Kapitel 2 ♥
Als wir zu Hause ankamen half ich Harry mit seinem Gepäck und ging mit ihm in sein Zimmer. Es sah immer noch genauso aus, wie als er es verlassen hatte. Niemand hatte etwas daran geändert und das würde vorerst auch nicht geschehen. Ich setzte mich auf Harrys Bettkante und sah ihm beim Auspacken zu. Ich wusste ich konnte mit ihm über alles reden und egal was es war er würde mich so gut wie immer verstehen und auf jeden Fall unterstützen.
"Du Harry?" fragte ich ihn vorsichtig.
"Hm..?" murmelte er zurück.
"Ich muss dir was sagen. Aber versprich mir bitte nicht auszurasten, okay?" versuchte ich es weiter.
"Was ist denn los, Maus?" fragte er besorgt.
Harry wandte sich von seinem Koffer ab und setzte sich neben mich auf sein Bett.
"Ich halte es hier einfach nicht mehr aus, Harry. Überall sind Leute die mich nur wegen dir ansprechen. Ich weiß das wird an einem anderen Ort auch nicht besser sein, aber versuchen kann man es doch wenigstens oder?" erklärte ich zaghaft.
"Was willst du damit sagen, Marilena?" fragte Harry verwirrt.
"Ich will hier weg. Vielleicht sogar aus diesem Land. Neue Leute kennen lernen. Nur raus aus Holmes Chapel." erklärte ich weiter, in der Hoffnung er würde mich auch nur in kleinster Weise verstehen.
"Ich kann dich verstehen." setzte mein Bruder an. Ich merkte wie mir ein riesengroßer Stein vom Herzen fiel. Innerlich dachte ich die ganze Zeit er würde nicht verstehen warum ich weg wollte. Doch anscheinend war es nicht so.
"Aber" fuhr er fort "Du weißt doch wie sehr du Mama damit verletzen wirst oder?"
Ich wusste das das kommt. Woher wusste ich das nur?
"Ja klar. Ich will das ja auch nicht. Ich liebe es hier ja. Aber ich muss wirklich weg!" rief ich aus.
"Okay, okay. Beruhig dich erstmal. Alles wird gut. Ich werde mit Mum darüber reden, aber ich bin mir sicher, dass sie dich nicht irgendwo alleine hin lassen wird. Du bist erst fünfzehn. Vergiss das nicht." schlug er vor.
"Na super! Dann kann ich das ja gleich vergessen." sagte ich traurig und wollte schon Harrys Zimmer verlassen.
"Warte Süße. Nicht so schnell. Ich bin ja auch noch da. Wie wärs wenn du zu mir kommen würdest?" hielt Harry mich auf.
Für einen Moment blieb ich in der Türschwelle stehen und dachte nach. Doch dann fiel mir etwas ein.
"Harry. Du lebst schon mit vier anderen Jungs unter einem Dach. Da pass ich nicht auch noch rein. Außerdem habe ich echt keine Lust für euch das Hausmädchen oder so zu spielen."
"Wie kommst du darauf, dass du für uns das Hausmädchen spielen würdest? Wir würden uns die Arbeit nach wie vor aufteilen. Du kannst es dir überlegen. Holmes Chapel oder London mit mir und den Anderen." Damit wandte er sich wieder seinem Koffer zu und packte noch die letzten Kleidungsstücke in seinen alten Schrank.
"Wann willst du Mum davon erzählen?" fragte er noch.
"Heute Abend." antwortete ich.
"Du weißt aber schon das es Abend ist oder?" neckte er mich.
"Essen!" rief Mum von unten zu. Harry und ich sahen uns kurz an und stürmten dann aus seinem Zimmer hinaus, die Treppen hinunter in die Küche.
"Haha Erster!" lachte Harry und ich tat als wäre ich total beleidigt.
"Ohh nicht böse sein. Das nächste Mal lasse ich dich gewinnen." meinte er während er mich kitzelte.
"Aufhören!" schrie ich zwischen ein paar Lachern. Dann setzten wir uns an den Tisch, wo unsere Mutter lachend das Essen auf die Teller verteilte. Es gab Putengeschnetzteltes mit Reis. Ich liebte es, Harry eher weniger, aber er fand sich damit zurecht.
"Mum?" murmelte ich mit vollem Mund.
"Ja?"
"Würde es dir etwas ausmachen wenn ich mit zu Harry nach London ziehe?"
Ich sah wie ihre fröhlichen Gesichtszüge verschwanden und sie traurig wurde. Augenblicklich tat es mir Leid, dass ich überhaupt gefragt hatte. Ich konnte das meiner Mutter doch nicht antun. Dann wäre sie ganz alleine mit Robin. "Ich weiß nicht Liebling. Du bist erst fünfzehn. Es kann doch so viel passieren."
Dann meldete sich auch Harry zu Wort.
"Keine Sorge Mum. Ich würde mich um sie kümmern. Sie muss hier raus. Versteh das doch."
Mum nickte nur und sah kurz hinunter zu ihrem Teller. Dann blickte sie wieder zu mir.
"Ich versteh dich Kleine. Ich werde dich sehr vermissen." sagte sie mit Tränen in den Augen.
"Wir werden dich so oft wie möglich besuchen." entgegnete ich. Harry nickte ihr zu.
"Okay okay. Ihr habt mich überstimmt!" lachte sie.
"Aber Harry, du musst mir wirklich versprechen auf sie aufzupassen!" meinte sie noch.
"Na klar. Mache ich." sagte Harry während er mir durch die Haare wuschelte.
"Heyy. Ihr tut grad so als wäre ich drei!" beschwerte ich mich, ebenfalls lachend.
"Manchmal benimmst du dich ja auch so." lachte Mum weiter.
Ich würde sie und ihren Humor wirklich sehr vermissen.
"Naja, zurück zum eigentlichen Thema. Ich schlage vor du fährst mit mir am Montag mit, dann muss ich nicht nochmal herfahren um dich abzuholen. Ich helfe dir beim Packen." wand Harry ein.
Mum und ich nickten nur kurz und widmeten uns dann wieder unserem Essen zu.
Nach dem Abendessen ging ich schnell ins Bett, da ich ziemlich müde war.
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Best boy ever!? || n.h.
Hayran Kurgu"Verschwinde! Ich will dich nie wieder sehen!" waren die letzten Worte die ich ihm an den Kopf warf, bevor ich ihn stehen ließ und nie wieder sah. Er war mein Leben und es war seine Wahl. Er konnte es entweder verschönern oder darauf herumtreten...