Beerdigungen sind für die meisten Menschen etwas Unerfreuliches. Aber was noch viel trauriger als die Beerdigung selbst war, ist, wenn der eigene Sohn nicht zur Beerdigung des Vater's geht.
Die Kapelle war voll. Mehr als nur voll. Plätze gab es bereits nach zehn Minuten keine mehr und so standen die, die keine Plätze mehr bekommen hatten, ganz hinten an der Wand. Eine Person fehlte allerdings. Die wichtigste Person..... -wenn man mal davon absah, dass es gerade um Norman Osborn geht- war bislang einfach nicht erschienen. Harry Osborn. Wie kann man nicht zur Beerdigung des eigenes Vater's erscheinen? Egal wie das Verhältnis doch war, in diesem Fall sollte man doch einfach mal darüber stehen, über seinen Schatten springen, und sein Ego mal ganz nach hinten schieben. Ganz weit nach hinten, so weit wie es nun eben geht.
"Sag mir, dass du weißt, wo er im Augenblick steckt.", flüsterte Jill mit dem Blick über die Schultern nach hinten, über die Anwesenden und der Kapellentüre, "Wenn er den Arschtritt braucht, um hierher zu kommen, dann soll er diesen eben bekommen. Sein Vater ist ja nicht mehr da, um so etwas zu erledigen, und wenn wir ihm einen verpassen, wird er uns vermutlich nicht gleich hassen."
"Ich bringe den Goblin schon zu euch.", Ward brauchte Jill's Gesichtsausdruck gar nicht erst sehen, um zu wissen, wie sie gerade dreinblickte wegen des Spruchs gerade eben, "War ein Scherz. Ist ja gut, was für Bombenstimmung die bei euch herrscht. Totenstimmung. Wir wissen doch beide, wo er sich gerade aufhält."
"Sorg einfach dafür, dass er hier erscheint. Egal wie. Halbe Stunde.", frustriert rieb sie sich zwischen den Augenbrauen und wusste ganz genau, dass Ward nicht der Richtige für diese Aufgabe war, nicht im entferntesten "Ansonsten wird er es bereuen, egal wie er gerade drauf ist. Auch wenn du es nicht nachvollziehen kannst."
"Wieso mag dich jetzt gleich noch mal Stark?", rhetorische Frage und somit unrelevant zu beantworten, "Wenn er nicht will, dann will er nicht. Du kannst ihn doch nicht zwingen, zu kommen."
"Falsch, ich kann. Ich mache es auch, wenn du es nicht tust.", entschuldigend deutete sie der Frau neben sich, dass sie mal da durch müsse, und ging die Reihe entlang um die Kapelle zu verlassen, "Es wird langsam Zeit, dass er merkt, dass man auch mal das tun muss, was man gar nicht will oder unbedingt Spaß macht. Entweder freiwillig oder auf die harte Tour. Wieso du mich magst? Ich bin genauso verdreht, wie du und Harry es ist. Jeder auf seine eigene Art und die ergänzen sich perfekt."
Wie bereits von Ward vorhergesagt, war Harry bei Oscorp. Mina war unten am Empfang und deutete, kaum als sie Jill hereinkommen sah, mitfühlend nach oben. Anscheinend war es schlimmer als erwartet. Sollte Mina nicht auch bei der Beerdigung sein? Irgendwo schon oder?
"Du hast fünf Minuten.", damit warf Jill Harry einen Bund Schlüssel auf den Tisch sowie eine Jacke, "Auch wenn du glaubst, dein Dad hatte kein Interesse an dir, liegst du falsch. Er wollte dich genau auf diesen Augenblick vorbereiten, nämlich den, wenn er weg ist und du an der Reihe bist. Auf die Art, die er für am besten hielt. Es heißt ja nicht ohne Grund. Erweisen wir dem Verstorbenen die letzte Ehre. Also mach es gefälligst!"
"Für was soll ich ihm die letzte Ehre erweisen? Für mein Leben im Internat? Dafür, dass er mich nur aus jeder scheiße geholt nur, damit das nicht auf ihn zurückfällt? Dafür, dass er nie da war?", normalerweise wäre jeder Mensch ziemlich laut oder patzig geworden aber Harry war unheimlich gelassen und viel zu ruhig, "Die Welt ist ohne ihn besser dran. Den Preis für den Vater des Jahres hätte er selbst dann nicht bekommen, wenn er die Preisrichter bezahlt hätte. Wenn ich hingehe, wird mir jeder sein Beileid aussprechen nur braucht es denen nicht leidtun. Wir wissen doch alle, dass das nur scheiß Floskeln sind. Leere Worte, die keinerlei Bedeutung haben."
"Und wenn schon. Hast du überhaupt eine Ahnung wie viele Leute in diesem Moment der Kapelle sitzen? Mit zweihundert kommst du nicht aus. Jeder ist da nur sein eigener Sohn nicht. Finde jetzt den Fehler.", keine Antwort seinerseits, weshalb sie ihm den Stift aus den Fingern zog, das Buch zuklappte und den Stift über die Schulter warf, "So oder so, wirst du bei der Beerdigung auftauchen. Frage ist nur wie. Mein Gott, du wirst doch wohl ein paar Stunden für deinen Dad haben. Sollte das nicht Warnung genug sein, kommt diese jetzt. Der Goblin. Ich kenne ein paar Leute, die sind ziemlich interessiert an ihm. Und von denen ist die Polizei die Harmlosesten."
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✔Winter - Winter Soldier [Marvel | Avengers] 2014 Version
Fanfiction(Script Version) Es war nie Jills Plan gewesen zu S.H.I.E.L.D. zu gehen, doch die Ereignisse aus ihrer Vergangenheit, brachten sie schließlich doch dorthin. Seit einigen Jahren arbeitet sie nun für die Geheimorgansition und es kommt, wie es kommen m...