"Bssst, Libby!" Flüsterte mir jemand aus dem Gebüsch zu. "Freddy!" Stellte ich triumphierend fest.
"Komm, schnell. Sie dir das an." Ich ritt auf ihn zu, durch das Gebüsch hindurch und alles was ich sah, war ein Limunja. Aber nicht das was ich kannte, mit bunten Farben und einem großen Wald, nein. Das was ich sah war kalt, schwarz-weiß und angsteinflösend. "Wo ist die Farbe?" Fragte ich, während ich über einen Baum strich. Ich stieg von Josie ab und ging zu Freddy. "Die Karamutas. Sie haben sie uns geklaut." Er senkte seinen Blick zu Boden.
"Bitte hilf uns." "Aber zuerst muss ich noch..." Weiter kam ich nicht. "Was ist wichtiger als das Leben Hunderter von Limunjanern zu retten, was gibt es wichtigeres?!? Tausend sind ihnen schon zu Opfer gefallen, ich will... Nein ich kann den Rest nicht auch noch verlieren! Mein geliebtes Volk."
Ich nickte nur stumm. "Wo kann ich sie finden?" Sagte ich und war selbst überrascht von meiner Überzeugung.
Er sah wieder auf und ich sah in 2 Augen die glänzten, wie bei unserem 1. Treffen.
Ich stieg wieder auf und er zeigte mit einem Finget auf seinen Kopf.
"Dein Verstand wird dich leiten..."
Dann nahm er die Hand und legte sie auf Josies Oberschenkel. "Und dein Pferd."
Er lächelte - zumindest versuchte er es - und ohne einen Befehl abzuwarten galoppierte Josie los. "Wohin?" Frage ich. "Dein Verstand wird uns leiten." Gab sie Augenzwinkernd zurück und ich musste grinsen.
Ich nahm die Zügel in die Hand und lenkte sie tief in den Wald hinein.
"Was tust du?" Frage mich Josie.
"Das richtige." Sie vertraute mir, jedoch begann sie zu zweifeln, als wir wieder vor Karlis Koppel landeten. "Was soll das?" Fragte sie mich. "Bitte... Vertrau mir." Ich strich ihr über die Nüstern und sie nickte leicht. Dann trat ich ein.
"Karli?" Fragte ich.
Ich hörte klopflaute im Haus. Als etwas schepperte fuhr ich zusammen. "Karli?!?" Schrie ich. "Libby, Hilfe!"
Ich trat reflexartig die Tür ein und was ich dann sah, raubte mir den Atem. 2 Karamutas waren in Karlis Haus. Diese grässlichen Biester. Sie hatten Pechschwarze Augen, liefen auf 2 Beinen, jedoch gebückt. Sie sahen aus wie verwilderte Affen.
Sie hielten Karli den Mund zu und wollten ihn gerade nach draußen schaffen, als ich hineinkam.
Er wollte mir Ausrüstung geben, die ich jetzt auf dem Tisch liegen sah.
Schnell schnappte ich mir das Schwert und stach sie nieder.
Vollkommen außer Atem ließ ich es Fallen und schaute auf meine 2 blutverschmierten Hände.
Dann sah ich Karli direkt in die Augen.
Er fiel mir um den Hals. "Und ich dachte schon mein letztes Stündchen hätte geschlagen." Flüsterte er mir ins Ohr.
"Danke." "Keine Ursache." Ich befreite mich aus seiner Umarmung.
"Schnell, sie werden neue Karamutas schicken!" Er griff sich die Ausrüstung und schupste mich aus der Tür.
"Hier, lauf!" In seinen Augen war die pure Panik. "Ich geh nicht ohne dich. Ich hab dir das Leben gerettet... Ich will nicht, dass du dann stirbst. Nur weil ich dich zurücklasse."
"Dort wo du hingehst, ist es viel, viiieeel gefährlicher als hier." "Ich setz dich unterwegs irgendwo ab."
"Und wer kümmert sich um die Pferde?" "Du, wenn ich dich heute Abend wieder abhole und zurückbringe. Wenn sie sehen dass das Haus leer ist, werden sie über Kurz oder lang verschwinden... Aber bitte, komm mit!"
"Na gut, du hast recht."
Ich setzte mich auf Josie nachdem ich mir die Ausrüstung angelegt hatte und half ihm auch aufs Pferd.
"Wo reiten wir hin?" Fragte er. "Keine Ahnung." Gab ich zurück.
"Wir werden sehen."
Nach Stunden kamen wir an eine kleine, verlassene Hütte.
"Sieh mal, dort!"
Er zeigte auf die Hütte.
"Perfekt" meinte ich und setzte ihn dort ab.
"Bis nachher."
Mit einer Umarmung verabschiedeten wir uns und ich ritt weiter, tiefer in den Wald...
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Der Schatten meinerselbst
FantasíaLibby musste mit ihren Eltern umziehen. Das vorher allzu beliebte Mädchen wurde schleunigst zum Mobbingopfer: Eine Stadtgöre brauchte am Land keiner. Nur ihr Pferd Josie hielt zu ihr, als sogar ihre Eltern sich von ihr abwandten. Mit dem am Anfang n...