Kapitel 13

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Phil's Sicht

Wow.

Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Was Lucy mir da gerade erzählt hat schockiert mich zutiefst. Sie wurde geschlagen, misshandelt, angefasst und ihre kleine Schwester wurde umgebracht. Ich bewundere sie für ihren Lebensmut, ihre Fröhlichkeit, ihr Lächeln, dass sie trotz allem nicht verloren hat. Ich sehe ihren Kopf an, der auf meiner Schulter ruht und muss lächeln. Ich weiß, dass das alles unglaublich schrecklich ist, doch die Gewissheit das es ihr gut geht, das sie bei mir ist gibt mir ein wunderschönes Gefühl. "Du bist so mutig." flüstere ich ihr zu und sie hebt langsam ihren Kopf, ihre wunderschönen Augen sehen in meine, dankbar blitzen sie mir zu. "Danke. Danke fürs Zuhören, dafür das ich hier wohnen durfte und alles. Wirklich danke! Aber ich werde wohl wieder in meine Wohnung gehen, bin ja jetzt schon länger hier als dort. Schlaf bitte weiter, wir sehen uns bestimmt wieder. Danke Phil." antwortet sie während sie sachte vom Bett aufsteht. Sie lächelt mir zu und mein Körper kribbelt. Ich liebe ihr Lächeln. "Tschüss. Wir sehen uns bestimmt. Und Lucy?" Sie ist schon an der Tür doch dreht sich noch einmal zu mir um. "Danke das du mir das erzählt hast. Das bedeutet mir viel." sage ich leise. Da kommt sie noch einmal auf mich zu, drückt ihre warmen Lippen auf meine Wange und verlässt schließlich das Zimmer. Ich schließe meine Augen und spüre ihren Kuss der sich kribbelnd über meine Wange in meinem ganzen Körper ausbreitet. Ich höre die Tür ins Schloss fallen und weiß, dass sie weg ist. Natürlich nicht für immer, sie wohnt ja nicht weit weg, aber etwas in mir zieht sich zusammen, sehnt sich nach ihrem Lachen, ihren Umarmungen, nach ihr. Langsam lege ich mich wieder hin und schließe die Augen. In Gedanken bei Lucy schlafe ich schließlich lächelnd ein.

TC's Sicht

Ich wache äußerst unsanft auf, da meine Wecker aus irgendeinem Grund klingelt. Es ist doch Sonntag! Warum zur Hölle habe ich dieses verdammte Ding nicht ausgeschaltet?! Stöhnend richte ich mich auf um das nervende Piepsen auszuschalten. Es ist erst acht Uhr also lasse ich mich zurück auf mein Kissen fallen und schließe die Augen. Doch es geht mir wie gestern Abend; Da sind zuviele Gedanken die mir durch den Kopf schwirren. Und immer wieder die eine Frage: Bin ich in Lucy verliebt?

Diese Frage, diese 5 Wörter wollen mir einfach nicht aus dem Kopf gehen, schweben ständig vor meinem inneren Auge hin und her, halten mich gefangen. Ich weiß nicht was gestern passiert ist nachdem ich in mein Zimmer gegangen bin. Ich habe mich mit Musik in den Ohren auf mein Bett gelegt, die Augen geschlossen und meinen Gedanken freien Lauf gelassen. Ob Philipp Gefühle für sie hat? Das wäre schrecklich! Wir haben uns noch nie wegen einem Mädchen gestritten! Aber müsste das nicht auch bedeuten, dass ich in sie verliebt bin? Ich liebe es in ihrer Nähe zu sein, wenn sie mich mit ihren wunderschönen, haselnussbraunen Augen ansieht, wenn sie einfach nur sie ist.

Mit der Gewissheit, dass ich jetzt sowiso nicht mehr einschlafen kann, stehe ich langsam auf und ziehe mir wahllos ein paar Klamotten an. Dann werfe ich einem Blick auf mein Handy und sehe eine neue Nachricht von Lucy.

"Hey TC.

Ich bin gestern zurück in meine Wohnung gegangen, da ich einen ziemlich schlimmen Albtraum hatte und erstmal allein sein musste.

Ich hoffe du bist mir nicht böse.

Lucy."

Sie ist also in ihre Wohnung zurück? Sie hätte doch auch mit mir reden können. Es versetzt meinem Herzen einen kleinen Stich, dass sie mir anscheinscheinend so wenig vertraut. Dazu kommt noch, dass ich ihr Lachen nicht mehr jeden Morgen hören darf, ich werde nicht ihre fröhliche Stimme hören wenn ich gleich in die Küche gehe. Das lässt meine ohnehin schon miese Laune auf den den Tiefpunkt sinken. Seufzend stecke ich mein Handy in die Hosentasche und mache mich auf den Weg in die Küche um etwas zu essen. Dort treffe ich auf Oguz der gerade etwas auf seinem Handy liest. "Morgen." sage ich mürrisch. Er blickt von seinem Handy auf und fragt mich "Lucy ist gestern gegangen. Weißt du das schon?" "Ja." antworte ich knapp und stürme aus der Wohnung. Ich spüre OG's verwunderten Blick in meinem Rücken doch das kümmert mich wenig. Ich will hier einfach nur weg. Weg von Phil, weg von meinen Gefühlen, einfach nur weg. Und ich weiß auch schon etwas, dass mich ablenken wird. Der Gedanke daran macht mich ein wenig fröhlicher und ich verlangsame meine Schritte auf normales Tempo.

Endlich bin ich vor dem großen Gebäude angekommen auf dem in leuchtenden Buchstaben "Laser Tag" steht und ich betrete es.

Ich habe eine Menge Spaß und vergesse Lucy, Phil und das ganze Gefühlschaos für eine Weile.

Ich bin total fertig als ich aus dem dunklen Raum komme und mir in der angeschlossenen Cafetaria eine Flasche Wasser kaufe. Da sehe ich ein Mädchen in meinem Alter, mit wasserstoffblonden Haaren, stark geschminkten, blaue Glupschaugen und ein Schmollmund auf mich zukommen. Sie fragt mich ob sie sich zu mir setzen kann und ich sage ja. Ich weiß selbst nicht warum aber ich tue es. Wir kommen ins Gespräch und sie lässt mich ziemlich deutlich erkennen, dass sie an mir interessiert ist und ich bin viel zu depressiv um mich in irgendeiner Weise zu wehren oder ihr zu sagen das ich kein Interesse an ihr habe. Sie rückt immer weiter zu mir bis sie auf meinem Schoß sitzt und mit mir lacht. Ich weiß das es nicht richtig ist doch ich lasse es zu, falle in eine Art Trance und bekomme nur noch mit wie sich ihre Lippen auf meine pressen und ihre Zunge mit meiner um Dominanz kämpft.

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