6 ~ Schmerzen ~

986 25 2
                                    

„Hey, alles wird wieder gut," flüstert mein bester Freund zu mir.

„Nichts, wird gut," erwidere ich weinend.

„Du darfst, dass alles nicht so schwarzsehen," meint er aufmunternd zu mir.

„Ich will, dass aber schwarzsehen," zicke ich ihn an und verschränke meine Arme vor der Brust.

„Ich will dir doch nur helfen," schaut Marvin mich darauf verletzend an.

„Marvin, es tut mir leid, das wollte ich nicht. Es tut, aber einfach so weh," sage ich zu ihm.

„Ich weiß, Alexandra. Ich weiß," erwidert er.

„Hier," sagt mein Vater als er zurück mit einem Kühl Akku ins Wohnzimmer kommt.

Mein bester Freund nimmt ihm sofort den Kühl Akku ab und legt diesen auf meine Wange.

„Au," sage ich vor Schmerzen, als er ein wenig Druck gegen den Kühl Akku ausübt.

„Das tut mir leid," entschuldigt sich Marvin sofort und verringert den Druck.

„Ist schon ok," erwidere ich und zwinge mich zu einem Lächeln.

„Du brauchst nicht zulächeln, wenn du Schmerzen hast," meint er zu mir und schaut mich ernst an.

„Hast ja recht," stimme ich ihm zu.

Schließlich schenkt mir Marvin daraufhin, sein süßestes Lächeln und ich erwidere es sofort auch, wenn ich Schmerzen habe, aber sein Lächeln ist immer so ansteckend.

Was würde ich nur ohne ihn manchmal machen? Ich weiß es nicht. Ich bin so dankbar, dass ich ihn habe, dass er mein bester Freund ist oder eher gesagt schon wie ein Bruder für mich ist, den ich aber leider bald verlassen muss. Wenn es möglich wäre, würde ich ihn in meinen Koffer packen und ihn mit in meine neue Heimat nehmen. Aber leider funktioniert, das nicht. Ich hoffe einfach nur, dass diese Entfernung unsere Freundschaft nicht zerstört denn, wenn es das täte, würde ich es mir nie verzeihen. Marvin gehört einfach zu den Menschen, denen ich schon so lange vertraue und dem ich einfach alles erzählen kann, was mir auf dem Herzen liegt.

„Alexandra," spricht mich mein bester Freund an und holt mich somit aus meinen Gedanken.

„Was hast du gesagt?" frage ich ihn.

„Dein Vater hat gefragt, ob du Hunger hast," antwortet er mir.

„Ich habe keinen Hunger," erwidere ich.

„Aber du musst was essen;" meint Marvin zu mir und schaut mich besorgt an.

„Ich habe keinen Hunger, okay," sage ich zu ihm und stehe auf um in mein Zimmer zu gehen.

„Alexandra," ruft er mir verwirrt hinterher, aber ich antworte ihm nicht, sondern gehe einfach auf mein Zimmer.

Dort angekommen, lege ich mich sofort in mein kuscheliges Bett und schalte den Fernseher ein, um zu checken, was so in der Welt los sei.

Kaum habe ich auf den Nachrichtensender geschaltet, kommt auch schon ein Bericht über einen Fußballspieler.

„Der verlorene Sohn ist zurückgekehrt. So hieß es vor einigen Jahren, als ihr Star in den Ruhrpott zurückkehrte. Doch nun plagen ihn wieder neue Schmerzen durch eine erneute Verletzung. Wir hoffen inständig, dass es ihm bald wieder bessergehen wird, dass...," erzählt der Nachrichtensprecher, aber zum Ende höre ich nicht mehr richtig hin, da es an meiner Zimmertür klopft.

„Ja, herein," rufe ich und schalte nebenbei den Fernseher aus.

„Hey, meine Große ist alles in Ordnung?" fragt mich mein Vater, nachdem er die Tür geöffnet hat.

Neue Stadt? Neue Liebe? ~ Marco Reus #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt