And by design they shall not kill

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Ich sehe auf unsere Hände. Ein wunderschönes Bild. Wie er sie hält. Einfach nur festhält. Und wie er mich ansieht. Ich genieße den Moment, obwohl die Umstände nicht gerade romantisch sind. Ich habe das Gefühl, dass er in mich hinein sehen kann.

Aber kurze Zeit später wird mir bewusst, dass er durch mich durch sieht.

Er zieht seine Hand weg und blinzelt.

"So, warm. Können wir?"

Ich nicke stumm. Ich verstehe ihn nicht.

Im Auto drehe ich die Sitzheizung auf höchste Stufe. Mir ist einfach nur kalt. Harry macht aber die Heizung nicht an, natürlich könnte ich auch fragen. Aber ich traue mich nicht.

Nach einer Stunde sind sogar meine Lippen blau. Ich sehe ihn an. Sein Blick ist starr auf die Straße gerichtet.

"Harry?"

"Hm?"

"Mir ist kalt ..."

Jetzt dreht er den Kopf zu mir.

"Deine Lippen sind ganz blau ...", murmelt er besorgt und dreht die Heizung auf.

"Ja ... tut weh.", erwidere ich und reibe die Hände an einander.

Unerwarteter Weise fährt er rechts ran, hält einfach am Rand der Autobahn. Mittlerweile ist es dunkel. Und nur noch kälter. Und die Heizung hilft mir nicht. Sie wärmt nicht die Kälte in meinem Herz.

"Schnall dich ab.", befielt er kurz und knapp und tut es ebenfalls.

"Warum ...", setze ich an, als der Gurt meinen Körper verlässt.

Doch Harry hat seine eigenen Pläne. Er zieht mich an sich und legt seine Lippen auf meine. Ich bin so überfordert, dass ich meine Handflächen gegen seine Brust stämme und meine Lippen einfach nicht bewegen kann. Seine sind so warm und weich, dass mir ein Stöhnen meiner Kehle entwischt. Es ist so ungewohnt, es ist mein erster Kuss seit einer Ewigkeit.

Mein ganzer Körper reagiert sofort mit Kribbeln, Hitze und Schmetterlingen. So langsam tauen meine Lippen auf und unsere Bewegungen werden synchron. Als bald dringt seine Zunge in meinen Mund und kämpft sanft mit meiner. Seine Hände suchen an mir Halt, er kommt mir total unsicher vor. Sein heißer Atem deutet auf seinen erregten Zustand hin.

"Thea ... zieh dein verdammtes Kleid aus.", flüstert er heißer und knöpft das Hemd auf, das seinen Körper verhüllt.

Ich gehorche und öffne den Reißverschluss an meiner linken Seite. Die Vorfreude lässt meine Hände zittern.

Plötzlich startet Harry den Wagen und rauscht auf die Autobahn. Von dem Ruck falle ich in den Sitz und stoße mir den Ellbogen.

"Was zur Hölle tust du?", frage ich verwirrt und schnalle mich, mit halb offenem Kleid, an.

"Wir übernachten in einem Motel."

Ich antworte nicht, sondern beobachte, wie er von der Autobahn abfährt und durch die Straßen eines Vororts von Liverpool kurvt. Er wird zweimal geblitzt und fährt beinahe einem LWK auf, bis er laut röhrend vor einem großen Hotel parkt und den Motor abstellt.

"Komm, schnell."

"Warum die Eile?", frage ich unsicher und schnappe meinen Blazer.

Harry dreht sich zu mir und legt mir zwei Finger unter mein Kinn, sieht mir direkt in die Augen.

"Weil ich dich sonst hier und jetzt im Auto zum Orgasmus bringe und das will ich nicht. Niemand außer mir soll dich sehen und vor allem hören."

Ich spüre seinen heißen Atem auf meinen Lippen und lehne mich ein paar Zentimeter vor, um ihn wieder zu küssen. Harry lässt sich darauf ein und legt seine Hände um mein Gesicht, drängt mich zurück auf meinen Sitz und kniet sich auf seinen. Mir ist schon ganz schwindelig vor Erregung, dass mir der Schmerz der Verrenkungen gar nichts mehr ausmacht. Erst als er halb auf mir liegt und seine Hände unter meinem Kleid verschwinden, ist der Schmerz der harten Tür zu gewaltig.

"Lass uns rein, Harry ...", versuche ich zu sagen, doch Harry verschließt mir die Lippen mit seinen gierigen Küssen.

Ich vergrabe meine Finger in seinem dichten Haar und ziehe an den Locken, was ihn aber nur noch mehr anspornt. Ich spüre seine Beule direkt an meiner Mitte und muss unweigerlich stöhnen. Mein Kopf ist abgeschaltet.

"Bitte, lass uns rein ...", bettle ich, als ich es schaffe seinen Kopf ein Stück zurück zu ziehen.

Harry atmet ziemlich heftig und küsst langsam, aber rhythmisch meinen Mundwinkel.

"Dann aber schnell.", knurrt er und hieft sich von mir, um auszusteigen.

Es regnet wieder, als wir in das große Gebäude kommen.

"Sagtest du nicht Motel?", frage ich amüsiert, als wir einchecken und ich die teure Einrichtung erblicke.

"Ich hab's mir anders überlegt."

Ich schmunzle und drücke ihm einen Kuss auf die Wange, als die Angestellte seine Daten eintippt. Man merkt ihm an, dass er es nicht möchte, aber da musste ich einfach ein bisschen egoistisch sein.

Im Fahrstuhl schiebt er gierig sein Bein zwischen meine und macht sich an meinem nackten Hals zu schaffen.

"Wir haben gar keine Sachen mit aus dem Auto genommen.", sage ich gepresst, als die Fahrstuhltür im vierten Stock aufgeht.

"Scheiß drauf."

Harry scheint dieses Hotel zu kennen. Er trägt mich den Flur runter und weiß im Zimmer, ohne das Licht einzuschalten, wo das Bett ist. Es ist wie das Gefühl in einen wunderschönen Traum zu fallen, als Harry mich komplett auszieht und ich die weichen Kissen um mich spüre. Die Decke ist aus Seide, genau wie das Laken, in das ich mich kralle, als er beginnt, seine Zunge in mich zu schieben. Ich lasse meine Hüften kreisen und greife wieder in seine Haare.

Kurz bevor ich explodiere, hebe ich seinen Kopf, sehe ihn eindringlich an und flüstere: "Bitte ..."

Harry versteht mich. Ich möchte endlich mit ihm schlafen. Will ihn in mir spüren. Will wissen, wie es ist, wenn er kommt ... Ist das zu viel verlangt?

Anscheindend.

Ein Blitz erleuchtet das viel zu große Zimmer, als Harry sich aufsetzt und die nackten Knie anzieht. Er wirkt wie ein kleines Kind, als sein Kinn auf den Knien ruht und er die Augen geschlossen hat.

"Rede mit mir ..."

Ich setze mich neben ihn, fasse ihn aber nicht an.

"Du willst also, dass wir Sex haben ...", murmelt er mit tiefer, rauer Stimme.

"Es ist alles, was ich will."

Und das ist die Wahrheit. Naja, ehrlich gesagt sprechen da gerade meine Hormone, die darauf warten, mich die Klippe namens 'Orgasmus' hinab zu schubsen.

Harry hebt den Kopf und sieht mich ausdruckslos an. Ich schiebe mich vor ihn und drücke seinen Oberkörper hinab auf die Matratze, sodass ich freie Sicht auf seinen nackten Körper habe. Jedoch ist es dunkel. Und er fühlt sich so nicht besonders wohl. Also setze ich mich rittlings auf seine Hüfte und führe seinen harten Schwanz in mich. Aus Reflex packt Harry meine Arschbacken und bohrt seine Finger in meine Haut, während ich ihn immer tiefer in mir aufnehme. Er ist total verspannt. Ganz als hätte er ... Angst.

Ich beuge mich über ihn und streiche über seine heiße Wange.

"Wie lange ist es her, dass du Sex hattest?", flüstere ich, als ich bemerke, dass er wirklich keinerlei Befriedigung verspürt.

Sein Blick verwandelt sich von ausdruckslos in traurig, verletzt. Und dann passiert es. Eine Träne läuft seine Schläfe hinab und frisst sich in das seidene Laken. Es ist, als würde er mich schlagen ... so sehr verletzt es mich.

"Harry, was ...", setze ich an, doch er setzt sich ruckartig auf, sodass sich unsere Nasen berühren.

"Du willst von mir gefickt werden, Thea?! Du willst es wirklich?!"

Sein Ton ist gedrückt und voller Hass. Nein. Ich will es nicht. Nicht mehr. Aber Harry kommt mir zuvor.

Er übernimmt die Oberhand, drückt mich unsanft unter sich, bleibt in mir und sieht mich wieder an.

"Dann werde ich das jetzt tun."

Und so beginnt die schlimmste Nacht meines Lebens.

Fragile || Harry Styles *COMPLETED* #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt