Kapitel 14

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Lucy's Sicht

Lächelnd gehe ich durch die sich füllenden Straßen, denke an Phil. Sein Geruch, sein Lächeln, seine Umarmung. Er. Er lässt mich erschaudern, lässt meine Mundwinkel nach oben wandern, macht mich einfach glücklich. Ich denke ich bin in diesen wunderschönen, gelockten Jungen verliebt. Dieser Gedanke lässt eine Gänsehaut entstehen die sich über meinen ganzen Körper ausdehnt. Ja, ich denke es stimmt. Ich liebe Philipp Laude. Ich bleibe wie angewurzelt stehen und lege den Kopf in den Nacken, sehe in den Himmel und strahle mit der Sonne um die Wette. Heute ist der schönste Tag meines Lebens. Meine Füße tragen mich schließlich zu meiner Wohnung. Von weitem sehe ich eine kleine, in einen dunkelgrünen Mantel gehüllte Person mit einer "Angry Birds"-Haube auf dem Kopf sitzen. 'Moment. Diese Haube kenne ich doch.' schießt es wie ein Blitz durch meinen Kopf. "Das kann nicht sein.." murmele ich leise, doch anscheinend laut genug um von der Person bemert zu werden. Sie hebt ihren Kopf, wendet ihren Blick von ihrem Handy zu mir und strahlt übers ganze Gesicht als sie mich erkennt. "Lucy!!" ruft sie laut und rennt mit ausgebreiteten Armen auf mich zu. Meine Schockstarre fällt ab und ich beginne auch zu grinsen. "Olli!!" rufe ich ebenso laut und wir beide fallen uns in die Arme. Olivia und ich sind seit der Volksschule beste Freundinnen, haben uns zwischendurch jedoch zerstritten, dann wieder vertragen und schon eine Menge durchgestanden. Ich liebe sie und dass sie hier ist kann ich kaum fassen. "Was zur Hölle machst du hier?!" platze ich heraus als wir uns von einander gelöst haben und Olli lacht. Ich habe ihr Lachen so vermisst. "Na dass nenn ich eine Begrüßung. Wennst mich ned willst, kann ich ja wieda heimfahrn." meint sie in ihrem österreichischen Dialekt, den ich leider schon komplett verloren habe. "Bist du verrückt? Niemals! Komm erstmal rein. Ich muss dir so viel erzählen!" lache ich und will gerade anfangen, da höre ich eine verknautzte, alte Stimme die Treppe herunterschreien: "Könntet ihr bitte etwas leiser sein? Ich bin schon alt und brauche meinen Schlaf." Olivia sieht mich verwundert an und ich sehe, dass sie sich ein Lachen verkneifen muss. Ich verdrehe die Augen und rufe zurück "Ja Frau Altemann." Wir wollten sowiso gerade reingehen." Ich zwinkere meiner besten Freundin zu und steckte den Schlüssel ins Schloss. "Diese jungen Leute. Immer so laut und gestresst. Früher war alles besser.." Schnell flüchten wir vor Frau Altemann's Moralpredigt in meine Wohnung und lehnen uns erschöpft an die Wand. "Na die hat jo Nerven." prustet Olli auf einmal los und ich kann nicht anders als mit einzustimmen. "Da hast du Recht!" Olivia zieht ihre Schuhe aus, nimmt ihren Koffer und schleppt ihn weiter in meine Wohnung. "Wow. Richtig schön host du es hier." meint sie bewundernd und sieht sich in jedem Zimmer um, bis sie das Wohnzimmer gefunden hat. Sie schmeißt ihren Koffer auf die Couch und sich gleich hinten nach. "Ich hob Hunger." verkündet sie nach kurzer Zeit und ich muss schmunzeln. Typisch Olli. "Willst du was essen gehen? Ich hab nichts im Haus." teile ich ihr nach einem Blick in den Kühlschrank mit. "Mir wird wohl nix anderes übrig bleiben. Ich sterb vor Hunger!" mault sie und ich muss lachen. "Dann komm! Lass dein Geld da, ich lade dich ein." "Glaubst a nur du." lacht Olivia und steckt sich demonstrativ langsam ihre Geldbörse in die Manteltasche. Ich verdrehe nur die Augen und nachdem wir beide unsere Schuhe wieder ausgezogen haben, machen wir uns auf den Weg zum McDonalds.

Nachdem wir endlich satt sind, kommt mir eine Idee und beginne dämlich zu grinsen. "Du Olli?" frage ich lieb. "Jo?" "Ich habe da eine echt tolle Idee. Komm mit." Ich nehme ihre warme Hand und ziehe sie durch die Straßen von Köln bis wir vor einem großem Gebäude stehen. Olivias Augen werden größer und sie beginnt zu strahlen als sie die großen, leuchtenden Buchstaben ließt. Wie auf Kommando schreien wir beide "Laser Tag!!" und stürmen in das Gebäude. Es hat sich eine ziemlich lange Schlange vor der Kassa gebildet und so müssen wir uns anstellen. Olli und ich blödeln und lachen und ich bin richtig glücklich. Bis mein Blick durch das Glasfenster, das den Kassaraum von der Cafetaria trennt fällt. Was ich dort sehe lässt mich erstarren.

TC mit einem Mädchen. Wild knutschend. Mein Herz sticht und Tränen treten in meine Augen. Ich kann diesen Anblick nicht länger ertragen und laufe weinend aus dem Gebäude. Blindlings laufe ich weiter und setze mich schließlich auf eine Parkbank, weit weg des Laser Tag's Gebäudes. Ich kann die Tränen nicht stoppen, sie laufen unaufhörlich meine Wangen hinunter. Aber warum? Ich habe doch kein Recht dazu, traurig oder sogar eifersüchtig zu sein. Immerhin ist er nicht mein fester Freund. Er ist nur mein Freund, ein wirklich guter Freund. Ich habe keine Gründe um sauer auf TC zu sein, aber irgendwie bin ich es. Ich weiß nicht wiso, ich kann es nicht erklären, aber mein Herz tut so weh und ich würde TC am liebsten anschreien und beschimpfen. Es tut so weh ihn mit dieser Blonden zu sehen. Liebt er sie? Ich versteh es nicht. Ich liebe doch Phil. Warum trifft mich das so? Verzweifelt und wütend auf mich selbst hebe ich meinen Kopf und suche nach etwas, dass ich treten kann. Noch bevor ich etwas finden kann, höre ich Ollis Stimme. "Lucy? Wo bistn du?" Als sie mich gefunden hat kommt sie sofort besorgt auf mich zu. "Hey." sagt sie leise und legt einen Arm um mich, drückt mich an sich und streicht über meine Haare. "Schhhh.. Es wird alles wida gut." Olivias Stimme beruhigt mich und ich hebe meinen Kopf um mich umzusehen. Rund um mich herum sind nur Menschen und Häuser. Ich beobachte die Leute, bis mir ein ungewöhnliches Pärchen auffällt. Der Junge sieht aus, als würde er mit offenen Augen schlafen, das Mädchen stakst auf ihren viel zu hohen High Heels neben dem Jungen her und lacht affektiert. Auf den zweiten Blick merke ich, dass ich die Beiden kenne! Das sind doch TC und diese Blonde die da durch die Straßen laufen. TC sieht so traurig aus, garnicht interessiert an ihr. "Komm jetzt wir gehn wieda zu dir nach Hause." meint Olli und zieht mich den ganzen Weg zu meiner Wohnung. Dort angekommen, schließe ich auf und wir stolpern beide in die Wohnung. Während ich mich im Wohnzimmer auf die Couch setze und ins Leere starre, ist meine Freundin in der Küche beschäftigt. Nach wenigen Minuten kommt mir der Duft von Popcorn in die Nase und Olli kommt mir einer großen Schüssel voll mit dem gepufften Mais und einem Krug voll Himbeersaft aus der Küche. "So, du suchst da jetzt einen Film aus und dann mach ma einen Mädlsabend! Scheiß auf Laser Tag das können wir morgen auch noch machen." sagt sie bestimmt und ich muss einwenig lachen. Sie weiß einfach immer wie sie mich aufheitern kann. "Ich gehe auf sie zu und umarme sie fest. "Danke Olli." Ich grinse sie an und suche mir dann einen Film aus. Wir kuscheln uns vor den Fernseher und der Film beginnt.

Olli liegt neben mir und atmet gleichmäßig ein und aus. Ich will eigentlich auch schlafen, bin auch todmüde, doch die Gedanken lassen mir keine Ruhe. Immerwieder sehe ich TC die Blonde küssen. Hoffentlich schläft er nicht mit ihr. Die anfängliche Eifersucht ist vollkommen in Sorge umgeschlagen. "Mach keinen Scheiß, TC." flüstere ich in die Dunkelheit und schließe meine Augen, warte bis der Schlaf mich übermannt.

TC's Sicht

Lauren, so heißt die Blonde, schleift mich zu ihrer Wohnung und gackert die ganze Zeit blöd herum. Ich höre ihr nicht zu, bin in Gedanken nur bei Lucy. Was sie wohl tut? Mittlerweile sind wir in Lauren's Wohnung und sie geht sofort zur Sache. Sie zieht sich ihren Mantel aus und ihr Top gleich mit dazu. Auch ihre Hose folgt. Als sie nur noch in Unterwäsche vor mir steht beginnt sie auch mich auszuziehen bis wir beide vollkommen nackt sind. Ihre Hände sind überall, konzentrieren sich aber auf eine bestimmte Stelle meines Körpers. Ich lasse es über mich ergehen, eigentlich macht eh alles sie und als sie schließlich fertig ist schlafen wir aneinandergekuschelt ein. Ich bereue jetzt schon was ich getan habe, mache mir furchtbare Vorwürfe und sogar eine Träne findet ihren Weg meine Wange hinunter. "Es tut mir so leid, Lucy." flüstere ich in die Dunkelheit hinein.

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