Die Fahrt in die Hölle

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Hi, ich bin Libby. Meine Eltern ziehen um, aufs Land. Ob ich das will? Es juckt sie nicht.
Jetzt sitze ich im Auto und fahre Weg.
Wahrscheinlich für immer. Hoffentlich bleibe ich mit meinen besten Freundinnen in Kontakt. Vor allem mit Tatjana.
Wir werden sehen.
Auf jeden Fall sind wir jetzt angekommen.
"Libby, kannst du schon mal deine Umzugskartongs in dein Zimmer bringen? Ich Beginn schon mal mit der Küche und Mama mit dem Bad!"
Bat mich mein Vater.
Ich nickte nur und wankte mit 3 übereinandergestapelten Kisten nach oben.
Nach der 3. Stufe vielen sie mir auch schon hinunter.
Als ich dann endlich im 2. Stock war erklärte mir mein Vater dass mein Zimmer im 1. Stock sei und der 2. Stock der sogenannte "Elternstock" war mit einem Schlafzimmer einem Bad mit Dusche und Wanne und Klo und was weiß ich was nichts alles ( is total groß ) und dazu noch 2 Ankleideräume!!!
Bei mir gibt es bloß einen Winzigen begehbaren Kleiderschrank ein Kleines Schlafzimmer ein Bad mit Dusche Klo und Waschbecken und ich hatte sogar ( wie meine Eltern ) einen Balkon.
Esszimmer, Wohnzimmer und Küche waren im Erdgeschoss.
Alles in einem = eine rießige Prachthütte.

Wie es das Schicksal dann so wollte musste ich auch auf eine andere Schule.
Der 1. Tag war ja noch erträglich.
Dann kam der 2.
Irgendwann dann der 3. und 4. und 5. und 6. ... Und dann hat man aufgehört zu Zählen. Etliche Sekunden, Minuten, Stunden, Tage, Wochen und schließlich sogar Monate mussten vergehen damit ich begriff:
Die an der neuen Schule hassen mich alle.
Zuerst will man ja sowas nicht wahr haben aber irgendwann holt es einen dann ein.
Fliehen sollte... Kann man eigentlich garnicht!
Wie denn, alleine?!? Das geht nicht!!!
Auf jeden Fall haben wir jetzt schon eine ziemlich großen Bauernhof und ich sogar mein Pferd - Josephine
Sie ist ein Friese und total lieb und freundlich.
Dann war es mal wieder so weit:
Wir zwei machten einen schön ausgedehnten Waldspaziergang.
Nur ich und Josie.

Und dann war es da.
Zuerst erkannte ich es nicht, ich hatte ja noch garnicht so große Probleme - ich wusste aber nicht, dass das bald mein einziges Ticket in die Freiheit ist.
Da gingen wir also den Waldweg entlang - nichtsahnend und naiv, wie man halt so einen Waldweg entlang geht!
Es kamen echt überraschend viele Menschen an uns vorbei doch dieser war anders.
"Du musst Libby sein!"
"Jaaa?!?"
Ich kannte ihn nicht, den Alten Mann der da herumspazierte.
"Kennen wir uns?"
"Nein, dein Vater kennt mich. Ich bin der Förster hier im Wald, freut mich, deine Bekanntschaft gemacht zu haben!"
"Achso, na dann! Freut mich auch!"
Lächelte ich... NOCH.

Wir quatschten noch ein bisschen. Er hieß Frederik Ebenholz und er war sogar äußerst freundlich.
"Na dann, bis bald!"
Verabschiedete ich mich.
Als ich zuhause ankam, fragte ich meinen Vater nach einem gewissen: Frederik Ebenholz, Förster von unserem Wald!
"Was hast du gesagt, Frederik?!? Ich kenne keinen Frederik!"
"Du hörst mir garnicht zu!"
"Was sagtest du noch gleich?"
Ich fauchte , drehte um und verschwand.
Vater ist in letzter Zeit öfters so... Mutter auch.
Was Solls, geh ich halt wieder zu Josie!

Der Schatten meinerselbstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt