UNQUALIFIED

Kapitel 21 - Aggressives Training

Song bitte während dem Lesen auf ListenOnRepeat... passt perfekt <3

Flume – Never Be Like You (feat. Kai)

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Ich drückte mich keuchend vom Boden ab und sobald meine Arme fast durchgestreckt waren, drückte mich Jake am Rücken wieder kraftvoll nach unten.

"Mehr, Liv... du musst einfach mehr geben", drillte er mich weiter.

Ich war sowieso nie ein Sportsfreund gewesen, aber ich hasste das Training hier abgrundtief. Dauernd kommandierte er mich herum, quälte mich durch das straffe Muskelaufbau-Programm.

"Ich kann nicht mehr", keuchte ich mit der letzten Kraft, die mir blieb, bevor meine Arme wegbrachen und ich mit meinem vollen Gewicht auf den Boden knallte.

"Wenn du nicht immer aufgegeben würdest, bevor du zu deinem Limit kommst, würdest du es schaffen!", raunte er mich aggressiv an. "Genauso wie bei den Burpees! Gestern hast du fast 40 geschafft und heute machst du bei 23 schlapp?! ... Damn, du willst es einfach nicht!!"

Ich lies seine Schimpf-Tiraden einfach über mich ergehen. Ich war kaum in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen, so sehr lenkte mich der Drang zu atmen ab.

Ich sog den Sauerstoff förmlich in mich auf, als wäre meine Lunge ein kürzlich geöffnetes Vakuum.

"Erzähl mir nicht, dass das sein Limit war... du hast aufgegeben, bevor wir die 50 Liegestützen erreicht hatten!"

Er sollte einfach die Fresse halten. Einfach nur leise sein, dachte ich mir müde und wälzte mich auf den Rücken.

"Ernsthaft?", fragte er mich verwirrt.

"WAS?", keifte ich angepisst zurück.

"Du machst ne Pause?", wollte er vollkommen verständnislos wissen.

Ich bemühte mich, seine Worte zu ignorieren. Ich wusste, er machte das mit voller Absicht.

Aber die Wut stieg so kraftvoll in mir hoch, dass ich meine letzten Kräfte mobilisierte, um aufzustehen und ihm verbittert entgegen zu treten.

"Das war ne ganz blöde Frage", kommentierte ich seine Worte genervt und stabilisierte meinen Stand, so wie er es mir beim Boxen beigebracht hatte.

Blitzschnell holte ich zu einem aggressiven Schlag aus, um ihm seinen Kiefer wegzuschlagen. Um ihm mal eine Lektion zu erteilen und wohlverdiente Genugtuung zu erhalten.

Bevor meine Faust allerdings auch nur in die Nähe seines attraktiven Gesichts kommen konnte, hatte er seine Hand schon kraftvoll um mein Handgelenk geschnürt. Er seufzte mitleidig.

"Du kannst mich mal, weißt du das?!", schrie ich zornig.

Er wartete seelenruhig.

"Du kannst mit mir nicht rumspringen, wie du willst!!", keifte ich ihn grimmig an.

"Doch, das kann ich, wie du siehst", widersprach er mir schmunzelnd. Arsch!

Ich versuchte mich aus seinem harten Griff zu winden, doch er lies nicht los.

"Was soll das?", wollte ich empört wissen.

"Du hast damit angefangen. Wenn du schon Blödsinn machst, dann musst du beweisen, dass du dich befreien kannst", forderte er völlig entspannt.

Ich musterte ihn gehässig und wusste, dass er auf meine wirklich erbärmliche Niederlage bei der letzten Kampfstunde gestern Abend anspielte. Wer wusste schon, wie lange er ausgebildet worden war? Ich hatte gerade einmal fünf Wochen hinter mir, verteidigte ich ich vor mir selbst.