Kapitel 23 - Challenge

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Und zum ersten Mal achtete ich wirklich auf den Text, spürte wie mir schlecht wurde von dem emotionalen Chaos in meinem Kopf.

~ If we make it out alive, from the depths of the sea. ~

True story, kommentiere ich in meinem Kopf und schlug traurig die Augen zu.

~~~~~

Müde öffnete ich die Augen und blinzelte. Das Licht strahlte hell und blendete mich. Ich stützte mich an den Ellenbogen etwas nach oben und musterte den Raum.

Verwirrt blickte ich um mich herum und versuchte meinen Aufenthaltsort zu identifizieren, bis mir deprimiert die Mundwinkel betonschwer nach unten fielen. Ich war genau dort, wo ich eingeschlafen war. Manno.

Seufzend setzte ich mich auf und rieb mir den Schlaf aus den Augen.

"Dein Schlaf ist extrem tief", kommentierte eine dunkle Stimme. Noch völlig benebelt schwenkte ich meinen Blick nach oben und erkannte Jake.

Ich stöhnte genervt. Verbittert und noch unmotivierter, als gerade ebene noch, ließ ich mich wieder auf die Couch zurück fallen.

"Dachte ich mir schon, dass du dich freust mich zu sehen...", schmunzelte er, als wären wir beste Freunde. Duh, no?!

Keine zwei Sekunden später hatte er seine Arme unter meinen Rücken und die Kniekehlen geschoben und mich hoch gehoben. Erschrocken spannte sich mein Körper an und ich versuchte zu realisieren, was soeben geschehen war.

"Lass mich runter!", giftete ich genervt, versuchte mich extra schwer zu machen. "Jake, lass es einfach!"

"Hättest du wohl gerne"

"Jaa!"

Da er keine Anstalten machte, mich auch nur ansatzweise herunter zu lassen, begann ich zu strampeln und zu treten. Jake lachte allerdings nur amüsiert. Arsch.

"JAKE!!", schrie ich laut und wurde wütend.

"Du bemühst dich ja wirklich", provozierte er.

Je mehr ich zu aggressiven Mitteln griff, um mich zu befreien, desto stärker wurde sein Griff. Ich kam mir affig vor. Trotzdem begann ich gegen seine Brust zu trommeln und trotzdem blitzte in seinen wunderschönen Augen nur Zufriedenheit auf.

Es machte mich wütend so hilfslos zu sein.

Ich gab schließlich auf und so kindisch es war, reagierte ich nicht weiter auf seine Versuche eine Unterhaltung mit mir anzufangen. Immerhin erreichte ich dadurch mein Ziel.

Er seufzte resigniert und ließ meine Beine behutsam fallen. Sobald ich wieder Festigkeit unter meinen Füßen verspürte, entriss ich mich seines lockeren Griffs und huschte ignorant in den Speisesaal.

"Ich hätte dich geweckt, wenn ich gewusst..."

"Lass mal, Grace", giftete ich auch sie an und machte eine abwertende Bewegung mit der Hand.

Wieso hatte ich auch gedacht, dass ich mich hier einleben könnte? Wieso hatte ich verzweifelt auf mich eingeredete, doch offen auf diese Situation zu zu gehen?

"Sie hat extrem schlechte Laune", informierte Jake die anderen beiden. Ich spürte sein bescheuertes Grinsen in meinem Rücken.

Wie sehr ich es doch hasste, wenn man so einfach mit mir rumsprang, als wäre ich kein vollwertiger Mensch.

Am Buffet angekommen griff ich nach einem Apfel und spielte damit ein wenig in meiner Hand, bevor ich mich auf dem Affekt heraus umdrehte und auf Jake zielte.

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