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Jaja, ich weiß. Ich habe lange nichts mehr geschrieben. Dafür kommt hier ein umso längeres Kapitel. ^-^

LG, Emmy

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Bellatrix lauschte der Häusereinteilung nur mit halbem Ohr. Wie würde es wohl sein, IHM gegenüberzustehen und mit ihm zu reden? Sie hatte ihm noch nicht verziehen, dass ihre Eltern zu dem geworden waren, was sie waren... aber sie war auch unglaublich neugierig.

Wer war dieser Mann, der so viel Macht hatte und die Zaubererwelt in Angst und Schrecken versetzte? Wie sah er aus? Normal? Würde man ihn in einer Menge überhaupt erkennen? Wie war er? Etwa so grausam wie es immer hieß – oder ganz okay?

Als ihr all diese Fragen durch den Kopf spukten, fiel ihr plötzlich auf, dass Malfoy ihre kleine Schwester Narzissa mal wieder anstarrte. Hatte ihre Drohung letztes Jahr etwa nichts gebracht? Es sah nicht danach aus.

Entnervt rieb sich Bella die Nasenwurzel, als sie Zissas vor Freude und Verlegenheit gerötetes Gesicht sah. Das kleine Mädchen schien sich Malfoys Blicken durchaus bewusst zu sein.

Bellatrix stieß ihren besten Freund Rodolphus in die Seite, nickte in Richtung der beiden und verdrehte die Augen.

Rodolphus grinste. „Du Ärmste!"

„Ja!", meinte Bella völlig ernst. „Ich muss gleich zu McGonnie, da hab ich keine Zeit, dem Malfoy-Schnösel eine Strafpredigt zu halten und ihm eine reinzuhauen!"

***

„Guten Abend, Professor!", rief Bellatrix und musste ein Gähnen unterdrücken, als sie sich mit Schwung in den schottenmusterbezogenen Ohrensessel in McGonagalls Büro plumpsen ließ.

„Schön, Sie zu sehen, Bellatrix", erwiderte die Gryffindorhauslehrerin. „Alles in Ordnung zu Hause?", fragte sie dann besorgt.

„Wenn sich ‚alles in Ordnung' auf eine launische Mutter und einen abwesenden Vater bezieht – ja." Bella schluckte bitter.

„Nehmen Sie sich doch einen Keks." McGonagall schob ihr eine Keksdose hin, woraus sich Bellatrix dankbar eine Süßigkeit herausnahm.

„Danke."

„Haben Sie in den Ferien geübt?" Die Lehrerin schaltete offensichtlich auf Unterrichtsmodus.

„Nee, sorry", antwortete Bella. „Aber es gab auch keine Magieausbrüche, falls sie das beruhigt." Das hätte aus dem Mund jedes anderen Schülers respektlos geklungen, doch dieses Mädchen war bei Kontrollstunden eben etwas lockerer als sonst.

McGonagall schmunzelte. „Das lasse ich mal als Üben durchgehen. Beherrschen Sie denn noch kleinere Zauber ohne Zauberstab?", fragte sie interessiert.

Bella grinste, schnipste mit den Fingern und der Kamin hinter ihr loderte auf.

„Ich meinte kleine !", stichelte die Professorin. Dann wurde sie ernst. „Bellatrix?"

„Hm?" Keksfutternd sah die Viertklässlerin auf.

„Ihre Eltern sind doch Todesser..."

Der Keks in Bellas rechter Hand begann zu brennen, aber sie merkte es erst gar nicht, denn sie fixierte ihre Lehrerin mit ihrem Blick. „Und? Das wussten Sie doch schon. Was gibt es da noch zu bereden?" Ein großes Fragezeichen, aber auch Verärgerung stand ihr ins Gesicht geschrieben.

„Früher oder später werden Sie Sie-wissen-schon-wem vorgest-"

„Weihnachten", sagte Bellatrix und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als McGonagall sie irritiert anblinzelte.

Die Lehrerin seufzte, als sie verstand, was ihre Schülerin da gerade gesagt hatte – und wie. „Jetzt erzählen Sie mir nicht, dass Sie sich freuen!"

Bella verteidigte sich empört: „Ich bin einfach aufgeregt, das ist alles!"

Alles? Wirklich alles? Irgendwie waren sie sich beide da nicht so sicher.

Toujours Pur (Bellatrix ff) *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt