2

1.4K 72 3
                                    

"Ich gehe zu Borgin und Burke's", beschloss Cygnus und ging Richtung Nokturngasse.

Bella war schon oft dort und in der Winkelgasse gewesen, aber erstere gefiel ihr besser, dort war es nicht so voll und bunt.

"Bellatrix!", rief Druella und das Mädchen lief ihr hinterher.

Vor einem ziemlich neu aussehenden Laden blieben sie stehen.

Druella rümpfte die Nase: "Ollivander's. Neu renoviert. Eine Schande, wenn du mich fragst. Sein Vater war viel besser. Hat uns Todesser unterstützt. Ist dafür nach Askaban gekommen und dort vor einem halben Jahr gestorben. Seitdem hält dieser Trottel von einem Sohn nicht mehr besonders viel von uns." es war offensichtlich, wie wenig Bellas Mutter den Zauberstabmacher leiden konnte, denn sie sprach nur sehr selten so ungehobelt. "Ich gehe in die Magische Tierhandlung und suche ein Tier für dich aus", sagte Druella gekünstelt lächelnd. Sie wollte auf gar keinen fall Ollivander treffen, da sie sich möglicherweise vergessen und dem Jungen einen Todesfluch auf den Hals hetzen könnte. "Geh du allein rein."

Bella sah ihrer Mutter kurz traurig nach. Ihre älteste Tochter bekam ihren ersten Zauberstab und es war ihr egal! Insgeheim war Bella der Gedanke gekommen, ihre Eltern freuten sich nur so, dass ihre Tochter nach Hogwarts kam, weil sie dann ein Balg weniger im ohnehin schon vollen Black-Haus hätten. Bellas Laune hatte gerade einen ordentlichen Dämpfer verpasst bekommen.

Sie trat ein und eine Glocke schellte, sodass das Mädchen überrascht aufsah.

"Bellatrix Black, ich habe Sie schon erwartet."

Verdutzt fuhr Bella herum, konnte jedoch niemanden sehen. "Äh... wo sind Sie?", rief sie. Ein Klappern aus einer Ecke zog Bellatrix' Aufmerksamkeit auf sich. "Mr Ollivander?"

Statt einer Antwort kam ein Schachtelhaufen hervor, der auf sie zu taumelte.

"Entschuldigen Sie, dass es so lange gedauert hat, Miss Black." Er lud die Schachteln ab. Jetzt konnte man das Gesicht des jungen Zauberers sehen. Ollivander konnte Hogwarts erst seit maximal einem Jahr verlassen haben. "Ich habe die Schule abgebrochen", erklärte er, als er ihren musternden Blick bemerkte, "um diesen Laden leiten zu können. Sonst hätte ich ihn verkaufen müssen. Wäre wirklich schade drum gewesen..."

Er öffnete eine Pappschachtel, die Bella verächtlich beäugte. Mit einem Getue, als sei der Stab sehr zerbrechlich - oder sehr biegsam - überreichte er ihn ihr: "Esche, Einhornhaar, biegsam, 9 Zoll."

Kaum hatte Bella das Ding in der Hand, stellte sie fest, dass Ollivander geschwindelt hatte: Der Stab wabbelte förmlich hin und her und zeigte beinahe lächerliche Ähnlichkeit mit Wackelpudding.

Biegsam, ja klar!

"Niemals!"

Bella wollte den Stab zurückgeben, aber der Junge protestierte: "Nun probieren Sie ihn doch erstmal aus!"

Mit einem Willst-du-mich-verarschen-Blick zu Ollivander schüttelte Bella den Stab - und der junge Mann bog sich vor Lachen, als das Ding (Bella weigerte sich, es länger als Zauberstab zu bezeichnen) herumschluderte und sich schließlich verflüssigte. Bella verzog angewidert das Gesicht, als der klebrige Schleim an ihrer Hand heruntertropfte: "Sicher, dass Kern und Holz nicht Gummi  waren?"

Ollivander grinste: "Neueste Scherzaktion." Er berührte die inzwischen Flüssigkeit und sie wurde wieder zu einem Stab, der nur darauf wartete, den nächsten veräppeln zu können. Der Zauberstabmacher wurde Bella zunehmend unsympathischer.

Der darauffolgende Zauberstab war Schwarzdorn, Kern Phönixfeder, unflexibel (sehr zu Bellas Beruhigung). Doch die Tür ging nur krachend auf und Ollivander wurde nach hinten geschleudert, was er mit einem "Eindeutig der Falsche!" quittierte.

Gefühlte 60 Zauberstäbe später war einer dran, der aus Walnuss gemacht war, als Kern Drachenherzfaser und einen starken Knick etwa in der Mitte hatte und alles andere als biegsam war. Er war zwölfdreiviertel Zoll lang. Bella schüttelte ihn, nahezu verzweifelt, und ein grüner Lichtblitz wand sich langsam spiralmäßig um das Mädchen herum und löste sich kurz vorm Boden schimmernd auf.

Ollivander starrte erschrocken auf die Stelle, wo der Lichtblitz verschwunden war. Danach konnte er Bellatrix den Zauberstab gar nicht schnell genug verkaufen und sie aus dem Laden schieben.

Draußen wartete Druella mit einem Käfig, in dem sich ein schwarzes Etwas herumhangelte. Eine Fledermaus.

Zögerlich holte sich Bella den Käfig und nahm sich dabei fest vor, sich dem gruseligen tier darin zu entledigen und sich eine Eule zu kaufen. Am besten keine schwarze.

Toujours Pur (Bellatrix ff) *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt