"Gott sind die schwer!", seufzend stellt Clara die dicken Umzugskartons im Flur ihres neuen Wohnblocks ab. Dass das Haus auch so viele Stufen haben muss, Mam musste ja aber unbedingt das allerletzte Stockwerk aussuchen. Jeden Tag alle insgesamt 10 Treppen laufen. Clara freut sich jetzt schon. Da kommt Becki sie bestimmt nicht mehr besuchen. Schließlich hasst diese Sport seit ihrer ersten Unterrichtsstunde in der Grundschule. Und das ist immerhin schon 9 Jahre her! "Ach Becki" seufzt Clara leise, "wir werden uns jetzt wohl außer über den Bildschirm wohl auch nicht mehr so oft sehen."
Seit Claras Familie sich für die neue Wohnung entschieden hat, ist ihr Kontakt zu Freunden allgemein ein wenig mau. Sogar die Schule musste sie wechseln. Paps sagt zwar immer- neue Gegend neues Glück, aber davon hat Clara noch nichts gemerkt. Im Gegenteil:
Bis jetzt hat sich noch nicht mal die Katze aus der Wohnung unter ihnen sich für Clara interessiert. Auch nicht, als sie mit der Tüte Fressen geraschelt hat.
Die Katze in ihrer alten Wohnung hatte dagegen total an Clara gehangen, sobald sie es rascheln hörte."Clara, kommst du endlich?!"
Ariane Seidler wischt sich den Schweiß von der Stirn als die im Türrahmen steht. Sie ist schon ganze 5 Stunden hier in der neuen Wohnung. Anders als der Rest ihrer Familie.
"Jaja Mam!" Erschöpft hieft Clara die Kiste die letzte Stufe hinauf.
"Weißt du wo dein Vater steckt?" ,Claras Mutter nimmt ihrer Tenee-Tochter die Kiste ab.
"Ich glaub, jetzt weiß ich, warum du vorhin so geschafft warst",ächzt sie unter dem Gewicht der Bücher.
"Also zu erstens, nein, aber ich glaub ich hab ihn vorhin am Möbelwagen stehen sehen, zusammen mit Maxi..."
"...Clara du weißt, das du deinen kleinen Bruder nicht so nennen darfst! " unterbricht Ariane ihre Tochter, "aber solange er es nicht hört..." sie grinst, "da kannst du mal schauen wo er jetzt steckt."
"Heißt das, ich muss noch mal runterlaufen? " Clara seufzt generft,"Ne oder?!"
Mit dem Elan eines Faultiers macht sie sich auf den Weg.Draußen dämmert es schon, als Clara endlich die Haustür öffnet und ins Freie tritt. Also wenn irgendwo in Köln ein Fahrstuhl gebraucht wird, dann ja wohl hier, denkt sie sich. Sie schaut auf die Straße- kein Möbelwagen mehr zu sehen. Nur eine einsame Kiste mit Maxi's Spielsachen steht noch hier und wartet darauf hinauf getragen zu werden. Von Paps und Maxi selbst ist weit und breit nichts zu sehen. Viellmeicht sind sie um die Ecke bei den Mülltonnen? -überlegt Clara. Sie will schon loslaufen, als sie auf der anderen Straßenseite eine Bewegung vernimmt. Zuerst denkt sie, ihr Vater wäre dort- aber ihr Vater hat keine braunen Haare. Als sie genauer hinsieht erkennt sie eine Jungensiluette. Moment... sie überlegt.Aus irgendeinem Grund kommt ihr der Typ bekannt vor. Aber eigentlich kennt sie hier doch noch niemanden. Die paar Stunden ,die sie jetzt hier ist, kann man kaum als nennenswert bezeichnen.
Ihre Überlegungen werden auf einmal von Maxi's Gelächter unterbrochen. Sie dreht sich um. Tatsächlich, Paps und Maxi waren wirklich im Hinterhof. Gerade kommen sie durch den Torbogen des alten Fachwerkbaus.
"Da steckt ihr also, Mam sucht euch schon"ruft sie ihnen zu.
"Dann lass uns hochgehen, bestimmt gibt es gleich Essen" Paps zeigt auf den Hauseingang. "Oh ja, mir knurrt schon seit 3Stunden der Magen" Maxi hüpft auf und ab. "Okay", seufzt Clara, nochmal die Treppe hoch, ihr reicht es jetzt schon!Ihr Vater ist mit Maxi schon im Haus. Clara dreht sich nochmal um, der komische Junge von vorhin ist verschwunden.
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Remembering Love
AdventureTeil 1 der Re-Love Trilogie __________________ ...und schaut in zwei rehbraune Augen. Augen in die sie schon ihr halbes Leben geblickt und bei denen sie sich immer gefragt hatte, wie sie sich nur immer so in ihnen verlieren und ihr Kinderherz auf R...