✔Romanoff, Natasha "Tasha"

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Genüsslich begutachtete Jill das Glas in ihren Fingern, welches mit einer braunen Flüssigkeit gefüllt worden war, schwenkte es einige male und schaute ein letztes mal hinein, bevor sie es leerte.

Ein ereignisreicher Tag. Ein überraschender Tag. Der Winter Soldier wurde gefasst und wie sich herausstellte, war es ausgerechnet der Kerl, den ihre Grandma liebte, bevor er dann verschwand. Unfassbar, nein eher gruselig, denn Barnes dürfte mehr als neunzig Jahre alt und sah nicht älter aus als fünfundzwanzig, ende zwanzig. Genau wie es auf Rogers zutraf, nur das dieser seine Zeit als Captain Iglo tief unten im Meer verbringen durfte. Niemals altern, die pure Unsterblichkeit. Der Traum der Menschheit. Dafür würden sich Menschen gegenseitig kaltblütig umbringen. In El Dorado, der Stadt aus Gold, so heißt es zumindest, gibt es einen Brunnen, dessen Wasser besondere Kräfte enthält. Der sein Wasser trinkt, soll wieder jung werden. Purer Aberglaube. Aliens dürfte es ebenso wenig geben und was war?! New York wurde von zahlreichen Viechern angegriffen und zerstört. So viel zum Thema, wir sind die einzige intelligente Lebensform im Universum. Eigentlich, war es unlogisch dies zu glauben, wenn man einmal nämlich berücksichtigt, wie groß das Universum eigentlich war. Dabei musste es doch mindestens eine weitere geben. Gab es auch, nicht eine, sondern gleich mehrere.

„Hier steckt unsere Killer Queen", eine rothaarige Frau, ließ sich mit einer durchsichtigen Flasche in der Hand, auf die Bank gegenüber von Jill sinken und sah hinaus auf die menschenleere Straße, „Wie ich hörte, warst du beim Soldier. Soll spannend gewesen sein."

„Und wie", erwiderte Jill matt, biss sich in die Wange und drehte dabei ununterbrochen ihr leeres Glas, während ihr Blick auf der alten Tischplatte ruhte, „Unendlich spannend, da er wie ein Wasserfall redet. Such dir endlich einen neuen Namen, denn Killer Queen hat sich erledigt, wenn man bedenkt, von wem ich den Namen eins bekam."

„Lass dir doch den Namen nicht verderben. Hast ihn dir verdient, so weit ich weiß von daher soll er ruhig bleiben", winkte Natasha ohne Diskussion ab, schob Jill ein kleines Glas hinüber und hob ihr eigenes, „Mir können die Leute auch nicht immer folgen, wenn ich versuche etwas herauszufinden oder an Informationen zu gelangen. Also wieso?"

„Es ging darum einen Nerv zu treffen", zügig kippte Jill den Inhalt in einem Zug hinunter, verzog gleich auf das Gesicht und musste feststellen, dass dieses Zeug um einiges stärker war als das bisherige an diesem Abend, „Meine Grandma war mit ihm zusammen und weil alle immer sagen müssen, wie ähnlich ich ihr bin, kam das dabei heraus. Das Gehirn ist schlau, bloß reagiert und verarbeitet jedes die Informationen anders und das ist das Problem. Mein Gedanke, der ziemlich stumpf war, war: Ich erinnere andere an Evelyn, warum nicht auch ihn? Setzt sich ein Zahnrad erst mal in Bewegung, bewegt sich der Rest auch, natürlich, wenn es nicht unterbrochen wird, aber es muss ja erst mal in Bewegung kommen. Wie gesagt, ziemlich stumpf und dämlich diese Idee."

„Dies wurde Ihnen soeben von Tony Stark erklärt", einer der üblichen Sprüche, die Jill im Laufe ihres Lebens, über sich ergehen lassen musste, weshalb sie lediglich anerkennend zu nicken begann und den Mund zur Seite zog, „Für dich war die Zeit bei Stark nicht all zu tragisch. Stell dir aber mal vor, du wärst durchschnittlich gewesen und hättest jedes mal nur Bahnhof von dem verstanden, was er sagt?"

„Dann hätte ich eben mehr lernen müssen", verständnislos blickte sie zu Natasha, schob das Glas zurück und kniff ein Auge zusammen, „Durchschnittlich zu sein, bedeutet doch nicht gleich etwas Schlechtes, sondern nur, dass man mehr tun muss als andere. An manchen Tagen wäre es mir um einiges lieber gewesen durchschnittlich zu sein oder zumindest in eine Familie hineingeboren zu werden, dessen Name nicht an einem Gebäude steht. Blake, ebenso ein Fluch wie Stark."

„Stark ist schlimmer", seelenruhig füllte Natasha die zwei Gläser bis zum Rand von neuem, überlegte, was sie sagen wollte und schob das Zweite zurück über den Tisch, „Clint wollte ebenfalls gleich dazu stoßen, dann ist unser Team vollzählig. Seit Kyoto saßen wir nicht mehr zusammen."

„Ein Krieg steht uns bevor, wir sitzen hier und trinken etwas.", mit erhobenem Glas sah Jill durch die Scheibe, beobachtete die Menschen, die draußen an ihnen vorbeigingen, und wartete auf etwas, das nie passieren würde, „Schon ein bisschen ironisch."

Als Jill zu S.H.I.E.L.D. kam, war Natasha die Erste gewesen, mit der sie trainieren und anschließend arbeiten sollte. Und, es hatte irgendwie funktioniert. Da Natasha ziemlich eng mit Clint befreundet war, wurde schnell aus dem ehemaligen zweier Team, bald auf ein dreier Team.





Blicke niemals zurück, schaue immer nur starr geradeaus in die Zukunft. Deine Zukunft. Vergangenheit ist Vergangenheit. Verändern kannst du sie nicht aber deine Zukunft schon.

Immer wieder hatte Frank Jill gesagt, beinahe gepredigt und dennoch sich selbst daran gehalten, was viele andere nicht tun. Vielleicht war es genau das, was sie vermisste. Ob sie wollte oder nicht, dieses Thema war noch immer etwas schwierig und dies würde sich wahrscheinlich auch nicht mehr ändern oder einfach, weil es so plötzlich geschah. Stopp. Nicht zurückschauen, nur stur geradeaus, den da erwartet dich deine Zukunft.

✔Winter - Winter Soldier [Marvel | Avengers] 2014 VersionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt