27 ~ Der geplatzter Traum ~

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Marco Reus

Ich kann es nicht fassen. Es ist irgendwie immer noch so unreal und so unfassbar.
Ich kann es nicht glauben, dass ich schon wieder ein großes Turnier verpasse. Mein Körper macht mir irgendwie immer einen Strich durch die Rechnung. Ich war in Form und dann kommt wieder eine Verletzung. Es ist einfach unglaublich und unfassbar.

Und nun stehe ich am Flughafen in Dortmund und bin nicht mehr in der Schweiz. Ich glaub langsam, dass das alles nur ein böser Traum ist und ich gleich wieder aufwache und mich in Ascona befinde.

"Marco," werde ich plötzlich gerufen und schon kommt Alexandra auf mich zu gelaufen.
"Lass mich bitte nicht mehr los," sage ich zu ihr als wir uns in den Armen liegen.
"Es tut mir so leid," meint sie zu mir.

Aber ich kann darauf nicht antworten, denn mir fließen die Tränen über meine Wangen. Die Tränen, die ich im Trainingslager noch zurückgehalten habe. Doch jetzt gibt es kein halten mehr. Ich weiß, dass ich immer noch am Flughafen stehe und das uns jeder sehen, aber das ist mir egal, schließlich ist mein Traum von der einen auf die andere Sekunde geplatzt. Einfach so. Und wieder ist es ein Jahr, in dem mein Kumpel Mario alleine fährt zu einem großen Spiel. Ich kann es einfach nicht fassen. Ja, klar habe ich, dass alles gefasst aufgenommen und registriert, aber dieser Schock. Dieser Schock, als Jogi mir verkündet hat das ich nicht mit fahre, dass kann keiner nachvollziehen. Es ist ein Erlebnis, das sich in mein Gedächtnis ein brennt. Ein Erlebnis, das niemand erfahren möchte.

"Komm lass uns nach Hause gehen," sagt Alexandra zur mir.
"Aber nur, wenn du da bleibst," erwidere ich unter Tränen.
"Versprochen, ich lasse dich nicht allein," sagt sie und wischt mir einige Tränen weg.

Ich nicke daraufhin und folge ihr mit meinem Koffer zu ihrem Auto.

"Hey Bro. Es tut mir so leid, aber es wird alles wieder gut ganz bestimmt," sagt Marcel zu mir.

Wieder einmal nicke ich nur und steige in das Auto ein.

"Weißt du Woody, da können wir heute an deinem Geburtstag sogar feiern," meint mein bester Freund zu mir höchst erfreut.

Ja, klar. Ich habe heute voll Lust zu feiern. Heute an dem Tag, an dem Jogi mir haargenau erläutert hat, warum ich nicht bei der Europameisterschaft dabei seien kann. Er glaubt doch nicht, dass ich heute noch einen Fuß vor die Tür setze oder?

"Jetzt sag doch endlich mal was zu meinem Vorschlag. Robin ist auch dabei, dass hatte er mir vorhin zugesichert," quatscht er weiter.
"Marcel, lass Marco heute seine Ruhe. Ich glaube, dass ist das Beste heute für ihn." Danke, danke. Endlich jemand der mich versteht.
"Aber er muss auf andere Gedanken gebracht werden," meint Marcel daraufhin.
"Marcel, mich brauch niemand auf andere Gedanken bringen. Es reicht mir so schon, dass ich weiß, dass ich eine Schaumbeinentzündung habe. Ich falle womöglich 2 Monate oder so aus und wenn es schlimmer kommt kann ich meine Karriere an den Nagel hängen. Also lass mich heute einfach in Ruhe," lasse ich meinen Frust freien Lauf.

Man kann es so sagen. Es ist ein scheiß Geburtstag. Aber was soll es, ich habe es ja schon am Sonntag geahnt das ich nach Hause fahre und jetzt ist diese Situation eingetreten. Warum muss ich nur so ein Glück haben? Sarkasmus lässt Grüßen.

*

"Marco meinst du nicht, dass du etwas zu hart zu ihm warst?" Fragt Alexandra mich, als wie auf der Couch liegen und ich einen Arm, um sie geschlungen habe.
"Nein, dass war ich nicht. Er weiß wie ich in solchen Situationen reagiere und wie ich mich fühle. Das kann alles nicht wahr sein. Sag mir das ich Träume. Das es ein Albtraum war und ich gleich in meinem Bett in Ascona aufwache und mit Mario meinen Geburtstag feiere." Auch dieser letzte Strohhalm wird zerstört, das weiß ich, aber ich will es einfach nicht glauben, dass ist einfach nur ein schlechter Witz.
"Ich würde dir gerne etwas von diesen Dingen sagen, aber leider ist das alles wahr. Es tut mir so schrecklich leid, Marco. Ich wünsche es wäre nicht so," sagt sie zu mir.
"Danke," erwidere ich und drücke ihr einen Kuss auf die Lippen.
"Danke für alles."
"Für was?" Fragt mich Alexandra.
"Für alles. Das du mich erträgst. Das du für mich da bist. Das du mich liebst. Das du mich nervenbündel erträgst und das du auch in dieser schweren Stunde für mich da bist. Du bist das Beste was mir je passiert ist. Deshalb liebe ich dich so sehr," sage ich zu ihr.
"Ich liebe dich auch über alles, Marco," erwidert sie lächelnd und wir küssen uns.

Es wird eine schwere Zeit werden. Für uns beide. Eine nervenaufreibende Zeit. Es wird Höhen und Tiefen geben. Rückschläge. Aber auch Höhen und Tiefen in unserer Liebe.

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Hey ihr Lieben,
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Liebe Grüße :)
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01/06/2016

Neue Stadt? Neue Liebe? ~ Marco Reus #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt