapitel 3

Nach stundenlangem Packen waren Harry und ich endlich damit fertig gewesen willkürlich irgendwelche Sachen in meine Taschen zu stopfen. Mittlerweile war es schon Sonntag Abend, was bedeutete morgen in aller Früh würden Harry und ich losfahren. Nach London. In mein neues Leben. Mit neuen Leuten und neuer Umgebung. An diesem Sonntag Abend war alles total komisch. Ich wusste ich würde jetzt fürs Erste meine Heimatstadt verlassen. Ich hatte das Gefühl ich müsste mich von Allem verabschieden. Von meinem Sofa, von meinem Geheimversteck, bei dem ich mit zehn Jahren immer wieder war und von allem was ich erstmal nicht wieder sehen würde. Doch eins war klar: Meine Mutter würde ich am meisten vermissen.

Mit schlechtem Gewissen ging ich an diesem Abend ins Bett - das letzte Mal in diesem Bett schlafen.

Nächster Morgen

Mein Wecker klingelte um 4:30 Uhr. Mühsam rappelte ich mich auf und stieg aus meinem Bett. Das letzte Mal machte ich mein Bett und das letzte Mal zog ich mich in meinem Zimmer um. Mir war klar, dass ich wieder kommen würde so oft es ging, doch trotzdem fühlte es sich an, als würde ich für immer gehen. Traurig stapfte ich in meinen Hausschuhen die Treppe runter. Mum und Robin waren schon wach und hinter mir kam Harry die Treppe herunter gestolpert. Ich schnappte mir einen Bagel und beschmierte ihn mit Marmelade. Gerade als ich hineinbeißen wollte, schnappte Harry sich ihn und steckte ihn sich in den Mund.

"Styles!" rief ich.

"Pass auf was du sagst. Du bist selber eine Styles!" lachte Harry.

"Ich glaube ich weiß was ich nicht vermissen werde." meinte Mum, mehr zu sich selbst, als zu jemanden von uns. Da mussten wir nur noch mehr lachen. Gespielt beleidigt setzte ich einen Schmollmund auf. Harry seufzte, nahm sich ein Messer und einen Bagel und beschmierte einen neuen. Dann reichte er ihn mir, doch bevor ich ihn in die Hand nehmen konnte, zog ihn Harry wieder zu sich. Dann schob er mir den ganzen Bagel in den Mund. Eigentlich wollte ich lachen, jedoch wäre das mit vollem Mund sicher kein schöner Anblick geworden. Nach dem Essen zogen wir uns unsere Jacken und Schuhe an und gingen mit Mum und Robin vor die Tür, wo das Taxi schon auf uns wartete. "Ach Mann. Ich werde euch soo sehr vermissen!" rief Mum, während sie eine kleine Träne verdrückte. Ich verabschiedete mich lange von Beiden - genau wie Harry - bevor wir in das Taxi stiegen. Als es losfuhr rief ich noch aus dem offenen Fenster "I love you Mum!"

Seufzend ließ ich mich in den Ledersitz fallen und sah stur gerade aus.

"Meinst du ich tue das Richtige?" fragte ich nachdenklich an Harry gewandt.

"Ich weiß es nicht. Aber du wirst es schon noch früh genug bemerken." sagte er, nicht gerade aufmunternd. Aber das war er noch nie wirklich gewesen. Nach Stunden Fahrt waren wir endlich in London angekommen. Als das Taxi vor der besagten Haustüre hielt, bezahlte Harry und stieg aus. Ich blickte erst einmal scheu aus dem Fenster. So anders sah es gar nicht aus. Außer das hier überall nur Villen herumstanden.

"Sorry Kleine, aber ich muss weiterfahren!" riss mich der Taxifahrer aus meinen Gedanken.

"Ohja. Entschuldigung." stammelte ich, während ich aus dem Wagen stieg.

Harry lachte mich natürlich nur wieder aus.

"Kaum bist du in London musst du dich wieder blamieren!"

"Kaum bist du in London musst du dich wieder blamieren!", äffte ich ihn nach.

Harry zog mich lachend an meinem Arm zu einer der überragenden Villen. "Jetzt lass mich dich erstmal den Anderen vorstellen". Widerwillig ließ ich mich von ihm mitziehen. Die Villa war echt krass; ein riesiger Garten mit Pool und so wie es von außen aussah mussten hier mindestens zehn Bäder vorhanden sein. Bevor Harry die Tür aufschließen konnte hielt ich ihn noch kurz zurück. "Wissen die Jungs überhaupt davon, dass ich komme?"

"Jaja. Keine Sorge.", beruhigte mich mein großer Bruder, dann schloss er die Tür auf. Entgegen meiner Erwartungen war es im Flur ziemlich aufgeräumt. Doch als wir weiter in das große Wohnzimmer gingen wurde mir klar, dass es nicht in der ganzen Villa so aussah. Kopfschüttelnd sah ich zu Harry, der nur mit den Schultern zuckte. Ich wusste, dass er auch etwas dazu beizutragen hatte. Doch anscheinend war er hier nicht der einzige Chaot.

"NIALL! Räum endlich deine Pizzaverpackungen weg! Marilena kommt gleich!" rief eine Stimme von oben, weswegen Harry und ich lachen mussten.

"Na und!? Ich werde doch jetzt nicht wegen einem Mädchen aufräumen! Ich war von Anfang an dagegen das sie kommt! Ich räum jetzt sicher nicht auch noch auf." Okay. Die zweite Stimme, die wohl Niall gehören musste, schockte mich ein bisschen. Harry trat hinter mich und legte eine Hand auf meine Schulter. Wenig später polterte es und jemand kam die Treppe hinuntergerannt. "Alles muss man selber machen", murmelte die Person genervt. Zu Hause hatte ich noch ein bisschen recherchiert und versucht mir die einzelnen Gesichter zu merken und so weit ich das sehen konnte, war dieser Jemand Liam. Als er uns sah verstummte er, doch im nächsten Moment lächelte er mich freundlich an und kam auf mich zu.

"Heyy, ich bin Liam".

"Marilena", versuchte ich so freundlich ich konnte zurück zu sagen.

"Freut mich, ich hab schon viel von dir gehört", lächelte Liam wieder. Dann zog er mich in eine Umarmung. Verwirrt erwiderte ich sie.

Liam drehte sich wieder um und rief die Treppe hinauf: "Niall! Marilena und Harry sind da. Kommst du runter?"

"Kein Bock!", kam es von oben. Liam drehte sich mit entschuldigendem Blick wieder zu uns und zuckte mit den Schultern.

"Ist der immer so?" fragte ich, in der Hoffnung, dass Niall nur einen schlechten Tag hatte.

"Immer." sagten Liam und Harry gleichzeitig genervt.

"Wo sind Zayn und Lou?" wandte Harry sich an Liam.

"Zayn ist bei Perrie und Louis und Eleanor sind im Kino."

Eleanor und Perrie sind bestimmt ihre Freundinnen. Ich wünschte ich wäre auch einer dieser verrückten Fans, dann wüsste ich jetzt viel mehr über alle. Aber die wussten wahrscheinlich sogar mehr über meinen eigenen Bruder als ich selbst. "Komm erst mal mit in die Küche und trink was.", sagte Liam während wir gemeinsam in die Küche gingen.

Best boy ever!? || n.h.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt