Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Ich saß am Bahnhof einer fremden Stadt fest. Zur Krönung schien es bald ein Gewitter zu geben. Meine Laune sank umso mehr. Alles was ich wollte war es in meinem warmen Bett zu liegen. Meine Zehen fühlte ich bereits nicht mehr und mein Touchscreen reagierte auf meine kalten Fingerspitzen nicht mehr.
Ich war alleine in der Dunkelheit und das konnte ich noch nie richtig leiden. Also lief ich durch die Unterführung des Bahnhofs, um auf die andere Seite des Bahnhofs zu kommen. Die Wände der Unterführung waren mit Buchstaben und andere Punksymbolen besprüht. Auf der anderen Seite saßen Obdachlose oder Drogensüchtige auf dem Boden und jeder von ihnen war mit einer Bierflasche versorgt. "Hey Süße! Komm doch her und leiste uns ein wenig Gesellschaft." Rief einer der vier Männer mir zu. Ich reagierte nicht, sondern lief einen riesen Bogen um den Haufen herum und eilte im Schnellschritt davon.
Auf der anderen Seite hoffe ich ein Taxi zu erwischen. Da meinte es Gott wohl doch nicht so böse mit mir. Schnell lief ich zum nächsten Taxi und hoffte, dass er mich zwei Ortschaften weiter nach Hause fahren könnte.
"Entschuldigung, aber könnten sich mich nach Oberhausen fahren?" Frage ich den Mann höflich.
"Tut mir Leid junge Dame, doch da hätten sie sich anmelden müssen. Um diese Zeit darf ich die Stadt nicht mehr verlassen." Der Mann wirkte genervt und zog ständig an seiner Zigarette.
"Sie können noch nicht ein junges Mädchen alleine am Bahnhof lassen." Ich versuchte in sein Gewissen zu reden.
"Du bist hier auch her gekommen und wirst hier wohl auch weg kommen. Also verzieh dich jetzt. Ich bin schon ausgebucht und darf doch wohl in meiner Pause ruhe haben." Knirschte er durch seine Zähne.
"Das ist doch nicht ihr Ernst?" Er erwiderte nichts, sondern er stieg in sein Taxi und fuhr tatsächlich einfach davon.
Jetzt ist sogar mein letzter Funken Hoffnung zerplatzt. Der Himmel fing an zu brummen und ein Regentropfen landete auf meiner Nasenspitze. Kurz darauf erschien der erste Blitz und erleuchtet für eine Sekunde die Umgebung und nicht lange ließ der lauteste Donnerschlag, den ich je hörte, auf sich warten. Schon begann es wie aus Eimern zu regnen.
Die vier Männer die zuvor auf dem Boden saßen kamen auf mich zu gestolpert und schnell lief ich in die entgegen gesetzte Richtung zum Bahnhofshaus. Immer wieder richtete ich meinen Blick nach hinten. Der Regen durchnässte meine Jacke und meine Schuhe. Ich konnte vor lauter Regen noch nicht mal vor mir etwas erkennen. Dies blieb natürlich nicht ohne Folgen. Ich knallte gegen eine andere Person.
"Es tut mir leid." Sprach ich sofort.
"Schon gut." Meinte der Junge in meinem Alter. "Wolltest du gerade zum Bahnhofshaus?" Fragte er mich dann.
"Ja." Antwortete ich und schaute dann wieder nach hinten, um zu sehen wo die Männer sich befanden.
"Von da komme ich gerade, das ist niemand mehr vor zu finden."
"Im Ernst? Ich fasse das nicht. Was mache ich jetzt?" Jetzt kann ich wohl hier bis morgen bleiben und auf den nächsten Zug Stunden lang warten.
"Wohin musst du denn?" Fragte er freundlich. Noch immer standen wir im Regen. Nass waren wir sowieso schon.
"Ich muss nach Oberhausen." Ich fing an zu zittern.
"Genau da muss ich auch hin und ich habe ein Auto. Mir würde es nichts ausmachen wenn ich dich mitnehme. Mir ist klar du kennst mich nicht und ich dich auch nicht, aber mein Name ist Brad." Er lächelte mich lieb an und streckte mir seine Hand entgegen. Ich zögerte und wusste nicht so richtig. "Ich werde dich nicht anfassen oder entführen oder andere Sachen wagen."
Ich nahm schließlich seine Hand entgegen. "Mein Name ist Jana." Auf alle Fälle besser in einem warmen Auto als mit diesen vier perversen Männern an einem verlassenen Bahnhof.
In seinem Auto schaltete er sofort die Heizung ein.
"Was machst du denn am Bahnhof, wenn du doch mit dem Auto da bist?" Fragte ich Brad.
"Ich wollte nur nach dem Weg fragen. Ich komme nicht von hier und kenne mich daher nicht aus. Die Straßen hier sind ein einziges Wirrwarr, vor allem bei Nacht."
"Verstehe ich sehr gut."
"Du kommst doch von hier und sagst mir wie ich fahren muss?" Er wirkte etwas verunsichert.
"Natürlich." Lachte ich. "Da hast du wohl heute Nacht die richtige angerempelt."
Erst als Brad das Licht im Auto einschaltete, damit er seine Jacke weg legen konnte und sonst etwas Ordnung schaffen konnte, sah ich erst sein schönes Gesicht. Diese großen schokobraunen Augen fesselten mich. Ich starrte ihn nur an. Seine nassen Locken hingen ihm etwas ins Gesicht. Es schien so als würde er etwas trainieren und seine Haut war so schön braun.
"Alles klar?" Sprach er mich direkt an.
Wie peinlich... er merkte, dass ich ihn anstarrte, wie auch nicht. So offensichtlich wie ich es tat.
"Ehm.. ja. Alles gut." Sicher war mein ganzes Gesicht rot. Mir wurde es auch ganz warm.
Er lächelte nur darüber hinweg und startete sein Auto. "Was hast du hier eigentlich gemacht, dass du hier gestrandet bist?"
"Ich hätte hier nur umsteigen müssen. Vermutlich war mein nächster Zug schon weg. Zuvor war ich in Köln und habe mich mit einer sehr guten Freundin getroffen. Was ist mit dir?"
"Schwierig zu sagen.. eigentlich war ich geschäftlich unterwegs, aber dies wurde mehr zu einem unerwartetem Road Trip. Jetzt hoffe ich in Oberhausen auf meine große Chance."
Wir unterhielten uns die ganze Zeit und lernten uns immer mehr kennen. Er zählte mir von seiner Band und das er aus England kam. Sie hoffen auf ihren großen Durchbruch. Brad war von Natur aus ein glücklicher Mensch, so schien es zu mindestens.
Die Autofahrt verging viel zu schnell. Schon standen wir vor meinem Hause. "Danke, dass du mich sogar noch vor die Haustür gefahren hast, dass wäre wirklich nicht nötig gewesen." Lächelte ich.
"So ein hübsches Mädchen sollte nicht alleine in der Dunkelheit herum laufen." Brad war so höflich. "Das habe ich auch gerne gemacht und jetzt hab ich auch endlich die Stadt gefunden."
"Gerne war ich dein Copilot." Dann nahm ich alle meine Sachen zusammen. "Wie kann ich mich dafür revangieren?"
"Das nächste Mal wenn wir uns treffen lädst du mich zum Kaffee ein."
"Okay gut, abgemacht." Dann setzte ich das süßeste Lächeln auf.
Gerade stieg ich aus, da hielt er mich noch auf. "Jana, dir noch eine gute Nacht." Ich bedankte mich und wünschte ihm dasselbe.
Brad war unglaublich nett und er hatte bereits von einem nächsten Treffen geredet, von dem wir beide wissen, dies wird nie soweit kommen.
Mühsam schleppte ich mich in mein Zimmer und hoffte keinem im Haus aufzuwecken. Kaum lag ich in meinem Bett schlief ich auch schon ein.
-'-
Der nächste Morgen war nichts für mich. Die paar Stunden Schlaf fühlten sich wie 5 Minuten an. Erschöpft saß ich am Esstisch mit meiner Familie und sie fragten mich natürlich aus wie es so in Köln war.
Dabei wollte ich nur meine Ruhe.
Ein klingeln an der Tür brachte meine Mutter dazu den Tisch zu verlassen und die Haustür zu öffnen.
Kaum war sie weg, rief sie schon nach mir. "Jana, es ist für dich."
Als ich zur Haustür kam stand Brad da und hielt eine rosa Rose in der Hand. "Hallo Jana." Lächelte er süß.
"Ich lass euch dann mal alleine." Grinste meine Mutter mich an. Ich starrte nur verlegen auf den Boden.
"Man siehst sich immer ein zweites Mal im Leben. Geplant oder auch nicht." Zwinkerte mir Bradley zu.
Das war der Beginn von etwas ganz großem. Nicht nur für seine Musikkarriere sondern auch für UNS!
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Music is my best friend (Deutsch)
FanficIch liebe Songs! Jedes Lied hat eine Aussage und bedeutet für jeden etwas anderes. Das ist doch gerade das schöne an Liedern. Kleine kurz Geschichte, die den Alltag versüßen. Xx *Nat* Bitte klaut mir meine Idee nicht. Danke.