But I feel sure that they will

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Ich weiß nicht, ob es der Schmerz oder die unglaubliche Befriedigung ist, die mich zum Schreien bringt. Harry bäumt sich über mir auf, wie ein wildes Tier, als er immer wieder in mich eindringt. Er hält meine Arme über meinem Kopf fest, zu fest, ich spüre meine Finger nicht mehr. Harry ist nicht er selbst. Oder vielleicht ist ja genau das der mysteriöse Harry Styles? Ein unkontrollierbares Tier. Wenn dem so ist, habe ich ein Problem.

Aber es ist nicht nur der körperliche Schmerz, der mich verzweifeln lässt.
Viel schmerzvoller ist die kalte Distanz zwischen uns. Und so geht die Befriedigung unter und ich spüre nur noch den Schmerz.

Ich wünsche mir, dass er einfach sein Ende findet, damit ich hier weg kann. Aber dem ist nicht so.

Plötzlich lässt er meine Handgelenke los, packt mich an den Hüften und dreht mich auf den Bauch. Ich japse und versuche mich zu sortieren. Aber es passiert so schnell und Harry ist einfach so grob, dass mein Handgelenk sich unter meinem Gewicht verrenkt und ich vor Schmerz nochmals laut aufschreie.

"Harry, bitte, du tust mir weh! Hör endlich auf!"

Es ist, als wäre er taub. Er vergreift sich in meinen langen Haaren und zieht daran, als er mich nimmt, wie ein Tier.

Und er hört einfach nicht auf.

Was ist denn mit seinem Organismus falsch? Warum kommt er nicht zum Ende?

Ich schaffe es meine Hand unter meinem Bauch hervor zu ziehen, greife nach hinten und bekomme seine Haare zu fassen. Mit aller Kraft ziehe ich an ihnen und schaffe es Harry einen Moment lang aus der Fassung zu bringen. So robbe ich unbeholfen vom Bett, falle runter, springe aber direkt wieder auf und renne in das Badezimmer. Glücklicherweise kann ich mich einschließen.

Mein Kopf pocht. Meine Hände schmerzen. Mein Körper zittert. War das gerade ... eine Vergewaltigung?

Nein.

Doch ...

Nein!

Ich sehe in den Spiegel und erkenne zahlreiche Blutergüsse an meinem Hals, auf meiner Brust und meine Arme sehen noch viel schlimmer aus.

Tränen strömen meine Wangen hinab und ich schreie mein Spiegelbild an, so verzweifelt bin ich. Es ist spät, ich muss schlafen. Aber ich kann nicht raus ...

Verstört setze ich mich in die Badewanne, drehe den Hahn auf und ziehe die Knie an. Dass das Wasser eiskalt ist, interessiert mich nicht. Was mir auch nicht auffällt: der Stöpsel steckt gar nicht.

"Thea ...", höre ich Harry's raue Stimme.

Er klingt tränenerstickt.

"Es tut ...", beginnt er, kommt aber nicht zum Ende des Satzes.

Ich bekomme keinen Ton raus. Was gerade passiert ist, damit komme ich nicht klar. Mir war bewusst, dass Harry gestört sein muss. Seine Art und Weise mit Frauen umzugehen, diese Kontroll ... Aber hätte ich das gewusst ... Ich hätte ihn mich nicht einmal anfassen lassen.

Erschrocken zucke ich zusammen, als Harry versucht, die Tür einzubrechen. Immer wieder ertönt das dumpfe Geräusch und ein schmerzerfülltes Stöhnen seinerseits.

Ich will nicht, dass er reinkommt. Auf der anderen Seite wünsche ich mir nichts sehnlicher, als dass er mich jetzt einfach nur hält.

Die Tür springt aus den Angeln und fällt scheppernd auf den Marmorboden. Ich bewege mich nicht, vielleicht sieht er mich dann nicht. Das ist natürlich quatsch.

Ich sehe aus dem Augenwinkel, wie er auf mich zukommt. Dann legt er seine Hand auf meinen Rücken. Ich weiche nicht zurück.

Er stellt das kalte Wasser ab, nimmt ein Handtuch und legt es um meinen zitternden Körper, greift unter meine Arme und hebt mich aus der Wanne. Ich klammere mich um seinen Hals und schmiege mich an seine nackte Brust. Er ist so schön warm.

Das Bett ist mittlerweile wieder ordentlich. Vorsichtig lässt er mich runter, meinen Kopf legt er auf ein weiches Kissen, bevor er sich neben mich legt. Seine Arme nehmen mich in Gewahrsam. Ich wage es ihm in die dunklen Augen zu sehen. Sie sind das einzige, das ich erkenne. Meine Hand positioniere ich so, dass sie nicht ganz so weh tut.

"Bitte, hass mich nicht.", flüstert Harry.

Ich spüre einige Tränen von seinem Gesicht auf meines tropfen.

Ich antworte nicht, sondern schlafe einfach ein.

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Als ich am nächsten Morgen aufwache, tut mir immer noch alles weh. Ich habe die Bilder der vergangenen Nacht vor mir. Und ich hasse es.

Ich drehe den Kopf und blinzle, geblendet von der hellen Sonne, die in das Zimmer scheint. Auf dem kleinen Tisch vor den Sofa steht ein Tablet mit einem Frühstück. Und ein Briefumschlag. Ich weiß sofort was das ist. Harry ist weg. Sein Duft hat das Zimmer mit ihm verlassen.

Ich stehe auf und wasche mich, versuche den Blick in den Spiegel zu meiden. Es fällt mir schwer zu verstehen, was da letzte Nacht passiert ist. Ich kann und will es einfach nicht wahrhaben. Geträumt habe ich es nicht. Mein Handgelenk ist geschwollen und ich kann es nicht bewegen.

Das Frühstück sieht so gut und liebevoll zubereitet aus, dass ich es mir nicht entgehen lasse. Den Brief allerdings würde ich gerne verbrennen. Ich kann mir denken was drinsteht. 'Bitte verzeih mir, es war nicht meine Absicht dich zu missbrauchen.' Oder noch besser 'Lass uns einfach nochmal von vorn anfangen.'

Ich ziehe mein Businesskleid an und sehe dann doch in den Spiegel. Die Blutergüsse sind deutlich zu sehen ... nicht gut für das Meeting. Aber Harry hat meine Tasche in seinem Auto. Ich kann also nichts überschminken. Und das ist wirklich ärgerlich, denn ich sehe furchtbar aus.

Seufzend versuche ich meine Haare so zu legen, dass der Großteil verdeckt ist. Dann nehme ich den Brief, setze mich auf das Sofa und öffne ihn.

Deine Tasche ist an der Rezeption.
Das Meeting fällt für dich aus.
Fahr nach Hause.

-H

Diese Zeilen sprengen jegliche Vorstellung in meinem Kopf. Eine Entschuldigung hätte zwar nichts gebracht, aber ich habe fest damit gerechnet. Wenigstens weiß ich jetzt, dass ich ihm scheißegal bin. Ja, ich hatte bis vor diesem Vorfall Hoffnung. Und Gefühle. Gefühle, die ich nicht deuten konnte. Aber ich weiß, was es war. Ich war einfach nur verliebt in den wundervollen Gedanken an Liebe. Nichts weiter. Ich hatte es zugelassen und das ist das Problem. Das passiert mir nicht nochmal.

Hey <3
Ich würde mich wirklich freuen, wenn ihr mir eure Meinung da lasst :3
Wenn ihr irgendwelche Vorschläge oder Wünsche habt könnt ihr das natürlich auch loswerden.
Alles Liebe xx

Fragile || Harry Styles *COMPLETED* #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt