Kapitel 25:

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Ich öffnete meine Augen langsam und bemerkte direkt einen Arm, der um meine Hüfte geschlungen war. Ich erinnerte mich an gestern und auch daran, dass es Kyle ist. Ich drehte mich um und sah direkt in seine wunderschöne Augen.
"Morgen" Sagte er mit seiner rauen Morgenstimme, die bei mir immer wieder von neuem eine Gänsehaut verursacht.
"Morgen!"Sagte ich überglücklich und konnte nichtmehr aufhören zu grinsen. Ich war so unglaublich froh, dass ich ihn habe, ich wüsste nicht, was ich ohne ihn machen würde!
"Wieso bist du so glücklich?" Fragte er lächelnd.
"Weil ich dich hab!" Sagte ich und küsste ihn lange. Als wir uns lösten flüsterte ich in sein Ohr .
"Ich liebe dich!" Lächelnd stellte ich fest, dass er eine Gänsehaut bekam und mit einem "Ich liebe dich auch!" Antwortete.

Auf einmal klopfte es an der Tür und all meine und Kyles Freunde traten in den Raum. Mittlerweile lagen wir beide wieder auf dem Rücken und ich mit dem Hinterkopf auf seinem Arm.
Alle redeten gleichzeitig auf uns ein und stellten fragen, bis Kyle ihren redefluss stoppte.
"Hey, einer nach dem anderen." Sagte er lächelnd und kopfschüttelnd, woraufhin Liv anfing zu reden.
"Das, was euch passiert ist tut mir sooo unglaublich leid!"Sagte sie dann. "Ich habe dein Geburtstagsgeschenk!" Sagte sie und hielt mir eine schön verpackte Schachtel unter die Nase.
"Danke, das wäre nicht nötig gewesen." Sagte ich dann leicht verlegen. Womit habe ich solche Freunde nur verdient?
"Natürlich! Seinen 18. muss man richtig feiern und sich beschenken lassen!" Sagte sie dann hypaaktiv.
"Achso, übrigens hab ich hier Klamotten für dich mit gebracht!" Sagte Liv und hielt mir eine große Tasche unter die Nase. Ich nahm sie dankend an und stand langsam auf. Auf einmal tat wieder alles weh. Mein Bauch, mein restlicher Oberkörper, meine Beine und mein Kopf. Ich ließ mir aber nichts anmerken und lief ins bad. Als ich mich im spiegel sah, erkannte ich mich nicht. Meine Haut war seltsam Blass und meine Augen waren rot. Meine Haare waren strubbelig und ein riesiges Pflaster klebte über meiner rechten Augenbraue. Ich zog es ein Stück ab und darunter war eine kleine Naht, mitten in einem riesigen Bluterguss. Ich wusch mir mein Gesicht und zog mir dann den Kittel aus. Ich betrachtete meinen Körper im Spiegel mit allen Wunden, blauen Flecken, Nähten und Pflastern. Dann schnappte ich mir eine Jogginghose und einen Hoodie und Duschte erstmal. Es fühlte sich gut an, das Wasser auf meinem Körper zu spüren. Es war irgendwie erleichternd. Als ich fertig war zog ich mir die Hose und den Pulli an und ging mit einem Handtuch auf dem Kopf zurück zu den anderen. Ich legte mich wieder neben Kyle ins Bett und er legte einen Arm um mich und gab mir einen Kuss auf die Wange. Kurze Zeit später kam die Krankenschwester rein und sagte die Besuchszeit wäre zu ende und alle müssten gehen.
Sie versuchten die Krankenschwester noch zu überreden und zu bestechen, doch diese blieb hartnäckig und wenige Minuten später waren alle weg, außer Kyle. Er durfte bei mir bleiben, da er auch im Krankenhaus lag. Wir lagen eine weile im Bett und starrten nur an die Decke, als er die Stille brach.
"Tut dir irgendwas weh?" Fragte er und schaute mich durch dringlich an.
"Nur mein Bauch und mein Kopf und mein Brustkorb." Antwortete ich.
"Zeig mal bitte deinen bauch." Sagte er dann langsam und beobachtete mich genau.
"Okay." Ich zog mein Oberteil bis zur naht hoch und wich Kyles Blick aus. Er schaute immerwieder von meinem Bauch in mein Gesicht.
"Geht es dir wirklich gut?" Fragte er dann.
"Ja" Antwortete ich mit dem Blick auf den Boden.
"Wieso glaube ich dir nicht?" Fragte er dann, und schaute mir immernoch ins Gesicht.
"Keine ahnung." Antwortete ich leise.
"Hey Ann, du kannst mir Alles erzählen. Ich werde dir immer zuhören! Jemandem mit solchen Verletzungen kann es nicht gut gehen. Du hast bestimmt starke schmerzen. Weißt du, es ist keine Schwäche zu sagen, oder zu zeigen wenn man schmerzen hat, es ist ein zeichen von Stärke und ich würde dich niemals verurteilen, wenn du mir erzählst, dass du schmerzen hast."
"Mir geht's gut, mach dir keine unnötigen Sorgen, denn...." £¥ weiter kam ich nicht denn Kyle unterbrach mich.
"Das sind keine unnötigen sorgen. Lieber ein mal zu oft sorgen gemacht und gehabt, als ein mal zu wenig." Sagte er dann und strich mir eine Strähne hinters Ohr, was mich auf blicken ließ.
"Keine Sorge ist unnötig." Sagte er und fuhr dann mit seiner Hand in meinen Nacken, um mich zu sich zu ziehen. Wenige Millimeter bevor unsre Lippen sich trafen stoppte er und wartete darauf, dass ich die Lücke von selbst schließen würde, was ich direkt tat. Es fühlte sich an, als hätte ich ihn seit Jahren nicht mehr geküsst, also so richtig geküsst. Er drehte uns langsam so, dass ich unten lag und gab sich mühe, mich nicht zu verletzen, oder am Bauch zu berühren. Er vertiefte den Kuss und wurde immer verlangender, doch stoppte sich nach kurzer Zeit selbst.
"Alles okay?" Fragte ich, als er seltsam schaute und seine Pupillen extrem erweitert waren. Den Grund für seine seltsame Aktion bemerkte ich wenige Sekunden später, an meinem Bein. Sein kleiner Freund hatte sich wohl gerade gemeldet. Als ich realisierte was gerade los war, brach ich in irres Gelächter aus, in das auch Kyle wenig später einstimmte. Er rollte sich von mir runter und legte sich wieder neben mich.

Wir redeten noch die ganze Nacht über nichts und wieder nichts und kurz bevor die Sonne wieder aufging schliefen wir ein.

...

Langsam öffne ich meine Augen und Strecke mich. Ich drehe mich um und sehe dort Kyle liegen. Er hat seine Augen geschlossen und schläft anscheinend noch. Nach kurzem überlegen entschließe ich mich ihn vorsichtig zu wecken, wesshalb ich sanfte Küsse auf seinem, mittlerweile wieder geheiltem, Gesicht verteile. Schon nach wenigen Sekunden grummelt er kurz und öffnet dann seine wunderschönen Augen.
"Morgen." Sage ich lächelnd zu ihm und schaue ihm dabei tief in die Augen.
"Morgen." Antwortet er und streckt sich ausgiebig.
"Ich dachte mir wir könnten gleich mal durch den Garten spazieren. Was hältst du davon?" Frage ich ihn und er stimmt mit einem Fröhlichen lächeln zu.

Dr Garten ist schöner als gedacht, das Gras ist saftig grün, die Hecken sind frisch geschnitten und die Blumen sind in Regenbogenfarben sortiert. Kyle hat während dem laufen einen Arm um meine Schultern gelegt und ich meinen um seine Taille und so schreiten wir gemeinsam durch den Garten des Krankenhauses. Auf einer Brücke hält Kyle an und schaut mir tief in die Augen.
"Habe ich dir schonmal gesagt wie sehr ich dich eigentlich liebe?" Fragt er mich dann leicht lächelnd.
"Hmmmm..... keine ahnung" Antworte ich neckend, woraufhin Kyle lachen muss. Er antwortet nicht und küsst mich lange.
"Wir sollten langsam wieder rein gehen, es wird langsam echt frisch." Sage ich und reibe mir Währenddessen die Arme.
"Du hast recht" sagt er verträumt und bewegt sich in Richtung eingang.

Gerade im Zimmer angekommen stürzt sich die Krankenschwester schon fast auf uns.
"Aahhh, hier sind sie! Ich habe sie schon überall gesucht! Gerade sind ihre Testergebnisse eingetroffen und wir dürfen sie schon heute entlassen!" Verkündete sie die erfreuliche nachricht. Ich schaue zu Kyle und fange an wie ein kleines Kind im Kreis zu hüpfen. Er packt mich dann an der Hüfte und fängt an mich im Kreis zu schleudern, wesshalb ich laut lachen muss.
"Der Arzt kommt gleich vorbei und klärt mit ihnen die details." Sagt die Krankenschwester noch lächelnd und verschwindet auch schon.
Kyle setzt sich auf das Bett und ich fange schonmal an meine Klamotten und so in meine Tasche zu packen. Plötzlich klopfte es an der Tür und meine Eltern traten in den Raum.
"Hallo schätzchen, wir haben erst heute morgen erfahren, was euch passiert ist. Das tut mir so unglaublich leid." Sie stoppte kurz und sag Kyle an. "Oh, Hallo Kyle, bist du in einem Zimmer mit Anna?" Fragte sie verdutzt.
"Äähmm, nein, ich bin Ann nur kurz besuchen." Antwortet er und zwinkert mir dabei zu.
"Ach so, wenn das so ist, wir können auch kurz draußen warten." Sagte meine Mutter.
"Nein, das ist nicht nötig. Kyle muss eh noch seinem Zimmer all seine Sachen zusammen suchen." Sagte ich und zwinkerte Kyle dabei zu. Er erhob sich Kopfschüttelnd, verabschiedete sich von meinen Eltern und verschwand dann aus dem Raum.

"Dylan wurde heute morgen schon entlassen." Sagte mein Vater, als eine drückende stille entstand.
"Ich weiß" Antwortete ich, da Dylan mir heute morgen geschrieben hatte.
"Wie geht's dir?" Fragte meine Mutter dann vorsichtig.
"Gut und euch?" Fragte ich.
"Gut." Antwortete meine Mum.
"Wir warten draußen, bis du fertig bist." Sagte mein Vater und schon waren die beiden aus der Tür.
Ich packte all meine Sachen zusammen, wurde aber vom Arzt unterbrochen.
"Guten tag, Miss Montgomery. Ich habe hier den Zettel, den sie Unterschreiben müssen um entlassen zu werden."
Ich setzte meine Unterschrift auf das Blatt Papier und gab es dem Arzt zurück.
"Sie müssen sich die nächsten Tage noch schonen, sind dann aber wieder vollkommen einsetzbar." Sagte der Arzt lächelnd.
"In ordnung" Sagte ich und er verließ den Raum. Als meine Sachen fertig gepackt waren verließ ich das Zimmer und kaschiert dann mit meinen Eltern zu Kyle. Er kam gerade mit dem Arzt aus seinem Zimmer und verabschiedete sich dann von ihm.
"Hay, sollen wir dich mit nehmen?" Fragte ich ihn.
"Klar. Wir können ja noch irgendwas zusammen machen." Sagte er und wir liefen gemeinsam in Richtung Parkplatz.
"Filmeabend?" Fragte ich ihn dann und er bejahte lachend. Dieses lachen... Er hat das mit Abstand schönste lachen, das ich jeh gehört habe.

Zuhause angekommen verzogen wir uns direkt in mein Zimmer und suchten auf meinem Laptop gute filme raus.

...

Auf Die Männer Die Wir Lieben Und Die Penner Die Wir KriegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt