10 (Teil 2) ✔️

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Teil 2

Als 'My bloody Valentine' zu Ende war, hatte ich das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Nicht, weil der Film so gruselig war, nein, sondern weil ich das Gefühl hatte, von Daniel zerquetscht zu werden! "Bin noch mal eine quarzen, dann können wir weiter schauen." Tommy stand auf, nahm sein Handy und seine Kippen und verließ mein Zimmer.

Sanft strich ich durch Dannys Haare. "War der Film echt so schlimm für dich? Du hättest sagen können, dass du Horror nicht magst." Daniel sah mich an. "D-dann hättet ihr g-gelacht..." "Stimmt nicht. Also, was willst du als nächstes schauen?" Ich lächelte den Kleinen kurz an. "D-disney?" Er wurde sofort feuerrot, weswegen ich schmunzeln musste. "Geht klar, Dornröschen." "Lilo und Stitch?" Er sah mich noch immer schüchtern an. "Ohana." Ich lachte dabei. "Super, war damals immer meine Lieblingssendung." Daniel grinste kurz- wirklich nur kurz.

Nach einigen Minuten der Stille kam Tommy wieder zurück. "Wie wär's mit-" "Wir schauen jetzt einen Disney Film", sprach ich ihm dazwischen. "Was?! Wieso das denn? Bin ich Fünf oder was?!" Ich verdrehte meine Augen, setzte mich auf und stützte mich mit meinen Händen ab. "Was ist dein Problem, Tommy? Wieso bist du so geworden?! Ist es das Geld? Bist du deswegen so?!", fuhr ich ihn an.

Tommy blickte mich an. "Du weißt gar nichts, Linus!", schrie er mich an, weswegen ich zusammen zuckte. "Es ist besser, wenn ich gehe." Mein bester Freund nahm seine Tasche und ging einfach. "Was ist denn los?", schrie ich noch. "Daniel, den Rollstuhl, los!"

Er krabbelte über mich und schob ihn zu mir, half mir hinein. Sofort rollte ich Tommy hinterher, der schon das Haus verlassen hatte. Sofort rollte ich ebenfalls nach draußen, holte ihn schnell ein. "Tommy! Du musst mit mir reden!" "Man Linus! Ich muss gar nichts!" Er drehte sich um, sah mich an. "Wir sind beste Freunde, man. Du kannst mir alles sagen." Ich sah zu ihm hoch. "Oder suchst du einen Grund, mir aus dem Weg zu gehen, nur weil ich jetzt ein Behinderter bin?", fragte ich dann leiser. "Verdammt, Linus. Nein!" "Was ist es dann? Sag es mir." Ich wollte es wissen! Auch, wenn es wahrscheinlich mit mir zu tun hatte!

Tommy setzte sich plötzlich auf die Straße. "Als.. Also du kennst doch noch Tony, oder?" Ich nickte. Tony war immer der Spaßvogel unserer Truppe gewesen. "Wir hatten was miteinander..." Mein Mund klappte auf. "Ich dachte, er ist Hetero?" "Nein... Na ja auf jeden Fall wurde dann mehr draus, aber er wollte sich nicht outen. Wir haben uns getrennt, als du die vierte Woche im Krankenhaus gelegen hast." Ich sah ihn an. Tommy schaute auf seine Hände. "Wieso wusste ich das nicht? Ich meine, du und Tony?" "Linus, du hattest größere Probleme. Zum Beispiel Mason, der dich zufälligerweise umbringen wollte und es sogar fast geschafft hat!" "Er hat es aber nicht geschafft. Vielleicht wäre es bei meiner jetzigen Situation besser, aber das ist egal. Mich kotzt gerade an, dass du mir sowas verheimlicht hast!", schnauzte ich ihn an. "Ich dachte, wir sind beste Freunde!" "Sind wir doch aber..., er wollte halt nicht, dass ich es irgendjemanden sage. Ich war verknallt, habe es ihm versprochen, weil ich gedacht habe, er meint es wirklich ernst. Es tut mir leid, okay?"

Anscheinend tat es ihm tatsächlich leid. Ich wusste, wann er log und wann nicht. Und gerade log er überhaupt nicht! "Er hat es also nicht ernst gemeint?", fragte ich dann. "Nein. Ich war ein Spiel. Ich habe nie Glück, kennst mich doch." "Tja, vielleicht würde es aber auch anders laufen, wenn du es langsam angehen würdest. Ich kenne dich, Tommy. Du sehnst dich so sehr danach, dass du alles überstürzt." Ich biss mir auf meine Lippe. "Sieh mal, Danny ist echt niedlich und ihr wärt echt süß zusammen. Er ist nur so schüchtern, weil er Angst vor dir hat." Mein bester Freund sah mich an. "Denkst du, ich war fies?"

Ich nickte. "Oh ja, das warst du. Sehr sogar. Er hat echt Angst vor dir, falls du es noch nicht bemerkt hast." Er ließ den Kopf hängen. "Ich sag ja, nichts kann ich richtig machen." "Das wird schon. Komm wieder mit rein." Er nickte leicht und stand auf, half mir und wir gingen zurück.

Daniel lag auf dem Bett, hatte sich in die Decke gekuschelt, war allerdings wach. "Na, Kleiner", meinte ich und rollte zu ihm. Ehe ich meine Bremsen anziehen konnte, wurde ich schon von Tommy hoch gehoben und neben Danny auf's Bett gelegt. "Danke", meinte ich leicht überrascht. "Kein Ding. Ich bin mal fix duschen, okay?" Ich nickte. "Klar."

Ich tippte Daniel mit meinem Zeigefinger auf seine Nase. Sofort öffnete er seine Augen. "O-oh. I-ich s-soll besti-mmt v-v-vom Be-bett." Er setzte sich auf. "Du kannst auch liegen bleiben", sagte ich dann mit einem kleinen Lächeln. "S-sicher?" Ich nickte. "Klar. Wird mit zwei Homosexuellen schon nicht so schlimm werden. Außer ihr macht beide einen Plan, wie ihr mich am besten vergewaltigt, während ich schlafe." Ich knuffte ihn in seine Wange, woraufhin er wieder einmal rot wurde. "N-nein", war alles, was er dazu sagte.

"LOGAN! DU MACHST MIR JETZT GEFÄLLIGST SPAGHETTI CARBONARA!", hörte ich plötzlich meine Mutter schreien. Daniel und ich sahen uns an und grinsten gleichzeitig. Der Kleine konnte also tatsächlich Grinsen... "LOGAN! ICH TRAGE DEIN KIND AUS, ALSO MACHST DU UNS JETZT CARBONARA!!!" Meine Mutter klang wirklich aggressiv. "Ist das j-jetzt die g-ganzen Monate s-so?" Ich schüttelte meinen Kopf. "Ne, wird aber noch schlimmer. Es kommen in ein paar Wochen Heulattacken, wie fett sie wäre und so." Ich schüttelte meinen Kopf.

"Hallo Jungs. Möchtet ihr vielleicht auch-" "Sehr gerne", grinste ich Logan an. Er hatte nur eine Jeans an, war oberkörperfrei. Man sah nun perfekt seine Tattoos. "Wieso bist du oberk- ahh! Sie wollte Sex und hat Heißhunger bekommen", grinste ich dann breit und er nickte. "Warne mich bitte das nächste Mal davor." "Mal gucken. An deiner Stelle würde ich jetzt lieber anfangen zu kochen." Ich grinste unschuldig.

the dancer | boyxman ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt