Die nächsten Tage tat ich nicht viel. Ich verdrängte die Erinnerung an das Gespräch mit Tony. Einmal bekam ich wieder die Einladung zu ihm hochkommen. Ich kam nicht. Wahrscheinlich hätte ich es nicht ausgehalten so zu tun als sei nichts gewesen.
Es war irgendwann im März als es passierte. Tony war mit den anderen Avengers auf irgendeiner Mission.
Ich saß am frühstückstisch in Tonys Wohnung und starrte aus dem Panoramaglasfenster auf New York.
Graue Regenwolke hingen über der Stadt und selbst die belebten Straßen wirkten bei so einem Wetter seltsam trist und einsam.
Mein Handy vibrierte, eine neue Nachricht war reingekommen. Uch wunderte mich, schließlich hatten außer meinem Dad und noch ein paar anderen niemand meine privat nummer.
Ich runzelte die Stirn, die Nummer war unbekannt.
Du glaubst wirklich du wärst hier sicher bei deinem Daddy. Du bist nirgends sicher vorallem wenn er nicht da ist um dich zu beschützen.
Wie kommen dich holen, du Schlampe.
- []
Ich starrte auf den Bildschirm, meine Finger zitterten über dem Display. Das Handy fiel klappernd auf den Mamorboden und rutschte einige Meter.
Ich rannte ins Bad und stützte mich an der Wand ab. Ich wollte jetzt nicht aufgeben. Ich durfte einfach nicht schon wieder davon laufen.
Ich ballte meine Hand zur Faust und drehte sie rum, damit ich den Knopf sah, der unterhalb meiner Hand hervorstand. Seitdem Banner mich befreit hatte, hatte ich kein einziges Mal den Knopf gedrückt. Wahrscheinlich hatte ich Angst, dass ich es nicht ertragen könnte die Vergangenheit direkt vor mir zu sehen.
Ich atmete aus und drückte den roten Knopf unterhalb meines Handgelenkes.
Ich sah dabei zu wie das Metall langsam auf meiner Haut sichtbar wurde. Die einzelnen Stücke ergänzten sich perfekt zu einem perfektem hässlich entstelltem Bild. Ich nahm den Wasserhahn und bog ohn komplett nach oben. Irgendwie befreiend. Endlich mal wieder etwas kaputt machen. Etwas kaputt zu machen ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben.
Wahrscheinlich war es eh nur eine leere Drohung, aber Angst hatte ich trotzdem.
Mein Handy vibrierte wieder.
Mit zitternden Fingern griff ich in meine Hosentasche und zog mein Smartphone raus
Die erste haben wir schon :D
Die Schlange bis zu dir wird kürzer, freuen uns schon auf dich, kleine Schlampe.
-[P]
Ich presste die Augen zu, in der Hoffnung, dass vielleicht die Nachricht vielleicht einfach verschwinden könnte.
Die Hoffnung zerplatzte wie eine Seifenblase, als die Nachricht erneut aufplatzte.
Was war dieses [P]
Oh scheiße.
Ich rannte die Stufen runter in den 3. Stock. Schon als ich vom weitem die aufgerissene Tür sah wusste ich was passiert war. Drinnen war das komplette Zimmer verwüstet: Ordner und vereinzelnde Blätter auf dem Fußboden, der Schreibtisch komplett umgeworfen. Ein dicker Knoten wand sich in meiner Kehle.
Ich sank auf die Knie und die Tränen kamen. Ich hätte gedacht es wäre vorbei. Ich habe mich ernsthaft mit der Frage nach Glück befasst, bevor ich überhaupt auf die Idee gekommen wäre erstmal Hydra zu verarbeiten. Ich hatte diese fünf Buchstaben verbannt, aber gerade jetzt kam jedes einzelne wieder hervor.
Hydra
Hydra
Hydra
Hydra
Hydra
Ich hatte zugelassen, dass Pepper etwas zustößt, ich war Schuld daran. Mal wieder.
Verbittert schaute ich hoch. Vielleicht war es ja genau das was sie wollten. Das ich wieder runterrutschte.
Pepper
Ich wollte nicht daran denken, was ich Tony sagen würde. Ich wollte nicht seine Augen sehen. Den Ausdruck darin.
Ich wollte weg hier, weg von hier.
Ich rannte.
Meine Füße, die Treppe hinunter.
Meine Fingerspitzen gleiten an der Wand entlang.
Meine Haare flatternd.
Schön.
Ich weiß, was ich tun werde. Ich hatte ihn so lange verdrängt. Tag ein Tag aus keinen einzigen Gedanken. Aber er ist immer noch da gewesen. Vielleicht hatte ich ihn verdrängt aber nicht vergessen.
Es war ein knappes Jahr vergangen seid ich ihn das letzte mal sah.
Aber dazu muss ich ihn finden
Und meine schlimmsten Ängste noch dazu.
Ich renne raus über den Asphalt. Weiter, weiter, weiter.
Seltsam aber immer wenn ich renne habe ich das Gefühl frei zu sein zu können.
Und ich renne, auch wenn ich nicht genau weiß wohin.
