Cameron's POV
Ich machte mich am nächsten auf den Weg zur Schule und sah Carlos' Auto auf dem Parkplatz. Sie waren wieder da, aber gesehen habe Ich sie nicht. Ich machte mir echt Sorgen.
Wie soll man damit umgehen, dass die eigene Mutter gestorben ist? Ich schwang mich auf mein Motorrad und fuhr die Straße runter zur Schule. Ich parkte es kurz und ging ins Gebäude.
Ich hatte Erdkunde. Unser Brasilien Referat musste Ich schon vor einer Woche abgeben. Ja. Ich habe es alleine fertiggestellt.
Ich betrat den Raum und sah Adriana. Sie saß ganz hinten und sah in Gedanken verloren aus. Sie trug nur einen überdimensionalen Hoodie und eine Jogginghose. Ihre Haare trug sie als Dutt und geschminkt war sie auch nicht.
Ich ging zu ihr rüber und setzte mich auf den freien Platz neben ihr. Sie bemerkte mich gar nicht.
"Adriana..", holte Ich sie aus ihren Gedanken.
Ihre Augen waren rot und geschwollen. Sie sah auch sehr müde aus.
"Wenn es dir nicht gut geht, kann Ich dich nach Hause fahren.."
Sie schüttelte nur den Kopf ohne mir einen Blick zu würdigen. Man. Sie macht eine wirklich harte Zeit durch.
Mr McAllen betrat den Raum und sah direkt zu Adriana.
"Schön, dass sie uns auch wieder mit ihrer Anwesenheit beglücken, Mrs de la Rosa."
War das gerade sein Ernst? Er sah doch wie scheiße es ihr geht.
"Mr McAllen..", fing Ich an doch Adriana unterbrach mich.
"Ich beglücke mehr Leute mit meiner Anwesenheit, als Sie, Mr McAllen", sagte sie und setzte für ein paar Sekunden ein fake Lächeln auf.
Hat sie das gerade wirklich gesagt? Was geht nur in ihrem Kopf vor?
"Mrs de la Rosa. Erste Verwarnung. Ich möchte jetzt keinen Mucks mehr hören." Er drehte sich zur Tafel.
"Adriana..", versuchte Ich mit ihr zu sprechen.
"Cam, lass mich einfach in Ruhe", sagte sie eiskalt und schaute auf ihr Blatt.
Adriana's POV
Ich überredete mich selbst zur Schule zu gehen, obwohl Carlos mich davon abhielt. Ich musste einiges wiederholen und wollte nicht noch mehr fehlen.
Ich zog mich an wie der letzte Penner. Großer Hoodie, Jogginghose und ein Dutt. Ich machte mir gar nicht erst die Mühe und ging ungeschminkt aus dem Haus. Ich hatte keine Sekunde geschlafen oder auch nur etwas gegessen.
Ich hatte jetzt Erdkunde. Ich saß ganz hinten und starrte so vor mich hin. Ich bemerkte schon die ganzen Blicke der anderen auf mir, doch es war mir egal. Ich wusste selbst, dass Ich so rumlaufe wie ein Zombie. Mit meinen angeschwollen Augen und dicken, fetten Augenringen.
Cam sprach mich an aber Ich hatte keine Lust. Irgendwann wurde Ich wütend und fauchte ihn an. Ich widmete mich meinem Blatt zu und kritzelte irgendwas vor mich hin.
Mama. Mama. Mama. Mama. Mama.
Das schrieb Ich locker dreißig mal auf das Blatt. Irgendwann war es voll. Ich blätterte um und fing erneut an. Ich bemerkte wie Cam mich anstarrte.
Die ganze Stunde über kritzelte Ich auf meinen Blättern rum und tötete somit einen Baum.
Die nächsten Stunden verliefen ruhig und Ich machte mich unbemerkbar. Ich setzte mich jedes mal in die dunkelste Ecke und ignorierte alles und jeden um mich herum.
Wir hatten Mittagspause und Ich setzte mich alleine an einen Tisch in der Ecke. Irgendwer setzte sich zu mir. Blake.
"Adriana..", stach er hervor.
"Was?"
"Es tut mir leid. Ich wollte dir an dem Abend nicht zu Nahe kommen..", sagte er entschuldigend.
"Weißt du was? Das habe Ich schon längst vergessen. Es hatte nichts mit dir zu tun, sondern mit mir. Aber wie du siehst, bin Ich gerade nicht in der Lage über so etwas bescheuertes zu reden. Ich nehme deine Entschuldigung an und gut ist's."
Wow. Ich habe in den letzten zwei Wochen nicht einmal so viel geredet wie jetzt gerade. Blake saß still da und wollte gerade aufstehen und gehen.
"Blake..Warte. Bleib. Ich wollte das nicht, Ich habe überrragiert."
"Ich kann dich verstehen."
"Es ist nur so, meine komplette Welt ist in den letzten Wochen einfach so zerbrochen und Ich komme damit nicht klar", fing Ich an zu weinen.
Blake rutschte zu mir rüber und umarmte mich. Das tat gerade ehrlich gut. Blake war, wie sollte Ich sagen, ein sehr guter Freund. Mehr würde da nicht kommen. Er verstand mich einfach und stellte keine Fragen.
"Weißt du..meine Mutter ist gestorben und mein Vater ist Schuld. Ich habe seit zwei Wochen nicht mehr so viel geredet wie jetzt. Ich habe sehr viel abgenommen und schlafe kaum.."
Er sah mich bemitleidend an.
"Mein herzliches Beileid. Adriana, Ich werde immer für dich da sein. Ich habe mir in den letzten Wochen vorgeworfen, dass Ich dich vergrault hätte. Ich wusste ja gar nicht was los war..."
Blake's POV
Dieses Mädchen, sie war einfach stark. Ich finde, wir beide haben etwas besonderes. Auf freundschaftliche Art. Ich würde mich nie an sie ranmachen, wegen Cam. Man sieht doch wie sehr er sie mag, er will es nur nicht zugeben. Dazu bekomme Ich ihn aber noch.
Ich schaute an Adriana runter und sie hatte wirklich stark abgenommen.
"Adriana, du isst jetzt etwas." Ich hielt ihr mein Sandwich vor ihr Gesicht.
"Ich habe keinen Appetit."
"Du isst jetzt etwas, oder Ich zwinge dich dazu, glaub mir."
"Ookay", sagte sie unbegeistert.
Sie nahm das Sandwich und aß es komplett auf. Sie hatte wirklich sehr viel Hunger. Ich schaute ihr die ganze Zeit zu und bemerkte ihre Augen. Sie waren rot und geschwollen.
"Ich weiß, Ich sehe beschissen aus", sagte sie auf einmal. Sie muss bemerkt haben, wie Ich sie anstarrte.
"Du siehst entzückend aus."
Sie lächelte ein wenig. Das brachte mich wiederum auch zum lächeln. Sie war echt sehr stark und Ich würde immer an ihrer Seite sein.
Ich beobachtete sie, wie sie mein restliches Essen auch noch auf aß. Sie hatte womöglich seit Tagen nicht mehr vernünftig gegessen. Geschlafen übrigens auch nicht.
"Adriana, komm. Ich bringe dich nach Hause."
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Goodgirl loves Badboy- Abgeschlossen
Ficção AdolescenteAdriana de la Rosa, ein hübsches junges Mädchen. Sie ist Brasilianerin und lebt zusammen mit ihren Eltern in New York, Manhattan. Sie lebte vorher in San Francisco, aber durch den neuen Job ihres Vaters mussten sie umziehen. Adriana freute es, endl...