Happy Birthday, Teddy

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Im Escala steigt Ted störrisch aus und wir gehen zum Aufzug, während er mich immer wieder böse anfunkelt.

„Ted, es tut mir wirklich leid. Ich wusste es nicht. Aber nachher kommt Oma Carla, meine Eltern und Kate kommen auch und wir werden deinen Geburtstag feiern."

Er starrt auf den Boden und brummt etwas.

„Was?", frage ich nach und er sieht mich an.

„Wenn du mein Dad wärst, wüsstest du solche Dinge. Und du wüsstest auch, was ich mir wünsche! Ich will nicht mit dir feiern. Ich bleibe in meinem Zimmer."

Es fehlt nur noch, dass er mit dem Fuß aufstampft, aber ich kann ihn wirklich nicht dafür schimpfen, dass er so sauer ist. Warum habe ich nicht gefragt? Weil ich es schlicht und ergreifend durch die ganze Unfallsache und die Sorge um Ana nicht auf dem Schirm hatte.

Als wir aus dem Aufzug kommen, sieht uns Gail fragend an, aber Ted murmelt nur ein Hallo und verschwindet in seinem Zimmer und die Tür knallt ins Schloss, er hat sie mit aller Kraft zugeworfen.

Ich sinke auf die Couch und verfluche mein derzeitiges Pech. Aber ich weiß, was er sich wünscht. Scheiße! Nicht das auch noch.

„Gail, fragen sie meinen Junior, ob er etwas möchte. Ich bin im Arbeitszimmer und werde versuchen, dieses Chaos wieder gut zu machen. Und heute Abend kommt die ganze Familie, also werden wir Snacks und einen Geburtstagskuchen brauchen."

Gail nickt, sie ist schon fleißig am Kochen und Backen.

„Ihre Mutter hat angerufen, sie bringt eine Torte mit. Ich frage Ted, ob er einen Hotdog will, die mag er doch."

Erleichtert gehe ich ins Arbeitszimmer, doch kaum habe ich mit meiner Recherche angefangen, klingelt das Telefon.

„Christian! Wie konntest du nur seinen Geburtstag vergessen!"

„Mom, ich wusste es nicht. Ich weiß, ich hätte fragen müssen, aber ich hab mich in New York um alles gekümmert. Er ist ziemlich sauer auf mich", schließe ich kleinlaut meine Verteidigung.

„Zu Recht, mein Sohn. Wir kommen gegen fünf Uhr, also in gut zwei Stunden. Ich habe mit Gail alles besprochen. Wo ist er?"

Ich erzähle ihr, dass er in seinem Zimmer sitzt und schmollt.

„Er beruhigt sich schon wieder, wir holen Carla ab, wenn wir zu dir kommen, ich hab schon mit ihr telefoniert, ihr Flieger kommt etwas später, du brauchst Taylor also nicht schicken."

Ein Problem weniger, obwohl ich mir denken kann, dass Carla mir mein Versäumnis auch übel nimmt.

Wir verabschieden uns und ich höre im Hintergrund meinen Vater kichern. Der findet meine Probleme offensichtlich urkomisch.

Nach einer halben Stunde habe ich, was ich will. Morgen können wir Teds Geschenk aussuchen, auch wenn es wirklich nichts ist, was ich gern tue. Aber verzweifelte Situationen erfordern verzweifelte Maßnahmen, so einfach ist das.

Ich gehe zum Zimmer meines Kindes und klopfe an. Als er nicht antwortet, gehe ich hinein. Ted sitzt immer noch schmollend auf seinem Bett.

„Ted, ich möchte mich nochmal entschuldigen. Ich habe ein Geschenk für dich, aber du musst es morgen selbst aussuchen. Willst du wissen, was?"

Er schüttelt den Kopf und ich seufze.

„Dann ruf ich den Hundezüchter an und sage ihm, dass du keinen Welpen willst", sage ich und tue so, als wollte ich aus dem Raum gehen.

„Ein Hund?", fragt mein Junior nun doch interessiert und ich drehe mich um.

Gott, er hat mich wirklich in der Hand. Seine grauen Augen leuchten auf und die Tatsache, dass alles nur kein Hund das Motto war, rückt in den Hintergrund. Ich nicke und er legt den Kopf schräg.

50 Shades of HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt