Kapitel 39

228 17 2
                                    

Feuerstern war in einer tiefen Dunkelheit. Sobald er sich bewegte knirschten Steine unter ihm. Er kniff die Augen zusammen und erkannte den Felsenkessel. Er wusste, dass er träumte. Er lief in die Kinderstube und fand niemanden darin vor. Er lief wieder hinaus in den Heilerbau. Auch hier war niemand. Er prüfte die Luft. Er konnte keinen Clangeruch ausmachen. Wo sind sie hin? Ist das unsere Zukunft? Werden die Clans untergehen? Sandsturm stupste ihn sanft mit der Schnauze an.,, Sie sind zurück." Müde hob Feuerstern den Kopf. Sie waren zurückgekehrt. Die meisten trugen durchnässte Frischbeute in ihrem Maul. Die Kräuter legten die Katzen Blattsee vor die Pfoten.,, Es ist nass aber man kann es brauchen." murmelte sie. Feuerstern trottete zu Brombeerkralle.,, Wie lief es?" Brombeerkralle seufzte und miaute:,, Tigerstern hat sein Lager in der Nähe des Mondsees aufgeschlagen. Wir haben ihn nicht getroffen. Im Lager brach Panik aus aber Sonnenflügel konnte alle beruhigen." Verlegen schaute Sonnenflügel auf ihre Pfoten. Feuerstern nickte ihr kurz zu.,, Wir haben die wichtigsten Kräuter mitgenommen." Etwas leiser fuhr er fort:,, Feuerstern, wir können nicht lange hier überleben. Wir müssen in den nächsten Tagen Tigerstern angreifen und für immer umbringen." Feuerstern seufzte.,, Du hast recht. Aber ist dies ein Kampf den man gewinnen kann?" Brombeerkralle sah Feuerstern an. In seinen Augen loderte ein bernsteinfarbenes Feuer.,, Die Hoffnung stirbt zuletzt!" miaute er und trottete dann zu Eichhornschweif. Sonnenflügel schaute den grossen Frischbeutehaufen an.,, Wir müssen die Frischbeute schnell essen. Sie ist nass. Jetzt verdirbt sie schneller." Feuerstern nickte den anderen Anführern zu.,, Nehmt alle etwas vom Frischbeutehaufen!" jaulte Schwarzstern. Sofort stürzten sich die Katzen auf den Haufen. Am Schluss hatte jeder ein Stück Frischbeute.,, Willst du mit mir teilen?" fragte Sandsturm und legte ein Eichhörnchen auf den Boden.,, Gerne." Feuerstern ignorierte den komischen Geschmack des Eichhörnchens. Es war nass und hatte einen ungewöhnlichen Geruch.,, Wir besprechen nachher den Angriff. Willst du auch mitkommen?" Sandsturm nickte müde mit dem Kopf.,, Ich komme auch."

,, Ist das nicht zu riskant?" Schwarzstern schaute Feuerstern an. In seinen Augen waren Zweifel zu sehen.,, Es ist die einzige Chance." Sie hatten beschlossen die Ältesten, Königinnen und Jungen zu verstecken. Danach würden sie auf der Insel bleiben und ab und zu müssten ein paar Katzen jagen gehen. Würde Tigerstern die Katzen aufhalten würden sie angreifen.,, Wir sind in der Unterzahl." murmelte Kurzstern und starrte in die Ferne.,, Wir könnten viele Katzen verlieren." Brombeerkralle rutschte unwohl hin und her.,, Die Katzen sind aber bereit für ihre Territorien zu sterben." Nebelfuss schaute nachdenklich auf den See.,, Tigerstern könnte uns auch in der Nacht angreifen wenn wir ungeschützt sind." warf Leopardenstern ein. Feuerstern fauchte. Seine Muskeln schmerzten und er wünschte sich Schlaf, doch der Hass auf seinen Erzfeind Tigerstern schickte ihm neue Kraft.,, Wir stellen Wachen auf." Schwarzstern nickte mit dem Kopf.,, Und wer will die Wache antreten?" Nebelfuss streckte sich.,, Ich werde die ganze Nacht aufpassen." Feuerstern gähnte.,, Ich auch." Sandsturm wollte etwas sagen doch Feuerstern wischte mit seiner Schwanzspitze über ihren Mund.,, Du bist müde." flüsterte er in ihr Ohr.,, Wir werden es zu zweit schaffen." miaute Feuerstern und stand auf. Er stellte sich vor den Baumstamm.,, Du übernimmst den hinteren Teil der Insel." Nebelfuss nickte mit dem Kopf und lief davon. Feuerstern setzte sich und schaute in den Wald. Am liebsten würde er jetzt in seinem Bau in der Hochnase liegen. Wieso musste Tigerstern nur so machtgierig sein? Feuerstern kniff die Augen zusammen. Er sah in einem Busch ein paar gelbe Augen. Ihn schauderte es. Sie wurden beobachtet.

Die Sonne ging über den Bergen auf. Sie warf ihre Strahlen auf den See der anfing rot zu glitzern. Feuerstern konnte mit Mühe seine Augen offenhalten. Er kämpfte gegen die Müdigkeit an.,, Wolkenschweif und Windpelz erlösen uns." murmelte Nebelfuss müde. Feuerstern streckte sich. Er stieg vorsichtig über seine Clangefährten die noch tief und fest schliefen. Brombeerkralle lag dicht neben Eichhornschweif.,, Lass uns in Ruhe. Verschwinde von hier. Bring mich um aber lass die anderen leben." Brombeerkralle redete im Schlaf. Er träumte wahrscheinlich einen Albtraum. Feuerstern lief in den kleinen Wald. Er roch Sandsturm und ging auf ihren Geruch zu. Er fand sie in der Nähe einer Klippe in einem Busch.,, Hattest du eine gute Wache?" Feuerstern nickte schwach mit dem Kopf und rollte sich zusammen.,, Sehen uns unsere Ahnen?" Sandsturm schaute mit leuchtenden Augen zu den letzten Sternen die langsam verblassten.,, Wieso kann Tigerstern nicht ruhen wie Blaustern oder Russpelz?" Feuerstern schüttelte den Kopf.,, Tigerstern gibt erst auf wenn er sein Ziel erreicht hat. Und das ist mich umzubringen."

Warrior Cats VertrauenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt