20- Begrüßt unsere Gäste!

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Katharina pov

Ich klopfte die kleine Melodie und sofort wurde die Holztür für mich geöffnet. "Ihr glaubt es nicht. Wir sind schon seit zwei Wochen hier!" "Wie bitte? Das waren doch bestimmt nur sechs Tage oder so!", entgegnete Stella ungläubig, aber ich schüttelte den Kopf. "Ich habe ein Gespräch zwischen Xun und Shakin mitgekriegt. Erst haben sie sich darüber gestritten, dass Shakin Tim noch nicht gebissen hat und dabei hat Xun gesagt, ich zitiere: Du hast es innerhalb von zwei Wochen noch nicht geschafft diesem Stümper den Kopf zu verdrehen?!" "Na danke auch, dass du mich für einen Stümper hältst!", erklang es hinter mir und ich drehte mich um. Tim betrat den Raum und grinste mich an. "Ich denke nicht so von dir! Also, am Anfang schon, aber jetzt nicht mehr. Das waren Xuns Worte." "Na da bin ich ja erleichtert." Verwirrt schaute ich den Braunhaarigen an, der sich jetzt an seine Schwester wandte. "Wo sind die anderen?" Stella seufzte. "Shakin und Galmada statten Marie und Sophie fürs Abendessen aus. Das soll heute ganz besonders werden." "Ach, gibt es heute ein Festessen? Vielleicht ja auch mal mit richtigen Portionen. So eine Vogelspinne, das wäre doch mal was anderes als die kleinen Viecher aus der Stadt.", scherzte Tim mit übertriebener Stimme. Stella und ich mussten lachen und Tim tat es uns gleich. "Ich habe keine Ahnung", gestand Stella, doch ich wusste mehr. "Darüber haben Xun und Shakin auch gesprochen. Der berüchtigte Besuch soll bei uns vorbeischauen." "Weißt du wer es ist?", fragte Stella neugierig, aber ich schüttelte bedauernd den Kopf. "Dann lassen wir uns eben überraschen." Ich nickte auf Tims Worte hin und spürte plötzlich einen Stich an meinem oberen Brustbereich. Sofort fuhr meine Hand zu der Kette, die sich an dieser Stelle befand und ich stöhnte leicht vor Schmerz. So schnell wie es gekommen war, war es auch wieder weg und ich wusste, was da für mich bedeutete. Xun rief mich. Diese Kette war ein Geschenk von ihm mit dem ausdrücklichen Wunsch, dass ich sie jeden Tag tragen würde. Und jetzt wusste ich auch, wofür das silberne Ding gut war. Es war meine persönliche Hundeleine. "Ich muss los", informierte ich Stella und Tim und verließ eilig das Zimmer. Die irritierten Blicke der beiden ignorierte ich geflissentlich. Vor der Tür konzentrierte ich mich auf mein Ziel und flitze durchs Zwielicht. Xun wartete in meiner Gruft auf mich und neben ihm entdeckte ich Shakin. Die Blondine sah wie immer toll aus und ich fragte mich, wie Tim einem so tollen Mädchen widerstehen konnte. "Hallo Jua. Heute Abend wird es ein Festmahl geben, denn wir erwarten Besuch. Shakin wird dir passende Kleidung heraussuchen. Du wirst ihre Wahl nicht in Frage stellen, sondern dich an ihre Anweisungen halten! Wir sehen uns dann." Ohne ein weiteres Wort oder einen Kuss, verschwand er. "So, dann machen wir uns mal an die Arbeit", sagte Shakin, während sie sich grinsend die Hände rieb und mir damit ein kleines bisschen Angst machte. Was jetzt wohl kommen würde? Zunächst ließ sie mich einige Sachen anprobieren, die Xun herausgesucht hatte, aber wir stellten bald fest, dass das überhaupt nicht zu mir passte. Nach einer Weile fanden wir dann endlich das perfekte Kleid. Oben war es mit Perlen bestickt und der Rock bestand aus rosanem Tüll. Es war ein typisches Prinzessinenkleid, aber komischerweise gefiel es mir trotzdem. Schminken durfte beziehungsweise musste ich mich selbst, da Shakin sich noch um ihr eigenes Outfit kümmern musste. Ich war schon eine ganze Weile fertig, als Xun meine Gruft betrat. In seinem dunkelblauen Anzug sah er verboten gut aus und die Schmetterlinge in meinem Bauch, von denen ich schon dachte sie seien verschwunden, tauchten urplötzlich wieder auf und machten Loopings. Ich hakte mich bei Xun ein und gemeinsam liefen wir zur großen Halle. Das metallene Tor ging wie immer automatisch vor uns auf und ich erkannte sofort, dass der Raum geschmückt war. Allerdings nicht romantisch oder wie bei einer Party, sondern mit mehr Spinnenweben als es hier sowieso schon gab und es krabbelten auch wesentlich mehr von den Tierchen im Raum herum. Kerzen flackerten in allen möglichen Ecken des Raumes und warfen gespenstische Schatten an die Wände. In der Mitte war wie immer die lange Tafel mit den goldenen Tellern gedeckt, allerdings konnte ich heute keine Platten mit Essen ausmachen und schaute verwirrt zu Xun, der mich allerdings ignorierte. Also ließ ich meinen Blick über die anderen schweifen. Stella trug ein hellblaues Kleid, das wie meins bis kurz über den Boden ging. Ihre blasse Haut, die braunen Haare und die blauen Augen passten perfekt dazu. Sophie und Marie steckten beide in roten Kleidern, allerdings war das von Sophie wesentlich kürzer und schulterfrei. Auch die Vampirinnen hatten sich herausgeputzt. Shakin trug ein beiges Kleid mit schwarzen Verzierungen und ihre dunkelblonden Harre fielen in groben Locken über ihre Schultern. Galmada trug ein rotes Spitzenkleid, dessen Rücken offen war und mit Schnüren zusammengehalten wurde. Ihre braun-blonden Haare lagen in den üblichen Wellen um ihren Kopf herum und sie schien sich nicht so viel Mühe mit ihren Haaren gemacht zu haben. Das sah bei mir schon ganz anders aus. Ich hatte mir einen Wasserfallzopf geflochten und die Strähnen gelockt.

