5 Schuljahr

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,, Na ihr Beiden seid ihr bereit?", fragte mein Vater mich und Theo. Wir nickten gleichzeitig und machten uns an den Einstieg in den Zug. ,, Willst du bei uns sitzen. Dann wirst du Draco gleich sehen?", fragte mich Theo, mit dem Versuch mich aufzumuntern.,, Danke, aber nein. Ich möchte selber mit ihm reden.", antwortete ich und suchte nach Ginny. Diese saß zusammen mit dem goldenen Trio und Luna in einem Abteil. Hermine erblickte mich zuerst. ,, Eli, wie siehst du denn aus? Geht es dir nicht gut?", ich sah mich in der Spieglung des Fensters an und musste unwillkürlich zugeben, dass ich mehr als nicht gut aussah. Ich sah echt scheiße aus. Mein Gesicht aufgequollen und verweint. Ja, ich weinte fast täglich und mein Gesicht zeigte dies. Nun sahen mich fünf Augenpaare fragend an. ,, Darf ich mich zu euch setzten, dann kann ich es euch erzählen?", sofort machte mir Ginny Platzt und ich quetschte mich zwischen sie und Hermine.,, Es ist bloß so, dass Draco sich nicht mehr meldet. Kein Brief kein gar nichts. Er hatte es mir hoch und heilig versprochen. Aber es kam nichts...", ja ich war sehr sensibel und konnte den Weinanfall nun mal nicht unterdrücken. Nach einiger Zeit übernahm Harry das Wort. ,, Eli?", fragte er zaghaft. Ich nickte. ,, Bist du stark genug, um etwas Schlimmes zu überstehen. Etwas das ich dir jetzt sagen werde?" Wieder nickte ich.,, Nein Harry. Das wirst du ganz bestimmt lassen!" Mischte sich Hermine lautstark ein.,, Doch ich möchte es wissen.", sagte ich zu Harry. ,, Er ist vermutlich einer von ihnen!", schrie er aus, doch ich verstand nicht. Verwirrt schüttelte ich den Kopf. ,, Elizabeth, Draco ist vielleicht ein Todesser!", mit offenem Mund starrte ich ihn an. Die Tränen schossen erneuert aus mir heraus. Harry sag mir bitte das das nicht wahr ist!", er schüttelte bloß traurig den Kopf. Während der restlichen Zugfahrt wurde ich von jedem Mal getröstet. Mit Ginny redete ich über ihre Beziehung mit Dean, aber dass sie eigentlich Gefühle für Harry hat. Als wir ankam erhob ich mich seufzend vom Platz, die Tränen mittlerweile getrocknet, warteten nur darauf erneuert zu kommen. Ich suchte den Zug nach Draco ab und fand ihn gerade als er rausgehen wollte.,, Draco?", rief ich ihm nach und er drehte sich rasch um. Er sah gar nicht gut aus, viel blasser als sonst, dünn und kränklich. ,, Eli.", entfuhr es ihm. Eigentlich hätte man Mitleid für ihn empfinden sollen, aber ich wollte erst die Dinge klar stellen. ,, Wieso hast du dich nicht gemeldet, Draco?" Er sah mir nicht in die Augen, als er antwortete. ,, Ich hatte leider einfach keine Zeit.", antwortete er ausweichend. ,, Ach wirklich!", schrie ich in an. ,, Eli bitte", flüsterte er und wollte meine Hand nehmen. ,, Fass mich nicht an!", rief ich und sah sofort, dass er einen verletzten Gesichtsausdruck bekam. ,, Stimmt es?", ich wollte nur diese eine Frage wissen. Er runzelte bloß ahnungslos seine blasse Stirn. ,, Hast du meinen Vater irgendwann in den Ferien gesehen, Draco?", ich verlieh meiner Stimme einen gewissen Nachdruck. ,, Was sollen die ganzen Fragen?", er ignorierte meine Fragen völlig. ,, Hat Harry Recht?" ,, Was hat Potter denn gesagt?" Traurig sah ich ihm in die Augen. ,, Bist du ... bist du ein Todesser?", stammelte ich. Als ich das Wort Todesser ausspuckte, zuckte er zusammen. Flehend blickte er mir in die Augen und ich war mir sicher, dass ich die Antwort schon wusste. ,,Ich wollte es nicht. Aber ich musste!", entschuldigte er sich, kam mir näher und wollte mich küssen. Doch ich schritt zurück. ,, Du sollst mich nicht anfassen! Wie konntest du nur. Wieso Draco? Wieso?", verzweifelt schüttelte ich den Kopf. ,, Aber dein Vater ist doch auch einer!" versuchte er sich herauszureden. Voller Schmerz starrte ich ihn an. ,, Mein Vater hat damals einen dummen Fehler gemacht, den er jetzt mehr als bereut!", ich war außer Rand und Band. ,, Aber ich bin nicht freiwillig ein Todesser, Eli. Ich liebe dich und das wird daran nichts ändern!", selbstverständlich liebte ich ihn auch und das brach mir umso mehr das Herz. Das kann nicht so weiter gehen.", flüsterte ich, zu schwach um lauter zu sprechen. ,, Schatz, was meinst du damit?", seine Stimme war ratlos. Ich fing an stark zu weinen. ,, Es ist aus Draco!", schrie ich ihn heulend an. ,, Was! Nein Elizabeth. Ich wollte das doch nicht. Verstehe mich doch bitte!", er tat mir so leid, aber ich tat es zu meinem, ja vielleicht auch zu unseren Besten. ,, Doch Draco. Es ist vorbei und jetzt geh mir aus den Augen und lass mich in Ruhe.", ein kleines Schluchzen entfuhr mir, als er meinen Worten gehorchte und sich mit einem letzten Blick, wahrscheinlich für immer sich von mir verabschiedete. Tränenüberströmt rannte ich ins Schloss, wo mich eine entsetzte Ginny auffing. ,, Was ist los?", fragte sie mich, entsetzt über meinen Anblick. ,, Es ist aus Ginny. Wir sind kein Paar mehr!", weinte ich in ihren Umhang hinein. Ein kleines,, Oh!" entfuhr ihr und sie tröstete mich, bis ich in ihren Armen einschlief.
*** Zeitsprung:
Mittlerweile ging es mir halbwegs wieder gut. Doch wenn ich ihn sah, riss mein Herz wieder auf. Fast jeden Abend weinte ich bitterlich. Was hätte ich dafür gegeben, Draco zu küssen, ihn zu sehen und mit ihm zu sprechen. Aber es war so gut wie unmöglich. Sein Aussehen wurde immer schlimmer, er litt. Aber ich auch. Einige Lehrer hatten mich schon auf meine abgemagerte Figur angesprochen. Ich hatte immer gemeint, dass ich viel um die Ohren hatte. Ich hatte ab und zu einen kleinen Flirt mit Cormac, aber ich spürte bei ihm rein gar nichts. Bald wären die Weihnachtsfeiern und mein Vater hatte mir gesagt, dass ich leider zu einem Reinblüter-Treffen musste. Draco würde bestimmt dort sein, was würde ich dann machen. Wieder in der Gegenwart ging ich schlurfend durch die Gänge. ,, Hallo meine Hübsche!", Cormacs Gesäusel ließ mich aufschrecken. ,, Cormac was willst du?", er kam lässig auf mich zu. ,, Du wirkst in letzter Zeit so weit entfernt. Ich mache mir Sorgen!", ich lachte halbherzig, gab ihm eine Backpfeife und ging fort. Seine Sicht:
Traurig starrte ich das Verschwindekarbinett an und ging davon. Ich hörte Schritte im Gang und plötzlich sah ich sie. Auch sie sah schlecht aus, ihre sonst schon schlanke Figur, war nun sehr dürr. ,, Elizabeth!", rief ich ihr nach. Beim Klang ihres Namens drehte sie sich um und bei dem Anblick ihres Gesichts, riss ich meine Augen vor Schreck auf.,, Was willst du?", flüsterte sie. Ich brauchte gar nicht zu überlegen, was ich wollte, ich wollte jemanden. ,, Dich!", meinte ich entschieden. Doch sie schüttelte nur traurig den Kopf. Langsam machte sie sich davon und ich starrte ihr nach, bis ich mir sicher war, dass sie wirklich weg war. Voller Wut tritt ich mit dem Fuß gegen die Wand und ging dann selbst in den Gemeinschaftsraum, wo Theo auf der Couch schon auf mich wartete. ,, Theo?", er stand auf und trottete auf mich zu. ,, Du hast sie verletzt, Draco. Ich habe dir geschworen, wenn du meiner Schwester wehtust, bekommst du es mit mir zu tun. Und dieses Versprechen löse ich jetzt ein!", sofort hatte er seinen Zauberstab in der Hand und fing an mir Flüche aufzuhalsen. Ich wehrte mich nicht, wollte es einfach nicht. Plötzlich brach ich unter meinen Füßen zusammen und blieb keuchend am Boden liegen. Theo ging ohne ein weiteres Wort fort und ich blieb liegen, bis der Schlaf mich überrollte.

Mein Leben Als NottWo Geschichten leben. Entdecke jetzt