Karli

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Ich habe mich verlaufen.
In einer anderen Welt, alleine im Wald.
Super.
Geht es noch schlimmer?
Da hörte ich Hufe.
Josie, ganz bestimmt.
Ich bekam wieder Panik. Doch sie verschwand, als ich einen Zaun sah.
Ich entschied mich, hinzugehen.
Eine Pferdekoppel!
Ein Glück, dort drüben ist auch eine Mensch!
Überglücklich lief ich zu ihm hin.
Als er mich sah, schmiss er seinen Rechen hin und lief in sein Haus, das mitten auf der Koppel stand, neben dem Stall.
"Warten Sie!"
Rief ich ihm hinterher.
"Warum haben Sie solche Angst?"
Da ging die Tür wieder auf.
"Menschenskind,  hab ich mich erschreckt, komm doch rein."
Er lief zu mir hin und öffnete das Tor der Koppel und lies mich hinein.
Dann gingen wir in seine Hütte.
"Ich bin Karli, und du?"
"Libby."
Er sah aus wie ein alter man mit Buckel.
"Ich dachte du seist ein Karamuta. Vor ihnen hab ich mich hier versteckt. Der Bürgermeister weiß garnicht,dass ich noch existiere... Niemand weiß das. Seid 50 Jahren hab ich kein anderes Lebewesen meiner Art gesehen. Du bist die lang ersehnte Retterin, nicht?"
"Ich sollte es sein..."
"Warum solltest?"
"Ich habe Angst."
Sagte ich ganz kleinlaut.
"Angst, Angst?!? Ich habe seid 50 Jahren Angst! Jeden Tag!"
"Tut mir ja leid, was kann ich dafür?"
Sagte ich abwertend. So war das garnicht gemeint.
Ich sah bedrückt zu Boden.
"Du musst es einfach tun."
Zu meinem Glück ignorierte er meine unpassende Meldung und ich sah wieder auf.
"Ich kann nicht."
Ich drehte um und griff nach dem Türknauf.
Da fasste er auf meine Schulter.

Der Schatten meinerselbstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt