... langsam drückte ich die Klinke runter und öffnete die Tür. Vorne im Raum stand ein älterer Mann mit leicht ergrauten Haaren. „Hallo", flüsterte ich schon fast.
Reiß dich zusammen Mädel, seit wann bist du schüchtern.
„Du musst die Neue sein", stellte der Lehrer fest und kam auf mich zu. „Ja", antwortete ich mit deutlich kräftiger Stimme. „Willkommen, ich bin Mr. Smith", stellte er sich vor und reichte mir die Hand. „Lilly Wester", und schüttelte ihn die Hand. „Schön, wir schreiben heute eine Arbeit. Du schreibst einfach mit damit ich weiß auf welchen Leistungsstand du bist. Setz dich bitte hinten hin." Erst jetzt viel mir wieder die Schüler auf, die jeder an einen Einzeltisch die in vier Reihen hinter einander stehen sitzen. Es waren ungefähr die Hälfte Jungs und die andere Hälfte Mädchen. An meinem Platz setzte ich mich und holte meine Federmappe raus. Mittlerweile hatte Mr. Smith schon die Arbeit ausgeteilt. „Dreht bitte die Blätter um. Ihr habt zwei Stunden Zeit", sagte Mr. Smith als er wieder vorne stand. Ich sah mir sie Arbeit an. Stochastik und Körper Berechnung. Das war nichts Neues für mich. Ich ließ mein Blick über die Klasse schleifen. Ein Mädchen mit roten Haaren, was schräg vor mir setzte fiel mir auf. Sie starte unschlüssig auf ihre Arbeit. „Lilly, kommst du klar?" reiß mich Mr. Smith stimme aus meiner Beobachtung. „Ja", antwortete ich schnell und widmete mich wieder meine Arbeit.
Nach ungefähr 40 Minuten war ich fertig und gab als erstes ab. Beim zurück laufen bemerkte ich die verzweifelten Gesichtern der anderen.
Mit den Klingeln mussten die anderen abgeben. Ich war gerade dabei zugehen, als mich eine Stimme zurück hielt. „Lilly, Amira ich möchte eben mit euch reden." Verwundert drehte ich mich um und sah wie das Mädchen, was so unsicher auf ihre Arbeit geguckt hatte auf das Pult zuging. „Also...", fing Mr. Smith an, als wie beide vorm Pult standen. „Lilly ich habe deine Arbeit durch geschaut und sie war komplett Richtig. Und Amira, deine war wieder Lückenhaft, was ich auf den ersten Blick so sehen konnte". Schüchtern blickte das Mädchen auf den Boden. Ihre roten Haare hatte sie zu einem Dutt zusammen gebunden. „Lilly würdest du Amira bitte Nachhilfe geben?", und sah mich bittend an. „Ähh.... ja", etwas überrumpelt von der Bitte stimmte ich zu. „Gut, dann kommst du bitte nach der sechsten Stunde zum Lehrerzimmer und ich gebe dir die Unterlagen."
„Ookayy", sagte ich langsam. Also heute länger bleiben. Ich sah zu Amira rüber, die langsam nickte. Die vielen Sommersprossen stachen aus ihre blasse Haute hervor. Ihre Augen hatten ein nervöses fast schon einen ängstlichen Ausdruck. „Ach und Amira zeig ihr doch bitte die Schule", sagte Mr. Smith bevor er das Klassenzimmer verließ. Nun standen wie beide im Raum und sagten nichts.
Schließlich fragte ich: „ Wo sind eigentlich meineBücher?" das hatte ich mich schon die ganze Zeit gefragte. „In dein Spint",antwortete Amira in einer leisen und sanften Stimme. „Kannst du mir zeigen woder ist? Warte die Nummer ist...", und suchte in der Tasche meiner Hose und der Jackedie ich an hatte nach dem Schlüssel. In der rechten Gesäßtasche fand ich ihnund teilte Amira die Nummer mit „... 377". Sie nickte und ging aus den Raum. Ichfolgte ihr über den Schulhof ins Hauptgebäude. Dort lief sie in einen langenFlur wo links und rechts und in der Mitte jeweils Spinde standen. „Dies ist derHauptgang sozusagen", erklärte mich Amira. „Dein Schließfach müsste weiter vorne sein." Also gingen wir weiter.
Mittlerweile fingen die Spind Nummern mit 37... an. Wir entdeckten meinen Spind doch eine Gruppe ältere Jungs stand davor. Selbstbewusst ging ich auf sie zu. Doch mir entging nicht das sich Amira immer weiter zurück fällt und ihren Blick auf den Boden richtet. „Darf ich?", fragte ich bestimmt. Wartete aber nicht auf eine Antwort sondern ging zu meinen sind und drückte den Typen der davor steht leicht zur Seite und fing an den Spind auf zuschließen. „Na sieh einer an. Hat Rotkäppchen endlich eine Freundin", sagte der, der vor dem Spind gestanden hatte. „Rotkäppchen ich rede mit dir", kam wieder dieselbe raue Stimme. Hinter ihm lachten seine Freunde nur abartig. Ich drehte mich um und sah wie sich Amira mit den Rücken gegen die Spind Wand drückte und den ängstlichen Blick in ihren Augen. „Rotkäppchen, ich habe mit dir geredet", sagte er jetzt leise und bedrohlich. Mit seinen dunklen Haaren den durch trainierten Körper und den Tattoos die man wegen den hoch gekrempelten Ärmeln seiner Lederjacke sah hatte er etwas Düsteres an sich. Mittlerweile stand er nur noch ein paar Zentimeter von Amira entfernt. Angsterfühlt nickte sie. „Geht doch, Rotkäppchen", sagte er mit einen schmutzigen Lächeln auf den Lippen und strich ihr zuletzt noch mit seiner Hand über ihre Wange. Gemeinsam mit seinen vier Freunden ging er davon. Zitternd glitt Amira an die Spind Wand runter und vergrub ihr Gesicht in die angezogenen Knie.
Was war das???
Schnell kniete ich mich hin und nahm sie in den Arm. Es klingelte zur nächsten Stunde und wir machten und auf den Wag zum Unterricht den wir wieder gemeinsam hatten.
Nach der sechsten Stunde ging ich zum Lehrerzimmer.Den Weg hatte mir Amira letzte Pause gezeigt. Ich schrieb Jacob noch schnell,dass ich länger bleiben muss.
Am Lehrerzimmer angekommen klopfte ich an und wartete bis ein Lehrer kam. „Hallo, Lilly komm rein", sagte Mr. Smith freundlich. Ich folgte ihm und schaute mich um. „Hier die Unterlagen", sagte er und reichte mir ein Stapel Arbeitsblätter. „Es reicht wenn ihr eine Stunde macht. Und ihr könnt ihn mein Klassenraum gehen. Ich gebe dir mein Schlüssel", und fummeltet an sein Schlüsselbund und reicht mir schließlich den Schlüssel. „Danke", bedankte ich mich. „Den braust du nur später in den Briefkasten zuwerfen", und zeigte auf die Rückseite des Briefkastens. „Okay", „Na dann, viel Spaß", wünschte mir Mr. Smith. „Danke und ihnen noch einen schönen Tag", sagte ich freundlich und ging aus den Raum.
Vor dem Kassenzimmer wartete Amira schon. Ich begrüßte sie mit einem Lächeln was sie zögerlich erwiderte.
Nach einer Stunde Mathe büffeln ließ ich mein Kopf auf die Tischplatte fallen. Autsch... „Wir machen Schluss für Heute", sagte ich und rieb mir meine Stirn. Wir räumten die Sachen weg und gingen. „Du Amira?" fragte ich um ihre Aufmerksamkeit zubekommen. „Ja?" fragte sie zärtlich. „Was war das in der ersten Pause?" fragte ich gerade heraus. Ihr Ausdruck auf ihrem Gesicht geriet ins Wanken. Nach längeren zögern antwortete sie. „Nichts", und schaute Weg. Ich bohrte nicht weiter nach, denn es sah so aus als möchte sie nicht weiter darüber reden. Beim Lehrerzimmer angekommen warf ich den Schlüssel in den Kasten und gemeinsam gingen wir nach Draußen. Die Sonne strahlte uns entgegen.
Zur Verabschiedung umarmte ich wir uns. „Du kannst immer zu mir kommen wenn du was hast okay!?!" sagte ich zu ihr und sah ihr in die Augen. „Danke", sagte sie und zog mich wieder in einer Umarmung. Danach fuhr ich los und Amira ging in die andere Richtung nach Hause.
Zuhause angekommen schloss ich die Haustür auf mit den Schlüssel den mir Eric am Wochenende gegeben hatte. Ich zog mir meine Schuhe und die Jacke aus. In der Küche stand ein Teller essen und ein Zettel lag auf den Tisch. Dort stand drauf das Jacob und Jillya bei Freunden sind und Morgen und Milan mit Dajana einkaufen sind und Eric bei der Arbeit.
Den Rest des Nachmittags verbrachte ich damit meine Hausaufgaben zu machen und mit Joe und Ronja zu telefonieren. Am Abend aßen wir alle zusammen. „Wie war die Schultag, Lilly?" wurde ich von Eric gefragt. „War gut", antwortete ich knapp und aß weiter. „Das ist schön", kommentierte Dajana. Nach dem Essen ging ich direkt nach oben und machte mich Bett fertig. Hundemüde legte ich mich zehn Minuten später ins Bett und dachte noch über Amira und den Typen nach. Doch irgendwann fiel ich in einem Traumlosen schlaf.
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Hey,
ich hoffe euch gefällt das Kapitel.
Freue mich über Kommentare und Votes.
Liebe Grüße
Tintentraum16 ♡♡♡
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My New Life *Pausiert*
Novela JuvenilEinsam, im Stich gelassen ?!? Wie fühlt man sich wenn man von der eigenen Mutter weg gegeben wurde? Die 15-jährige Lilly lebt seit ihrer Geburt im Kinderheim. Was ist wenn man plötzlich aus seinem gewohnten Umfeld gerissen wird und in einer Familie...