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Er lief durch den strömenden Regen zur Subwaystation und verfluchte sich innerlich dafür in der Eile nicht einmal an eine Jacke gedacht zu haben.

Völlig durchnässt setzte er sich schließlich in die Bahn. Nur drei Stationen. Trotzdem kam ihm die Fahrt endlos vor, jedes mal wenn die Bahn anhielt, schienen die Leute noch langsamer aus- und einzusteigen als vorher. Endlich erreichten sie die richtige Station und Miles sprang aus der Bahn.

Als er schließlich vor Scotts Wohnungstür stand, war er völlig außer Atem, dennoch schlug er sofort mehrmals gegen die Tür.

"Komme ja schon, mein Gott", ertönte Scotts genervte Stimme von drinnen, dann öffnete er die Tür und seine Augen weiteten sich.

"Scott, können wir bitte reden?", flehte Miles und Scott musterte ihn. Er stand zitternd, klitschnass und erschöpft hier auf dem Flur und biss sich nervös auf die Lippe, also nickte er schließlich: "Okay, komm rein..."

Miles ging bis ins Wohnzimmer und Scott drückte ihm einen Pulli in die Hand, den er dankend überzog. Dann stand Scott schweigend da, den Blick auf den Fußboden gerichtet und die Arme verschränkt.

"Es ist nicht so, wie du denkst ...", begann Miles, doch Scott unterbrach ihn sofort: "Ich weiß, worum es geht."

Miles sah ihn verwirrt an. Wie konnte er davon wissen?

Scott schüttelte fassungslos den Kopf: "Ich kann nicht glauben, dass du soetwas tust. Du tötest Leute!"

Miles starrte ihn einen Moment lang an. Wusste er von Vampiren? Woher denn?

"Das sind keine Menschen", sagte er langsam, gespannt auf Scotts Reaktion. Doch dieser schnaubte nur und sah ihn wütend an.

Er wusste es.

Miles seufzte und erklärte: "Hör zu, ich hasse das alles auch. Aber ich muss Menschen beschützen und die Vampire in der Bar haben schon jemanden umgebracht, sie waren zu gefährlich!"

Scott wich seinem Blick weiterhin aus. "Wie bist du dazu gekommen?", fragte er schließlich.

"Meine ganze Familie macht das. Es kommt von meinem Dad, er hat uns von Anfang an dazu erzogen", gestand Miles.

Scott erinnerte sich: "Deshalb seid ihr also immer umgezogen und davon sollte euch nichts ablenken..."

Miles nickte und sie schwiegen wieder.

Irgendwann bat Miles leise: "Sag doch irgendetwas."

"Ich weiß nicht was", flüsterte Scott und Miles fragte unsicher: "Hasst du mich jetzt?"

Langsam schüttelte Scott den Kopf und Miles war zumindest ein bisschen erleichtert. "Es ist mir egal, ob du mich ablenkst und ich wollte nie, dass das Probleme zwischen uns macht. Es hat ja auch nichts mit uns zutun ..."

Scott nickte mit zusammengepressten Lippen.

"Oder?", hakte Miles nach und Scott log: "Ja."

"Es tut mir wirklich leid, dass du das mitbekommen musstest und dass ich damit den Abend ruiniert habe", entschuldigte Miles sich noch einmal.

Kurze Zeit später brachte Scott ihn zur Tür und sobald Miles gegangen war, lehnte Scott sich an die Wand und schloss die Augen: "Oh shit."

Deathly DesireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt