J.Hope Pov.
Ich laufe gelangweilt durch die Stadt und warte bis es Abend wird. Zuhause will ich nicht sein, da hängt wahrscheinlich mein trinkender Vater rum. Meine Mutter ist vor 3 Jahren an Krebs gestorben. Da war alles noch perfekt. Unsere Familie war im ganzen Quartier sehr beliebt weil wir so offen und nett zu allen waren. Aber seit meine Mutter gestorben ist, ertrinkt mein Vater im Alkohol. Vor einem Jahr hat er mich angefangen zu schlagen. Jetzt tut er es regelmäßig. Jeden Tag wenn ich nach Hause komme kann ich entscheiden zwischen geschlagen werden oder sein persönlicher Diner zu sein. Am Anfang war ich noch letzteres aber jetzt reicht es mir. Ich lasse mich nicht von ihm herum kommandieren. Er tut mir ja irgendwie auch leid. Immerhin hat er seine Frau verloren. Am Anfang wollte ich ihn noch trösten aber er lässt niemand mehr an sich ran, nicht mal seinen eigenen Sohn.
Mittlerweilen ist es auch schon elf Uhr abends und ich entscheide mich nach Hause zu gehen. Bei der Bushaltestelle bleibe ich stehen und warte. Toll, den Bus habe ich verpasst und jetzt muss ich 20 Minuten warten bis der nächste fährt. Um diese bescheuerten 20 Minuten totzuschlagen, stecke ich mir meine Kopfhörer in die Ohren und fange an Musik zu hören.
Nach ca. 10 Minuten tippt mir jemand gegen den Oberarm. Ich nehme meine Kopfhörer raus und schaue in die Richtung, aus der das Tippen gekommen ist. Es ist ein Mädchen etwa in meinem Alter. Sie hat lange, braune, gewellte Haare, stechend Grüne Augen und eine kleine Nase. Sie hat eine schöne Figur. Nicht zu dünn aber sie rollt auch nicht. Ich mag diese zierlichen Mädchen sowieso nicht.
„Tut mir Leid aber weißt du wo ich ein Hotel in der Nähe finden kann und wie ich dahin komme? Ich habe mich verlaufen und mein Handy hat auch kein Akku mehr. Es ist schon sehr spät und meine Wohnung ist sehr weit von hier entfernt." Man hört die leichte Panik in ihrer Stimme und sie zittert auch leicht, es ist schon ziemlich kühl. „Emm ja da gibt es ein Hotel, aber ich habe einen besseren Vorschlag; du kannst diese Nacht bei mir schlafen. Ich will ehrlich gesagt nicht das du alleine im Bus irgendwo hin fährst und dein Handy ist auch tot. Glaub mir ich mach dir nichts." Sie schaut mich ein bisschen ängstlich an nickt aber zögerlich. „Wie heißt du überhaupt?" „Ohh ich heiße Hoseok aber nenn mich Hobie" ich lächle sie warm an und ich merke wie ihre Angst etwas nachlässt. „Ich heiße Liha" „Freut mich dich kennen zu lernen." „Die Freude ist ganz meinerseits." Sie lacht und dann entsteht eine etwas peinliche Stille.
Nach 2 Minuten des Schweigens rollt der Bus zu uns und bleibt dann stehen. „Das ist unser Bus kommst du?" sage ich erleichtert das diese Ruhe endlich ein Ende gefunden hat. Sie nickt und wir steigen beide ein. Da es schon so spät ist, sind wir fast die einzigen. Im Bus befinden sich nur ein etwas älterer Heer und eine Frau mittleren Alters und ihr Hund. Wir setzten uns nach hinten an einen Zweierplatz.
„Sag mal wie kommt es, dass du dich verlaufen hast?" frage ich sie und sie schaut mich mit einem etwas traurigen Blick an. „Ich habe mich ziemlich schlimm mit meiner besten Freundin verkracht und bin dann einfach weggerannt und in einen Bus gestiegen. Da bin ich dann eingeschlafen und als ich wieder aufgewacht bin, war ich an einem Ort den ich nicht kannte. Ich bin dann etwa eine Stunde umhergeirrt bis ich dich dann gesehen habe und den Rest kennst du ja." Sie tut mir irgendwie Leid. Sich mit einer Person zu streiten die man wirklich lieb hat, ist sicher nicht schön. „Das mit deiner Freundin tut mir Leid aber das wird schon. Ich habe eine Idee!" sie schaut mich etwas irritiert an. „Bei mir lädst du dein Handy auf und rufst dann deine beste Freundin an. Glaub mir, wenn sie eine echte Freundin ist, verzeiht sie dir diesen Streit. Ich denke du hast ihn ihr auch verziehen. Für einen Streit braucht es immer zwei und eine muss den Anfang machen und sich bei der Anderen entschuldigen sonst kommt man nie zu einem Punkt."
Sie denkt ein wenig nach aber dann bildet sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht. „Du hast Recht Hobie. Danke für deinen Ratschlag!!" „Gerne komm wir müssen bei der nächsten Haltestelle aussteigen und ich will sie nicht verpassen." Sie nickt und steht auf und ich stehe nach ihr auch auf und gehe mit ihr zur Türe. Die Türe öffnet sich auch ein paar Sekunden später und wir steigen beide aus.
Ich merke wie sie immer noch leicht zittert und lege ihr meine Jacke um die Schultern. „Oh nein das kann ich nicht annehmen! Sonst frierst du noch. Außerdem bin ich schon genug Belastung." Sagt sie schnell und will sich schon meine Jacke wieder von den Schultern streifen. „Erstens bist du keine Belastung und zweitens werde ich schon nicht frieren und jetzt behalte sie an oder ich klebe ziehe sie ebenfalls nicht an und dann haben beide kalt." Sage ich und bleibe stur. Sie behält sie schlussendlich an und murmelt ein leises danke.
Zuhause angekommen öffne ich leise die Tür. Ich sage ihr sie soll die Schuhe einfach in die Ecke stellen. Es ist ruhig, zu ruhig. Ich laufe zur Küche und auf dem Tisch sehe ich ein Stück Papier. Ich nehme es und lese es durch: „Hoseok, ich bin es Dad. Ich werde für die nächste Woche nicht nach Hause kommen. Ich habe mich eingesehen, dass es nicht so weitergehen kann. Kennst du noch Billy? Er hat mir Hilfe angeboten. Aber dieser Therapeut ist etwas weiter weg. Ich kann bei Billy übernachten. Geld habe ich dir in der ersten Schublade unter neben der Spülmaschine hingelegt. Ich hoffe du verstehst mich. Über das Geschehene reden wir sobald ich nach Hause komme. Es tut mir Leid, dass ich dich so behandelt habe aber ich möchte das persönlich mit mir besprechen. Falls du Probleme hast, ruf deine Tante an, sie wird dir helfen. Diese Therapie wird uns beiden helfen. Ich will mich verbessern und das schaffe ich, versprochen!"
Ich starre mit offenem Mund auf das Papier und muss erstmals realisieren was vor mir steht. Als er den Brief geschrieben hat, war er zu 100% nüchtern. Mit einem Mal grinse ich. Klar was er mir damals angetan hat, hat mich wirklich geprägt und davon weiß nur Yoongi. Aber ich erinnere mich wieder an die Worte, die ich Liha vorhin gesagt habe, jemand muss den ersten Schritt machen. Ich denke ich werde meinem Vater verzeihen können, falls er mit dem Trinken aufhört und etwas aus seinem Leben macht.
Liha kommt zu mir und schaut mich fragend an. „Wieso grinst du so?" „Erzähl ich dir ein anderes Mal. Willst du noch etwas machen oder schlafen gehen?" „Ich bin müde und würde gerne schlafen." Ich nicke, stehe auf und gehe zu meinem Zimmer durch. „Du kannst hier auf meinem Bett schlafen, ich schlafe auf dem Sofa. Das Badezimmer ist im Flur die erste Türe links falls du duschen willst oder sonst etwas. Ich bin im Wohnzimmer falls du mich brauchst und schaue einen Film. Du kannst dich vom Kühlschrank einfach bedienen. Fühl dich wie zu Hause." Sie lächelt und umarmt mich plötzlich. „Danke viel Mal für alles!" Ich erwidere die Umarmung. „Das ist doch keine Ursache!" Wir lösen uns wieder und sie geht ins Bad. Ich lege ihr in der Zwischenzeit eine Trainingshose und ein Shirt auf das Bett und gehe dann ins zweite Badezimmer. Da mache ich dann das übliche, putze die Zähne usw.
Erschöpft lasse ich mich auf das Sofa fallen und schalte den Fernseher ein. Es läuft gerade Harry Potter. Nach einer halben Stunde kommt Liha und setzt sich neben mich aufs Sofa. „Ich kann nicht schlafen, kann ich mit dir den Film schauen?" „Klar kein Problem." Und so schauen wir gemeinsam den Film.
Ich schaue gespannt auf den Bildschirm als plötzlich ein Kopf auf meinem Schoss landet. Liha ist eingeschlafen und wohl zur Seite gekippt. Ich streichle ihr sanft über den Kopf. Eine Stunde später ist der Film fertig und ich schalte den Fernseher aus. Dann nehme ich Liha vorsichtig in die Arme und trage sie zu meinem Zimmer. Dort angekommen lege ich sie so sanft wie möglich auf meinem Bett ab. Ich decke sie noch zu und mache dann das Licht aus. „Gute Nacht" flüstere ich noch bevor ich leise die Türe schließe. Ich gehe wieder zum Sofa und schlafe dann auch relativ schnell ein.
Der Tag war sehr lang und ich freue mich schon auf Morgen.
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Yaaass wieder ein Kapitel und dann noch ein langes. :) ich bin irgendwie stolz auf mich :P
Ich wollte mal Hobie ins Spiel bringen, hoffe das ist ok und euch hat es gefallen ^^
Was ist eigentlich euer lieblings Lied von BTS? Meins ist im Moment Rain *~* aber je nach Laune ist es immer anders. ^^
Bis morgen meine Muffins. <3
Fighting eure Nerea :D
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Ein Auge für Suga
FanfictionNach ein paar Schwierigkeiten kommen Yoongi und Jimin endlich zusammen. Alles scheint super zu laufen und ihrer Liebe steht anscheinend nichts im Weg. Aber Jimin hat einen heimlichen Verehrer und dieser schreckt vor nichts zurück. Wie werden sie ihn...