Wo der Verstand endet, beginnt der Wahnsinn

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So wie jede Geschichte zwei Seiten hat, so hat auch jeder Mensch seine zwei Seiten. Eine, die wir der Welt zeigen, und eine Andere, die wir in unserem Inneren verbergen. Eine Dualität, beherrscht vom Gleichgewicht von Licht und Dunkelheit.




Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste aller Freuden. Sei Tagen gab es nur noch eine Sache, auf die sich Jill freute und das war ihren Zahnstocher, ihr Streichholz oder ganz einfach (ausgedrückt), die Antwort auf all ihre Fragen. Die gut möglich bringende Antwort. Pure Freude, doch dann musste eine Nachricht von Ward alles wieder zunichtemachen. Es hatte für sie bis jetzt schon lange genug gedauert, bis irgendwelche von Ward's ach so tollen Kontakten ihn gefunden und in Besitz gebracht hatten. Und jetzt war er weg. WEG! Nur weil ein idiotischer Zwischenkurier seinen Job nicht richtig gemacht hatte. Nicht richtig?! Komplett versaut! War wirklich auf niemanden mehr verlass?!

"Hi.", sagte Jill voller freudiger Begeisterung zu einem Typ, der auf einem Stuhl inmitten einer Halle gefesselt saß, und schaute ihn mit einem Lächeln an, was den Typen ziemlich nervös machte, "Oh, was ist denn auf einmal los? Hast du etwa Angst, mache ich dich nervös oder was beunruhigt dich?"

"Ihm geht es blendend.", versicherte Ward ihr, kam dem Typen somit zuvor und hockte sich neben ihm hin, "Willst du es ihr erklären oder soll ich es machen? Tse tse tse... begeistert wird sie ohne hin nicht sein. Erklär es ihr. Vielleicht zeigt sie ja Verständnis aber, darauf würde ich jetzt nicht hoffen oder wetten."

"Ich dachte, er sei der Kurier.", verteidigte sich der Typ, zerrte an den Fesseln, die ihn am Stuhl festhielten, die Jill nach mit einem Blick und tückischen Grinsen an Ward durchschnitt, "Danke. Wenigstens einer der nicht vollkommen durchgeknallt ist."

"Meinst du? Wie man es nimmt.", lachte Jill, packte ihn am Unterkiefer und zog ein Messer hervor, dass sie gleich aufschnappen ließ, "Jetzt ist noch nicht die Zeit um Angst zu haben, die kommt erst später. Okay? Warum auf einmal so bleich?! Ha ha ahaha ha. Wir leben in einer Welt, die schon ernst genug ist, dann brauchen wir sie nicht noch ernster machen. Getrieben und gesät von Angst, Verzweiflung und Panik. Da fehlt mir aber etwas. Eines. Eine Kleinigkeit. Wo bleibt der Spaß?! Ich erzähle dir mal eine Geschichte. Da gab es einmal einen Mann, der hatte Frau und Sohn. Eines Tages allerdings ist er irgendwie durchgedreht. Warum, keine Ahnung. Also, seine Frau hat es nicht überlebt, ha ha -sorry, da sind sie wieder- ja, nur so am Rande, aber das ist vollkommen unwichtig für meine Geschichte. Pure Nebensache. Viel mehr geht es um seinen Sohn. Wie endet wohl meine Geschichte?"

"Das ist nicht ihr ernst?", entgeistert von Jill wandte er sich an Ward, der nur mit den Schultern zuckte; die beiden unbekümmert, wohl mehr unbeeindruckt beobachtete und gar nicht erst daran dachte dazwischen zu gehen oder sonst etwas zu veranstalten, "Wo hast du diese Irre gefunden? Was muss mit einem Menschen passieren oder durchmachen, dass man so wird?"

"Keine Ahnung. Sag du es mir.", verträumt fuhr sie mit der Klinge über die Wange, seine Lippen und steckte dem Typen diese zum Schluss in den Mund, so das die Schneide seinen Mundwinkel berührten, "Keine Antwort? Schade. Können wir zu meiner Geschichte zurückkommen? Toll. Also die Frau war tot, wissen wir ja schon, und der Sohn hatte dabei zusehen müssen, wie der Vater sie umbrachte. Nicht so toll. Als der Vater sich umdrehte, sah er seinen Sohn dort stehen, der alles ziemlich -ich nenne es einfach mal versteinert- mit ansehen musste. Darauf ging er mit dem Messer in der Hand auf seinen Sohn zu. Warum den so ernst? Fragte er ihn und steckte ihm dann die Klinge in den Mund. Zaubern wir dir ein Lächeln auf dein Gesicht. Der Junge antwortete nicht, somit schnitt ihm der Vater die Mundwinkel entlang auf und wiederholte mit fester Stimme. Warum den so ERNST? Und die Moral dieser Geschichte ist.....?"

"Gib niemanden, der unter psychischen Problemen leidet ein Messer oder gar in die Nähe davon.", presste der Typ hervor, sodass die Schneide nicht in seine Haut schnitt, weshalb Jill enttäuscht die Schultern hängen ließ, drehte den Kopf zu Ward, ohne die Klinge aus dem Mund oder auch die Hand von dem Kehlkopf zu nehmen, und deutete mit einer Kopfbewegung auf den Typen, "Ihr beide seit geistesgestört."

✔Winter - Winter Soldier [Marvel | Avengers] 2014 VersionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt