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"Ich will aber Erdnussbutter!"

Ich schreckte dadurch hoch. Daniel sah mich an. Er saß zusammen gekauert in einer Ecke. "Deine Mutter ist heute nicht gut drauf!" Er stand auf und krabbelte zu mir unter die Decke- wie ein kleines Kind kuschelte er sich an mich.

"Ich wollte Frühstück machen und dann kam sie..." Ich lächelte leicht und strich ihm durch seine Haare. "Ist nur, weil sie schwanger ist. Keine sorge." Danny nickte leicht. "Ich trau mich nicht raus."

"LOGAN! Gib mir die Erdnussbutter!"

"Erdnussbutter ist eklig", sagte ich. "Es geht.." Daniel setzte sich auf mich, wickelte die Decke um sich. "Hey das ist kalt!" Ich setzte mich auf, wobei er auf meinen Schoß rutschte. Schüchtern legte er die Decke mit um mich, verschränkte seine Arme hinter mir. "B-besser?" Ich nickte leicht.

Unbewusst kamen wir uns immer näher. So nahe, dass sich unsere Lippen fast berührten.

"DANN KAUF WELCHE!"

Wir beide zuckten total zusammen, der Kleine sprang sofort von mir, verhedderte sich in der Decke und fiel zu Boden. "Alles okay?", fragte ich geschockt und ließ mich vom Bett fallen, robbte zu ihm. "Alles gut..", sagte er schüchtern und mit knallroten Wangen.

Ich nickte leicht. "Okay... Also tut dir nichts weh?", fragte ich noch einmal nach. "Ne.." Ich strich ihm seine Haare aus dem Gesicht. Was war das gerade zwischen uns?

"Du?" "Hm?" Ich legte meinen Kopf auf den Boden. "Leos Kinder..., wie sind sie gestorben?", fragte er. "Ich weiß so viel wie du.. Er wollte darüber nicht reden also haben wir es gelassen, okay? So was fragt man nicht nach.." Er nickte leicht. "Ist gut. Aber mich interessiert es." "Mich auch", sagte ich leise. "Vielleicht weiß dein Dad es ja?" Ich zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung." "Kannst du fragen?", fragte Danny neugierig. Ich drehte meinen Kopf, sah ihn an. "Ich kann es versuchen, wenn du willst." Er nickte freudig. "Dafür gehst du mit Tommy aus", grinste ich. Was Mutter konnte, konnte auch ich mit anderen!

"D-das ist Erpressung!", sagte Daniel mit großen Augen. "Sieh' es wie du willst", grinste ich. Er fing an zu schmollen. "Na gut. So schlecht sieht er ja nicht aus", murmelte er. Siegessicher grinste ich ihn an. "Gut. Und jetzt hilf dem alten Sack auf." Er nickte, stand auf und hielt mir seine Hand hin, weswegen ich eine Augenbraue hochzog. "Ist das dein Ernst?", knurrte ich. "Oh.. Entschuldige..", stotterte er und wurde rot.

Daniel hievte mich nicht sehr elegant in meinen Rollstuhl, doch er schaffte es. "Ich bin im Bad", meinte ich zu ihm. Er nickte. "Ist gut." Ich rollte in mein Badezimmer, steuerte meine Dusche an.

Als ich auf den Fliesen saß, stieß ich den Rollstuhl mit aller Kraft aus der Dusche, schloss die Tür. Ich zog mein T-Shirt aus, schmiss es über die Tür. Irgendwie schaffte ich es, meine Jogginghose herunter zu ziehen, die ich dann ebenfalls über die Glastür schmiss. Es war eine lockere. Mum hatte es satt gehabt, dass ich nie aus den engen Jogginghosen heraus gekommen war, also bekam ich welche, die weit und ohne Gummibund waren.

Da ich nichts weiter anhatte, schaltete ich das Wasser an, welches eiskalt auf mich prasselte. Ich bekam eine Gänsehaut, dann wurde das Wasser warm. Ich lehnte mich an die Wand, schloss meine Augen und genoss den Augenblick der Ruhe. Kein Logan, keine Mum, kein Daniel. Alles war ruhig.

Meine Tür wurde aggressiv geöffnet, die an die Wand flog. Was zur...?!

"Linus!" Ich legte meine Hände über meine Genitalien. "Mum?!", quiekte ich unmännlich. "Logan ist so stur!", knurrte sie auf Schwedisch. "Mum ich dusche!" "Es gibt nichts, was ich nicht an dir kenne, Linus! Ich habe dir schließlich deinen Arsch abgewischt!"

"Wieso bist du so schlecht gelaunt?" Konnte sie nicht einfach gehen?! Gott sei dank war es Milchglas! Trotzdem würde ich ihr zutrauen, dass sie die Tür Aufriss! "Wieso?! Weil wir keine Erdnussbutter haben!" "Du hasst Erdnussbutter!", rief ich verzweifelt. "D-das stimmt doch gar nicht!", rief die empört. "Mum ich dusche!", wiederholte ich. "RAUS!"

"Jetzt hab dich mal nicht so! Du hast 'n Arsch und 'n Schwanz. Das kenne ich alles seit ich 16 bin. Schließlich bist du da auch entstanden!" Was hatte ich denn jetzt damit zu tun?! "Mum.. Bitte! Lass mich wenigstens alleine duschen!", rief ich. Sie fluchte noch ein wenig auf Schwedisch, dass ich mich nicht so anstellen sollte, aber sie verschwand endlich.

Erleichtert schloss ich meine Augen. Und sowas am frühsten morgen! Ich drehte den Wasserstrahl gleich mal etwas heißer. Von mir aus könnte ich verkochen oder sowas...!

"Linus!" Daniel kam herein. Ich stöhnte genervt. "Ich kann nicht mit Tommy ausgehen. Ich hab nichts zum anziehen!", jubelte er. Ich verdrehte meine Augen. "Ich kauf dir ja auch was", meinte ich genervt.

Plötzlich ging meine Glastür auf. Erschrocken verdeckte ich meine Mitte mit meinen Händen. "Was zum-" Daniel stand unter dem Strahl- mit Klamotten. Sofort wurde er klitschnass und das schwarze T-Shirt klebte an seinem Körper.

"Ich möchte nicht, dass du mir etwas kaufst! Das alles hier ist schon zu viel für mich! Das habe ich alles nicht verdient!", schrie er mich an. "Was ist denn los?" Daniel setzte sich auf meinen Schoß. "D-Daniel.."

"Ich kann nicht mehr, Linus! Ich kann einfach nicht mehr!", schluchzte er. "Ich vermisse sie so sehr und ich bin Schuld, dass sie tot ist!" Weinend umarmte der Kleine mich. "Linus...", flüsterte er. "Ich hab sie umgebracht. Alle haben recht! Ich hab Mum umgebracht! Es ist meine Schuld", schluchzte er. Sanft strich ich über seinen Rücken. "Ich bin mir sicher, dass du keine Schuld hast."

Leicht drückte ich ihn von mir weg, sah den Kleinen an. "Aber du weißt doch gar nichts..", schniefte er. "Dann erkläre es mir", schlug ich lächelnd vor.

Doch Daniel kam meinem Gesicht einfach immer näher. "D-Danny.." Ich sah ihm in die Augen. "Li...", schniefte er leise. Vorsichtig legte er seine Hände an meine Wangen. Mein Griff um seine Taille wurde stärker. Er sollte jetzt nicht gehen!

Daniel drückte seine Lippen auf meine. Lächelnd erwiderte ich, war selbst von mir überrascht. Doch der Junge hatte etwas, was mich faszinierte!

Seine Hände fuhren zu meinen nassen Haaren, krallten sich in sie. Ich drang mit meiner Zunge in seinen Mund ein, genoss dieses Gefühl. Zitternd drückte Daniel sich an mich, strich über meine Brust.

Dann löste er sich von mir. Ich öffnete meine Augen, sah in sein fassungsloses Gesicht. Prompt stand er auf, wurde schon panisch. "Daniel-" "Ich kündige!", rief er und rannte aus der Dusche.

the dancer | boyxman ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt