"Jetzt wach doch endlich auf, verdammt!", hörte ich Jessicas Stimme. Sie klang besorgt.
Ich kämpfte gegen die Dunkelheit an, die mich umgab. Aber es fiel mir unglaublich schwer meine Augen zu öffnen. Ich war so müde und so kraftlos. Ich wollte einfach nur schlafen.
Als ich es schließlich geschafft hatte, fiel Jess mir sofort um den Hals.
Ein wenig überrascht stellte ich fest, dass es bereits hell war. Eigentlich hatte ich nicht vor so lange zu schlafen.
"Ich dachte schon, dass du tot bist, aber das hätte ich gespürt. Wieso zur Hölle bist du hier und nicht im Zelt?!" Sie versuchte mich verärgert anzusehen, doch die Tränen, die über ihre Wangen rollten, sagten mir, dass sie sich einfach nur Sorgen gemacht hatte.
Ich legte meine Arme ebenfalls um sie und tröstete meine beste Freundin. Sollte ich es ihr sagen? Mein Bauchgefühl schrie mir laut und deutlich zu, dass das keine sonderlich gute Idee wäre. Aber anlügen könnte ich sie auch nicht.
Was sollte ich also tun?
"E-Es ist n-nicht so wichtig", stotterte ich. Aaach verdammt.
"Amy...", murmelte sie. Oh oh. Sie benutzte meinen Zweitnamen nur während einem Streit oder wenn sie enttäuscht war.
Also seufzte ich und wollte ihr grade alles erzählen, als ich eine männliche Stimme hinter mir rufen hörte: "Jess?! Hast du sie?"
Das war Zane. Ob Robby auch dabei war? Ich drehte mich um und sah tatsächlich die beiden Jungs auf uns zulaufen.
"Ja", antwortete sie und zog mich hoch.
Robby und Zane gehörten auch zu unserer 'Eliteclique'. So nannten uns die ganzen Barbies und Wannabe-Sportprofis aus unserer Schule. Sie versuchten es sarkastisch zu meinen, um uns zu verspotten, doch sie wussten selbst, dass es die Warheit war. Wir waren die Unerreichbaren. Und somit auch die Coolsten.
Wir gehörten zu den 'coolsten' der Schule. Der Rest, der ebenfalls in diese Kategorie eingeordnet wurde, waren die reichen Kids. Und das auch nur weil sie jedes Wochenende fette Partys schmissen.
Sie taten alles für ein wenig Aufmerksamkeit. Die Mädels, wenn man diese dummen Plastikpuppen überhaupt als weiblich bezeichnen konnte, benahmen sich wie die größten Schlampen und die Kerle, die eigentlich eher keine waren, es jedoch liebend gerne irgendwann mal werden würden, dachten dass sie der absolute Wahnsinn sind, weil sie in der Schulmannschaft waren und ab und an mit einer der Schulschlampen rummachten.
Tzz, erbärmlich.
Jap. Wir konnten uns nicht ausstehen.
Wir nahmen niemanden in unsere kleine Runde auf und das regte sie auf, denn sie wollten immer überall mit dabei sein.
So waren Jessi, Robby und ich schon immer. Zane war damals vor 2 Jahren eine Ausnahme. Wir retteten ihn vor Tranni (Tracy & Jenni), die versuchten sich an ihn ranzumachen und dabei total übersahen, wie angeekelt er geguckt hat.
Ihn aufzunehmen hatten wir weder geplant noch bereut. Er war plötzlich einfach dauernd da.
Aber das heißt nicht, dass wir es wiederholen würden.
Als die beiden Jungs bei uns ankamen, fragten sie mich genau das gleiche.
Wenn ich jetzt gelogen hätte, hätte Jessi mir an Ort und Stelle eine Predigt gehalten, die sich gewaschen hätte.
Also seufzte ich theatralisch und erzählte meinen Freunden alles.
Wie ich es erwartet hatte, grölten die beiden Kerle durch den Wald, dass sie diesen 'Bastard' finden würden und 'was zur Hölle ihm einfällt' und 'dass er ruhig kommen kann, wenn er ein Problem hat'.
Jessi jedoch schwieg und hatte schreckliche Schuldgefühle, weil sie es nicht bemerkt hatte.
Egal wie oft ich ihr erklärte, dass ich gar nicht wollte, dass sie es mitbekam und das ich froh war, dass die da nicht auch mit reingezogen wurde; sie fühlte sich immer noch schlecht.
Nachdem ich lange auf die drei eingeredet hatte, konnte ich sie endlich davon überzeugen, dass ich kein Trauma davongetragen hatte und es mir gut ging.
Und da sie alle von meiner Situation daheim wussten, verabredeten wir uns für später im alten Haus im Wald.~~~~~~~~~~~
Diana 🌹
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Devils Soul
FantasySofia ist ein starkes Mädchen. Auf ihrer alten Schule war sie eine der beliebtesten und auch auf der neuen Schule scheinen die anderen Mitschüler sie sehr zu bewundern. Sie ist stark und unabhängig, kann auf sich selbst aufpassen. Sie ist stur und...