Lebensweisheiten

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Als ich aufwache, habe ich Rückenschmerzen, und brauche einen Moment, um mich zu orientieren. Ted liegt hinter mir und zwar quer, so dass ich wie ein Fragezeichen im Bett liege. Er hat einen ebenfalls schlafenden und ziemlich vollgefressenen Mr. Twinkle im Arm.

Erleichtert stelle ich zum einen fest, dass der Kater offensichtlich seinen Widerstand gegen den Umzug aufgegeben hat und freue mich zum anderen tierisch, dass Ted zu mir ins Bett gekommen ist. Leise stehe ich auf und lausche seinen Atemzügen. Er muss zum Friseur und wir müssen ihm neue Kleidung besorgen, er fängt an aus allem heraus zu wachsen, da hat Carla recht.

Als ich aus dem Bad komme, schläft Ted immer noch, doch ich wecke ihn nicht. Es ist noch ziemlich früh. Gail macht mir ein Frühstück und hat das Wohnzimmer offensichtlich schon aufgeräumt. Nur der Kratzbaum und ein Katzenkörbchen stehen noch, und obwohl es meinen Inneneinrichter wohl in den Wahnsinn treiben würde, ich sage nichts. Mein Sohn hat eine Katze und damit muss ich leben.

Mr. Twinkle ist mir gefolgt und maunzt mich an, während er um meine Beine streicht. Ich überlege, was heute alles anliegt und streichle gedankenverloren den Kater, während Gail mir ein paar Waffeln macht. Sein Futternapf ist gut gefüllt und als ich mich an die Theke setzte, springt das Vieh mir auf den Schoß. Ich setze ihn runter und er ist eine Nanosekunde später wieder auf mir. Sein Blick scheint mir mitzuteilen, dass ich es akzeptieren kann, oder das Spielchen weiterspielen werde.

Ich ignoriere das Tier, worauf hin er sich auf meinem Schoß zusammenrollt und schnurrt. Gail blickt mich amüsiert an und serviert mein Frühstück.

„Hallo", kommt es verschlafen von der Tür zum Schlafzimmer und Ted sieht mich und Mr. Twinkle aufmerksam an.

„Guten Morgen. Siehst du, er hat sich beruhigt, wie wir es dir gestern gesagt haben."

Ted nickt und kommt zu mir, wo er neben mich auf den Stuhl klettert. Ich setzte Mr. Twinkle runter und er geht zu seinem Napf. Wahrscheinlich platzt er bald, soviel wie er frisst.

Gail serviert meinem Sohn sein Frühstück und Ted isst ordentlich.

„Fahren wir heute zu Mom?", fragt er und ich nicke.

„Und zu Oma Grace, wenn du magst."

Er nickt. „Oma Carla kommt morgen?"

Ich nicke. Er grinst.

„Morgen ist der fünfte Februar. Da muss Oma Carla kommen."

Sie hat es zumindest angekündigt, also nicke ich erneut.

„Das ist ein besonderer Tag", verkündet er mir und ich vermute, dass er Carla sehr vermisst.

„Und wir müssen einkaufen und du musst zum Friseur."

Er sieht mich entrüstet an. „Nein, muss ich nicht."

„Ted, deine Haare sind zu lang. Ich werde mit dir gehen, ich brauche auch einen Haarschnitt." Er sieht mich zweifelnd an. „Sonst schneidet mir Mom die Haare. Ich will nicht, dass jemand anders meine Haare schneidet."

Himmel, alles artet in Diskussionen aus.

„Ted, willst du etwa aussehen wie ein Mädchen?", fragt Gail unvermittelt und zwinkert mir zu.

„Bäh, nein", murrt er.

Ich werfe Gail einen dankbaren Blick zu.

„Dann ab ins Bad, wir fahren ins Krankenhaus und danach lernst du deinen Grandpa kennen."

Er überlegt und sieht mich dann neugierig an.

„Das ist dann dein Daddy, richtig?" Ich nicke.

50 Shades of HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt