Ich versuchte ihn abzuschütteln - ohne Erfolg.
"Bitte... Du bist meine letzte Chance. Sie haben meine Frau und mein Kind getötet. Ich kann dir helfen - ich will Rache... Ich will wieder in mein Dorf um zu sehen, ob es wenigsten mein Bruder, seine Frau und Kinder überlebt haben... Bitte hilf mir!"
Er flehte mich an.
Er tat mir so leid aber... Was wenn ich dabei drauf gehe? Dann ist es vorbei. Andererseits hat Josie recht. Ich kann mich immer noch vom Acker machen, wenn ich grad Bock drauf hab... Karli nicht. Der Bürgermeister nicht... Keiner, Niemand. Alle werden sterben, ist das dann meine Schuld?
"Ich suche Josie. Morgen komm ich wieder und sag dir, meine Entscheidung, ok?"
Er nickte nur und wirkte dabei äußert enttäuscht.
Dann öffnete ich die Tür. Inzwischen hab ich mich damit abgefunden, ein sprechendes Pferd zu besitzen, das ich jetzt suchen werde. Ich kann sie ja immerhin nicht für ihre Ehrlichkeit
bestrafen, oder?
Dann ging ich los.
Ich öffnete das Gartentor und schloss es wieder.
Kurz darauf stand ich inmitten eines Waldes, der keinen einzigen Weg besaß.
Stunden lief ich umher, bis ich vollkommen erschöpft unter einem Baum zusammenbrach und einschlief. Ich war am Ende.
Ich konnte nicht mehr.
Morgen sollte ich bei Karli auf der Matte stehen, nur wie, wenn ich den Weg nicht weiß!?! Ich will wieder zurück nachhause, dort, wo es sicher ist.
Am nächsten Morgen wachte ich in einem prachtvollen Bett auf. Sah aus wie in einem Schloss!
Rotes Himmelbett, goldene Wände und ein teurer Boden!
Dann ging die riesengroße Holztür auf und der Bürgermeister trat ein.
"Die Gute ist auch schon wach!"
Er ging zu mir hin.
"Ich... Karli... Heute..."
Mehr brachte ich nicht hinaus.
"Merla, bring der Guten doch ein Glas kaltes Wasser, ja?"
Sagte er zu einer seiner Angestellten. Der lässt sichs leben wie ein König.
Merla, wie er sie nannte ging mit schnellen Schritten raus auf den Gang.
Josie trat ein.
"Bürgermeister?"
Fragte sie.
"Kann ich schon?"
"Sicherlich!"
Er erhob sich von meinem Bett und ließ Josie ran.
Sie rieb ihre kalte Schnauze an meiner Wange und schnaubte sanft.
"Libby, ich tu dir doch nichts!"
Flüsterte sie in mein Ohr.
Ich strich über ihre große Pferdebacke und antwortete "Ich weiß"
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Der Schatten meinerselbst
FantasyLibby musste mit ihren Eltern umziehen. Das vorher allzu beliebte Mädchen wurde schleunigst zum Mobbingopfer: Eine Stadtgöre brauchte am Land keiner. Nur ihr Pferd Josie hielt zu ihr, als sogar ihre Eltern sich von ihr abwandten. Mit dem am Anfang n...