 Xun räusperte sich laut und vernehmlich und sofort lag die Aufmerksamkeit auf uns

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Xun räusperte sich laut und vernehmlich und sofort lag die Aufmerksamkeit auf uns. "Ich sehe ihr habt euch alle in Schale geschmissen. Es ist schon ziemlich spät, deshalb möchte ich euch gar nicht lange auf die Folter spannen. Heute Abend dürft ihr euch das Abendessen selber fangen. Ich dachte, dass das eine gute Gelegenheit wäre, sich an den Alltag als Schattensucher zu gewöhnen. Die Jagd nach Spinnen und Käfern macht wirklich Spaß und vielleicht möchtet ihr das ja für die nächsten 100 Jahre machen. Also, guten Appetit!" Die Vampire verteilten sich sofort auf die Wände und zogen ihre menschlichen Opfer mit sich. Belustigt beobachtete ich wie Qari versuchte, Stella das "Jagen" beizubringen. Dann wandte ich mich ebenfalls einer Wand zu und suchte nach einem leckeren Käfer oder einer saftigen Spinne. Nach kurzer Zeit fand ich auch tatsächlich ein fettes, haariges Tier, dass sich allerdings ziemlich schnell bewegte. Ich zog es von der Betonwand und wollte es mir gerade in den Mund stecken, als die Welt plötzlich zu gefrieren schien. Ich konnte außer meinen Augen nichts mehr bewegen und Lukas, Tim, Stella, Marie, Sophie und Jan schien es genauso zu gehen. "Und nun: Begrüßt unsere Gäste!", rief Xun grinsend und hinter ihm öffnete sich das große, schwere Tor. Mir stockte der Atem, war das wirklich möglich?

Wörter: 1113

Die Kleider sind alle oben beigefügt, damit Ihr sie Euch gut vorstellen könnt. Was glaubt Ihr, wer da kommt? Ich werde mal auf antwortende Kommentare nicht antworten, falls die Lösung dabei sein sollte.

Stay wild!

~Caroline

Die zweite Generation der Wilden KerleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt