keine Mutter

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Harrys Pov:

Nur wenige Minuten später kam Hermine wieder in den Gemeinschaftsraum. Sie sah irgendwie geknickt aus. Als sie näher kam, bemerkte er, dass sie Tränen in den Augen hatte. Er sah sich schnell um. Es waren sonst nur ein paar wenige Schüler im Gemeinschaftsraum. Kein Wunder, es war warm draußen und sie hatten den See praktisch direkt vor ihrer Nase.  Schnell stellte Harry sich vor sie und fragte sie: " Hermine, was ist denn los? Stimmt was nicht?".  Hermine sah ihn an.  Jetzt konnte er sehen, dass eine Träne ihre Wange entlang lief. " Nein, das tut es nicht. Aber das will ich echt nicht hier besprechen. Können wir bitte woanders hingehen?" fragte sie, dabei zitterte ihre Stimme. "Klar", meinte er und fügte auch gleich hinzu:" Ich weiß auch schon, wo, komm mit." Sie stiegen aus dem Portraitloch, Hermine hatte dabei mehr Schwierigkeiten als er, und Harry führte sie zwei Stockwerke nach oben, zu der steinernen Wand mit den Troll-Wandbehängen. ( ihr wisst schon, die mit Barnabas dem Bekloppten :D) . Dreimal ging er vor der kahlen Wand hin und her. " ich brauche einen Ort, an dem ich gut denken, mich aber auch entspannen kann...". Dreimal ging er hin und her. Machte die Augen auf. Sah die Tür und drückte sie auf. Dahinter lag ein richtiger Wohlfühl - Raum. Es gab schöne Sofas mit tausenden Kissen obendrauf, es standen überall Getränke und Essen herum. Es gab sogar ein kleines Bad. Alles in allem fühlte Harry sich in dem Raum einfach nur wohl. Hermine schien es nicht anders zu gehen, denn er hörte sie seufzen und sich auf einem der Sofas niederlassen. Harry setzte sich neben sie, wusste nicht genau, ob er Hermine irgendwie berühren durfte. Die Sache mit ihrer Versöhnung war schließlich noch nicht so lange her. Auch wenn es Harry wie Jahre vorkam. Es war dazwischen so viel passiert. Gott sei Dank musste er dann noch nicht so lang herumrätseln, denn Hermine löste das ganz einfach, sie legte sich einfach hin und legte ihren Kopf auf seinen Bauch. Okay, er hatte zwar vorhin schon gesagt, dass er sich wohlfühlte, aber jetzt war es einfach perfekt. Er war mit dem Mädchen, das er liebte in so einem Raum - was konnte man mehr wollen? Irgendwann nach einem überhaupt nicht unangenehmem Schweigen, begann Hermine zu sprechen: " Ich hab mit Ron gesprochen. Auch darüber, was ich jetzt machen soll...". Weiter sprach sie allerdings nicht. Daran merkte Harry, dass bei dem Gespräch etwas gewaltig schief gelaufen sein musste, sonst hätte sie es einfach gesagt. " Was war denn? Was hat Ron gesagt?", fragte Harry leicht beunruhigt.  Wie hatte Ron reagiert? Er hatte ihr doch nicht etwa.. wehgetan? " Er hat gesagt, dass ihn das alles gar nichts angeht und dass das mein Problem sei. Er war total abweisend." Jetzt brach sie vollständig in Tränen aus. Harry nahm sie in den Arm und streichelte über ihren Rücken, während Hermine an seiner Brust schluchzte. Er war froh, dass sie endlich weinte, sich im Grunde freiweinte. Es lag wahrscheinlich schon seit Monaten ein großer Druck auf: Sie wurde mit 17 schwanger, von einem Jungen, der 1. sein bester Freund war und 2. überhaupt keine Verantwortung übernehmen wollte und sie die ganze Zeit ignorierte. Außerdem musste sie sich die ganze Zeit über Abtreibung, Adoption und Behalten Gedanken machen. Wahrscheinlich hatten ihre Eltern auch gewisse Erwartungen an sie, die sie vielleicht nicht erfüllen wollte oder konnte. Irgendwann, es waren bestimmt zehn Minuten vergangen, löste Hermine sich wieder von ihm und sah ihn mit verweinten Augen an. " Harry, ich hoffe, du bist mir nicht böse oder hasst mich dafür, aber ich will keine Mutter sein. Ich kann es einfach nicht. Ich habe noch so viele Träume, ich will doch einen ehrenwerten Beruf haben und mein Leben leben. Für mich gibt es nur noch zwei Alternativen: Abtreibung oder Adoption. Ich habe lange darüber nachgedacht, das kannst du mir glauben. Ich konnte wochenlang nicht schlafen und ich bin jetzt zu diesem Schluss gekommen." " Wenn du dir sicher bist, Hermine, dann ist das doch ein totaler Fortschritt! Auch wenn ich immer noch finde, dass Abtreibung wirklich grausam ist. Aber, ich habe es dir doch schon gesagt, egal wie du dich entscheidest, ich werde dir helfen und für dich da sein, egal was passiert" " Danke, Harry. Ich liebe dich, das weißt du doch, oder?" " Ja, das tue ich. Und ich liebe dich auch", erwiderte er.

Heey, mal ein etwas längerer Teil! Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr votet und kommentiert wie immer, das würde mich wahnsinnig freuen! Und ich möchte mich mal wieder für fast schon 1K Reads bedanken und soo viele Stimmen! Ich hätte echt nicht gedacht, dass ich das mal erreiche! Und das meine ich wirklich ernst!

eure germany14

wurde überarbeitet

Harmione (Komplett überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt