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Teil 1

Anna

"Linus!", lächelte ich. Mein Sohn drehte sich weg. "Lass mich in Ruhe", brummte er und sah an die Wand. "Wir wissen zwar nicht, was zwischen dir und Daniel vorgefallen ist, aber na ja..., wir hatten geplant, wegzufahren.. Mit dir, Lila, deinem Vater und seinem Freund", sagte ich vorsichtig. "Keine Lust."

Sanft strich ich über seinen Arm. "Dann müssen wir alle hier bleiben", schmollte ich. Eigentlich stimmte das ja nicht, da er 22 Jahre alt war und auf sich selbst aufpassen konnte, doch wir trauten ihm seit dem Selbstmordversuch nicht mehr. Er durfte auch nicht länger als eine Stunde alleine zu Hause sein! Wäre Daniel da, hätten wir fahren können, doch er war krank oder so etwas... Zumindest hatte er so etwas gestern geschrien, als er klitschnass aus dem Haus gerannt war.

"Ihr müsst doch nicht hier bleiben", murmelte mein Sohn. "Doch. Alle oder keiner", sagte ich und beugte mich über ihn. "Bitte Linus! Du weißt doch, das tolle Strandhaus. Das ist dort so schön!", schmollte ich. "Aber ich kann nicht mal schwimmen oder so.." "Ach das klappt schon irgendwie. Wir nehmen eine Luftmatratze mit und Schwimmflügel.. Außerdem sagt Luis, das du im Wasser so deine Armmuskeln trainieren kannst." "Ich ertrinke! Ich war nie gut im schwimmen!" Linus sah mich an. "Das wird sich wohl ab heute ändern. Wir könnten das Wochenende dort verbringen und Luis kann zu seiner Familie fliegen. Verdirb es ihm nicht. Er freut sich so." Er seufzte. "Na gut", murrte er.

Ich quiekte. "Super!" Ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange und rannte zu Logan, sprang auf ihn. "Wir fahren!" Mein tätowierter Verlobter grinste. "Super!" Ich küsste ihn grinsend, als ich von ihm gesprungen war. "Das wird toll! Ich geh sofort packen!", grinste ich und lief nach oben in unser Schlafzimmer.

Es waren drei weiße Wände, die vierte (an der unser Bett stand) war rot gestrichen, mit schwarzer Schrift war unser Jahrestag geschrieben. Unser Bett war aus dunklem Holz, der Boden war mit hellgrauem Teppich ausgelegt. Gerade aus waren Bodenfenster, die zum Balkon führten. Die rechte Tür führte zu unserem Kleiderschrank.

Es war einfach alles perfekt. Damals hatte uns Linus das Haus geschenkt. Vorher hatten wir uns in einer Dreizimmerwohnung zurecht finden müssen...

"Schatz, die Koffer." Ich drehte mich um, sah Logan, der zwei Koffer hinstellte. "Danke." Ich nahm den größeren Koffer, legte ihn aufs Bett und öffnete den Reißverschluss. "Wir brauchen unbedingt deine sexy Boxershorts", grinste ich. "Und wieso? Ich werde sowieso die meiste Zeit eine Badeshorts tragen." "Aber zum schlafen wirst du sie tragen. Und wenn ich aufwache, kann ich jedes Detail sehen." "Sag doch einfach, wenn ich nackt schlafen soll", lachte er. "Gute Idee!"

Nach dem wir zwei Stunden gebraucht hatten, die Koffer für ein Wochenende zu packen (da wir wie Teenager rumgeturtelt hatten), waren wir fertig und liefen nach unten.

Dort saßen zu meiner Überraschung meine Tochter, mein Ex und sein Freund. "Mummy!", rief sie grinsend und rannte zu mir, um mich zu umarmen. "Hallo Maus", lächelte ich. "Guck mal! Das hat Leo mir gekauft!" Sie drehte sich einmal im Kreis. Es war ein Türkises Kleid. "Das ist aber hübsch", lächelte ich. "Ja. Du siehst aus wie eine Prinzessin", lächelte Logan und umarmte Lila. "Ich bin eine Prinzessin!"

"Wo ist Daniel?", fragte sie dann. "Krank", lächelte ich. "Oder so etwas ähnliches", fügte ich noch hinzu. "Schade. Aber Mum, du musst auch ein Kleid anziehen!" Meine Tochter zog mich mit nach oben. "Ich hab doch welche eingepackt", lachte ich. "Aber jetzt musst du auch eins anziehen! Es sind 35 Grad!" Ich nickte. "Na gut."

Meine Tochter kramte im Kleiderschrank, dann kam sie mit einem weißem Kleid heraus. "Das!", rief sie begeistert. Das Kleid ging mir bis zu den Knien. "Na gut." Lila grinste. "Und eine Kette!" Sie legte das Kleid auf das Bett und ging an die kleine Kommode.

Während sie suchte, zog ich meine Jeans und meine Bluse aus, zog das weiße Kleid an. "Hier!" Lila hielt mir eine schwarze Perlenkette hin. "Du hast einen guten Geschmack." "Hab ich wohl von dir", grinste sie und legte mir die Kette um, als ich mich hingekniet hatte.

"Logan wird Augen machen", grinste Lila. Ich lachte. "Wie läuft es bei dir in der Schule?" "Alles ganz gut. Hab in Mathe ein D bekommen", murmelte sie. "Ach, das bekommst du wieder hin", lächelte ich. "Leon hilft mir", kicherte sie.

"Wie funktioniert eigentlich Sex bei Dad und Leon?" Ich seufzte. "Miss Hebning wollte es mir nicht sagen." "Dafür bist du noch zu jung." Ich nahm ihre Hand und wir liefen runter.

"Hm, hübsch", meinte Logan, als er mich sah. "Danke. Hat Lila ausgesucht." "Wo ist Squirrel?" "Im Garten." "Leon, wieso heißt dein Hund eigentlich 'Eichhörnchen'?", fragte ich interessiert. "Oh.. Das ist einfach. Eigentlich heißt sie Simba aber pass auf:", meinte er. "Squirrel! Hier!" Die Hündin kam in unser Wohnzimmer gerannt. "Squirrel, Eich..Hörnchen!", sagte er mit einer kleinen Pause. Der Hund fing an zu bellen und rannte im Kreis. "Tadaa! Sie sucht das Eichhörnchen!", kicherte er.

Ich sah ihn unbeeindruckt an. "Oh.. Stimmungsschwankung!", riefen mein Ex und mein Zukünftiger. Plötzlich krachte es in Linus' Zimmer. "Oh je! Ihn habe ich total vergessen!", rief ich panisch und lief in sein Zimmer.

Mein Sohn lag auf dem Boden, der Rollstuhl auf ihm. "Linus!"Er bewegte sich nicht!

"Linus, lebst du noch?", fragte ich besorgt. Logan hob den Rollstuhl auf, stellte ihn hin. "Lasst mich doch einfach mal in Ruhe." Vorsichtig nahm ich seine Hände, doch er entzog sie mir.

"Linus..." Er fing an zu weinen. "Lasst mich!" Er setzte sich auf. "Alles okay?" "NICHTS IST OKAY, DAD!" Er schluchzte. "Ich hab alles versaut!" Squirrel kam fiepend an und leckte über sein Gesicht. Schluchzend umarmte er die Hündin. Was war denn los?

Leons Hund setzte sich auf Linus. "Sq-" "Schon gut", murmelte Linus und kuschelte sich an die Hündin.

"Ich packe jetzt für dich und dann fahren wir. Dort kannst du ein bisschen abschalten, okay?" Linus nickte leicht.

the dancer | boyxman ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt