Ana ist jetzt seit zwei Wochen hier und meine Laune ist im Keller.
Sogar Ted merkt schon, dass es nicht gut läuft und versucht alles, uns zu gemeinsamen Aktionen zu bewegen. Ana hat sich eine Routine gebastelt, die es ihr erlaubt, mir weitgehend aus dem Weg zu gehen, und das macht mich wahnsinnig.
Morgens frühstücken wir zusammen, nachdem ich Ted geweckt habe. Er darf dann seine Mutter wecken, die darauf besteht, dass wir die Mahlzeiten gemeinsam einnehmen. Zumindest die beiden, zu denen ich im Haus bin, da ich ja nun wieder jeden Tag ins Büro gehe. Ted soll einen relativ geregelten Tagesablauf haben, darauf besteht Ana sehr nachdrücklich. Und das ist etwas, was er bei mir nicht hatte, wie ich zugeben muss.
Ana ist laut Gail vernünftig, am Vormittag bleibt sie meist im Wohnzimmer und liest. Auch die Geschäftsberichte und Manuskripte, wie Gail mir berichtet. In dieser Zeit ist Ted meist mit Mr. Banner am lernen, was nach einer kurzen Eingewöhnungs-Woche schon gut klappt. Er bekommt drei Stunden Unterricht am Vormittag und das ist ausreichend. Er ist eben ein cleverer Kerl.
Mittags isst sie mit Ted und dann kommt die Pysiotherapeutin, um Ana für zwei Stunden zu quälen, was sie immer noch erschöpft. Danach legt sie sich hin, während Grace oder ich mit Ted beschäftigt sind. Grace kommt jeden Tag vorbei und wenn ich länger im Büro zu tun habe, passt sie meist auch ein wenig auf ihren Enkel auf, obwohl über die unterschiedlichen Erziehungsmaßstäbe noch keine Einigung erzielt wurde.
Immerhin gibt sie ihm kein Geld mehr, dafür stopft sie ihn jetzt mit Süßigkeiten voll. Ich bin mir noch nicht sicher, was das kleinere Übel ist. Carrick kommt regelmäßig mit Kartons und Kisten vorbei, die er in den Keller schleppt und mehr als einmal musste ich die beiden Schaffner dort unten mit Gewalt aus dem Eisenbahnzimmer werfen. Meinen Vater sogar manchmal nachdrücklicher als meinen Sohn.
Das Abendessen ist meist Ted, Ana und mir vorbehalten, auch wenn Carrick oder Grace sich ab und an zu uns gesellen. Ted erzählt mir – meist mit seiner trockenen, kindlichen Art – von seinem Tag und Ana beobachtet uns aufmerksam. Ich versuche auch, meinem Sohn und ihr meinen Tag zu schildern, aber so aufregend ist das nicht. Ana schweigt meist und Ted und ich bestreiten die Unterhaltung. Auf Fragen zur Therapie oder ihrem Befinden bekomme ich nur einsilbige Antworten und je länger wir zusammen leben, desto mehr weicht sie mir aus. Was habe ich falsch gemacht?
Als wir heute nach dem Abendessen mit Mr. Grinch wie üblich eine Runde drehen, nur Ted und ich, ist er nicht so lebhaft wie sonst, eher ruhig und in sich gekehrt, fast ein wenig bedrückt. Ich mache mir Sorgen, während ich ein Auge auf den Hund habe, der mittlerweile nicht nur noch lebhafter, sondern auch ausdauernder geworden ist.
„Ted, was ist los?", frage ich, nachdem wir beide schon fünf Minuten still nebeneinander her laufen.
„Du strengst dich nicht an!", höre ich seine Beschwerde und verstehe nicht, was mein Junior meint.
„Wobei?", frage ich erstaunt nach, während er Steinchen wegkickt.
„Du magst Mom nicht. Du küsst sie nie und bist ganz selten zu Hause. Du bist wie Billys Vater, der ist auch immer nur arbeiten und seine Frau kann Billys Vater auch nicht leiden. Du willst gar nicht mit Mom zusammen sein."
Ein harter Vorwurf, der nicht ein Körnchen Wahrheit enthält. Ich bemühe mich wirklich.
„Ted, das ist nicht so einfach", versuche ich den kleinen Amor zu besänftigen.
„Du musst sie doch nur küssen, so schwer ist das nicht. Sogar Opa küsst Oma dauernd. Und der ist steinalt! Und hat, glaub ich, sogar Eisenbahnen lieber im Moment, zumindest sagt Oma das. Und du fasst Mom nicht mal an, nur um ihr zu helfen. Und du bist dauernd weg. Das ist doof, andere Eltern machen mit ihren Kindern Ausflüge, wir sitzen nur im Haus rum."
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50 Shades of Hope
FanfictionSieben Jahre sind vergangen, seit Ana sich von Christian getrennt hatte und nach New York gezogen war. Er versucht immer noch über sie hinweg zu kommen, und es gelingt ihm nur mit Mühe, sich aus ihrem Leben heraus zu halten. Doch dann sorgt das Schi...