10 (Teil 1) ✔️

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Teil 1

Das Essen verlief eigentlich ganz ruhig- okay, es verlief zu ruhig. "L-linus?", fragte Daniel mich leise, weswegen ich den Kurzen neben mir ansah. "K-kann ich v-ielleicht d-duschen g-g-gehen?", fragte er kaum hörbar. Ich nickte lächelnd. "Klar. Du weißt ja, wo alles ist." Danny nickte und stand auf.

"Und du bist echt schwanger?", fragte Tommy meine Mutter lächelnd, welche nickte. "Oh ja. Zwar nicht geplant aber ich bin es. Und Logan freut sich wie ein kleines Kind", grinste sie. "Kann man ihm ja nicht verübeln", sagte ich leicht lächelnd. "Apropros Logan, wo ist er eigentlich?", fragte ich dann. Eigentlich hätte er doch schon hier sein müssen. "Er arbeitet noch an einem Fall, weil der Anwalt von dem angeblich unschuldigen Opfer ihm im Nacken sitzt." Mum seufzte. Ich nickte nur. "Ach so."

Tommy sah nun zu mir. "Sag mal, wer ist der zu klein geratene eigentlich?" "Daniel?" Mein bester Freund nickte. "Hab ihn zufällig im Café kennen gelernt. Er kellnert dort und ja..., dann hab ich ihn in der Bücherei getroffen, er hat meine Bücher hier her getragen und dann hat er mich nach einem Job gefragt." Ich zuckte mit meinen Schultern. "Wieso?" "Nur so..." "Raus mit der Sprache, Tom."

"Na ja..., du bist Linus McCarthy. Reich, Berühmt und dann.. schaffst du dir sowas an." Ich zog eine Augenbraue hoch. "Was soll denn das heißen?" "Er ist klein, er spricht nicht, er ist arm!", sprach er. "Ich mag ihn, er ist nett. Du solltest ihm eine Chance geben!" "Er passt nicht zu dir!" "Aber du?", fragte ich etwas kühler. Ich wusste, dass Tommy damals in mich verliebt war, als wir uns kennen gelernt hatten. Aber das war schon lange her. "Das meine ich nicht, Li." Tommy schüttelte seinen Kopf und stand auf. "Ich bin kurz eine rauchen." Mein bester Freund verließ die Küche.

Seufzend sah ich meine Mutter an. "Er hat sich voll verändert", meinte ich dann leise. Sie nickte. "Geld verändert einen." "Mich nicht!", schmollte ich. "Ja, dich nicht, aber da bist du so ziemlich der Einzige." Ich nickte leicht. "Also ich mag Danny. Mir egal, ob er arm ist. Er ist nett, das reicht mir." Ich trank mein Glas Wasser leer. "Er ist wirklich putzig", grinste meine Mum und kicherte dann. "Oh man", murmelte ich dann kopfschüttelnd.

Ich löste meine Bremsen und rollte aus der Küche, da ich nach draußen zu Tommy wollte.

"Tommy...?" Ich rollte neben ihn. Er saß auf einer Stufe, die zu unserem Garten führte. "Was?" Er zog an seiner Kippe, sah mich an. "Wieso bist du so komisch?" "Bin ich nicht." "Doch, bist du." Ich schob meinen Rollstuhl leicht vor und zurück. "Nein." Seufzend verdrehte ich meine Augen.

"Was hast du gegen Danny?" "Hab ich doch schon gesagt." "Ach komm schon!", maulte ich. "Gib ihm 'ne Chance. Lass uns einen Film schauen oder so." "Okay... Für dich." Ich lächelte zufrieden. "Geht doch, danke."

Ich wartete noch auf meinen besten Freund, dann schob er mich in mein Zimmer. Danny hörte ich leise unter der Dusche singen, was echt putzig war! "Überleg' es dir. Er ist knuffig und ihr würdet passen", grinste ich, rollte zu meinem Bett und zog die Bremsen an, damit ich in Ruhe auf mein Bett robben konnte. "Das musst du echt noch üben", hörte ich Tommy Grinsen.

Ich drehte mich um, legte meine Beine ordentlich hin. "Halt die Klappe. Sei froh, dass du zu der Zeit krank warst", knurrte ich. "Selbst wenn ich es nicht gewesen wäre, Linus..., er hatte es ganz alleine auf dich abgesehen." Tommy pflanzte sich neben mich. "Ich weiß..." Meinen Kopf lehnte ich an seine Schulter.

Nach einiger Zeit der Stille kam Daniel frisch geduscht und mit nassen Haaren aus dem Bad. Er hatte Klamotten von mir an. "I-ich hoffe, d-d-das stört dich n-n-nicht?", stotterte er leise. Ich schüttelte schmunzelnd meinen Kopf. "Passt schon. Sie sind dir nur etwas zu groß." Danny nickte leicht. "I-ich weiß..."

Leicht stupste ich meinen besten Freund an, der dann mit der Hand neben sich auf die Matratze klopfte. "Komm her, wir wollen jetzt einen Film schauen." Kaum sichtbar nickte er, kam langsam zu uns und... kabbelte über uns, um sich neben mich zu setzen, sodass ich nun in der Mitte saß. Okay, er war definitiv merkwürdig!

"Also, was wollen wir gucken?", fragte ich in die Runde. "Horror." Tommy grinste. Dann sah ich Daniel an. "Willst du auch Horror oder lieber etwas anderes?", fragte ich den Kleinen. "H-horror i-ist oka-ay." Er nickte, jedoch merkte ich, dass er das nicht wirklich schauen wollte, doch ich sagte nichts. "Na dann ist das ja geklärt. Tommy, einmal die Fernbedienung bitte." Ich hielt meine Hand auf. "Fauler Pisser", murmelte er aus Spaß und gab sie mir. Zufrieden schaltete ich den Fernseher an. "M-muss da n-nicht e-eine DVD rein?", flüsterte Danny und sah mich an. "Nein, wir gucken Online, du Idiot", lachte Tommy. "Ey, lass ihn in Ruhe", maulte ich genervt. "Danny, wir schauen über das Internet. Also wie Tommy gesagt hat, wir schauen Online", lächelte ich den Kurzen dann an, welcher schüchtern nickte.

Nach dem wir uns für 'My bloody Valentine 3D' entschieden haben, machte ich es mir noch (so gut es ging) gemütlich. Der Film war schon älter, eher 'harmlos' für Tommy und mich aber da ich nicht wusste, wie Danny auf so etwas reagierte, hatten wir uns dann doch für den entschieden. "Das lustige ist ja, 'My bloody Valentine' ist sogar eine irische/englische Rockband. Wurde 1983 in Dublin gegründet." Tommy grinste. "Was ist daran lustig?", fragte ich verwirrt. "Findest du es nicht lustig?" Mein bester Freund sah mich fragend an. "Nein?" "Und du, Daniela? Findest du es wenigstens lustig?" "N-nein u-und i-ich heiße D-daniel", stotterte er leise. Vorsichtig legte ich einen Arm um den Kleinen. "Hör nicht auf ihn", flüsterte ich in sein Ohr, damit nur er es hörte. "Eigentlich ist er nett, aber im Moment ein ziemlicher Arsch."

Daniel kuschelte sich leicht an mich und so begann unser Filmabend...

the dancer | boyxman ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt