36 ~ Lass mich schlafen ~

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"Hey Süße, du musst aufstehen," sagt Marco zu mir doch ich ziehe die Decke über meinen Kopf.
"Du musst wirklich aufstehen, sonst gibt es dann kein Frühstück mehr." Schon bei diesem Wort dreht sich mein Magen um.
"Lass mich schlafen, Marco. Lass mich einfach schlafen," erwidere ich und lasse meine Augen weiter geschlossen.
"Du hast gestern schon tief und fest geschlafen, als ich aus dem Bad gekommen bin," meint mein Freund.
"Kann schon möglich sein," sage ich nur und kuschle mich noch mehr in meine Decke.
"Was ist denn los?" Fragt Marco mich und ich spüre wie sich meine Matratze sich etwas senkt.
"Was soll denn los sein?" Stelle ich ihm eine Gegenfrage und öffne meine Augen.

Dummer Fehler. Ganz dummer Fehler.

Schließlich schließe ich meine Augen sofort wieder. Ich hoffe, dass das Schwindelgefühl ganz schnell wieder verschwindet.

"Okay, ich lass dich schlafen, aber ich bringe dir dann etwas essen mit," sagt er zu mir.
"Mhh," gebe ich nur von mir.

Und höre kurz darauf die Zimmertür ins Schloss fallen.

Marco Reus

Ich hatte ja gestern Abend gedacht, dass es noch etwas spektakulärer werden würde, aber als ich dann aus dem Bad gekommen war, hatte Alexandra schon geschlafen. Komisch. Sonst hatte sie immer gewartet bis ich kam und dann hatten wir halt unseren Spaß.

Und nun will sie nicht aufstehen. Ich bin ehrlich mit meinem Latein am Ende und ich weiß auch nicht. Irgendwie ist sie komisch. Sehr komisch. Aber warum?

"Hey Woody, ganz allein unterwegs?" Fragt mich Mats, der gerade mit Cathy ebenfalls in den Aufzug steigt.
"Sieht wohl so aus," antworte ich.
"Geht's Alexandra nicht so gut?" Fragt mich Cathy.
"Ja, keine Ahnung. Sie meinte, dass ich sie schlafen lassen sollte," antworte ich.
"Sie hat gestern auf mich nicht wirklich einen gesunden Eindruck gemacht," sagt sie.
"Wie jetzt? Ihr ging es doch gut gestern oder nicht?" Frage ich und nun bin total verwirrt.
"Jein," antwortet mir Cathy.

Und jetzt schaue nicht nur ich sie verwirrt an, sondern auch Mats.

"Kannst du uns mal an deinen Gedankengängen teilhaben lassen?" Fragt ihr Mann sie.
"Nein, darauf müsst ihr schon selbst kommen. Bring ihr am besten eine Suppe mit. Das wird ihr am besten gut tun." Hä was? Okay. Ich gebe zu das ich blond bin. Aber das versteht kein Schwein diese Logik. Mats steht ja genauso bedeppert da wie ich. Also kann ich ja nicht nur so blöd sein.

Wir steigen schließlich aus dem Fahrstuhl aus, als er die Türen öffnet, und begeben uns zum zu den anderen aus der Mannschaft.

*

"Ich dachte du kommst gar nicht mehr, Woody," meint Mario einen Witz zu reißen.
"Wir haben wirklich alle gedacht, dass ihr heute kein Essen braucht. Du verstehst, was ich meine," fügt Thomas hinzu.
"Dann solltet ihr vielleicht nicht so viel denken," sage ich und stelle mein Tablett auf den Tisch ab.
"Jetzt sei doch nicht so angepisst," meint Mario.
"Ich bin nicht angepisst," erwidere ich und rühre in meinem Kaffee.
"Hattest wahrscheinlich lange keinen Sex mehr," sagt Thomas und fängt an zu lachen.
"Das kann euch doch egal sein, was ich hatte und was nicht. Ich habe es aber nicht so nötig wie ihr," erwidere ich und stehe mit meinem Tablett auf um mir einen anderen Platz zu suchen.
"Sagt genau der richtige," sagt Thomas.
"Halt einfach deine Schnauze," erwidere ich und gehe zu André.

"Darf ich mich zu dich setzen?" Frage ich ihn.
"Ja klar," antwortet er mir und stelle mein Tablett auf den Tisch ab, bevor ich mich setze.
"Warum bist du geflüchtet?" Fragt André.
"Weil die mir unterstellen, dass ich Sexentzug hab," antworte ich und nehme einen Schluck von meinem Kaffee.
"Hast du aber nicht," sagt er.
"Nein, dass habe ich nicht. Alexandra geht's irgendwie nicht gut," erwidere ich.
"Oh, sag ihr gute Besserung. Ich war letztens nicht wirklich nett zu ihr," sagt André.
"Ja, mach ich. Das hat sie bestimmt schon wieder vergessen," erwidere ich.
"Vielleicht, aber ich sollte mich demnächst bei ihr entschuldigen," sagt er.
"Sie ist dir bestimmt nicht mehr sauer," erwidere ich und widme mich meinen Essen.

*

"Hey, ich hab dir, was zu essen mitgebracht," sage ich, als ich mein Hotelzimmer betrete.

Doch Alexandra liegt nicht mehr im Bett. Wo ist sie denn?

Schließlich kommt sie kurz darauf aus dem Bad.

"Da bist du ja," sage ich erfreut.
"Ja, ich war nur kurz auf der Toilette," erwidert Alexandra und setzt sich auf das Bett.
"Ist alles in Ordnung?" Frage ich.

Sie sieht so blass aus. Was ist nur los? Ich versteh zur Zeit überhaupt nichts mehr.

"Es geht schon," antwortet Alexandra und legt sich wieder hin.
"Du musst trotzdem was essen," sage ich und halte ihr ein Stück trockenes Brot hin.
"Okay," erwidert sie und ergreift das Stück Brot, aber isst es nur gezwungenermaßen.
"Ich muss jetzt los, aber Cathy wollte später vorbei kommen," sage ich zu ihr und mir fällt es sehr schwer Alexandra jetzt allein zu lassen, aber was soll ich tun. Jogi würde mir sonst die Hölle heiß machen, wenn ich nicht erscheine.

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22/06/2016

Neue Stadt? Neue Liebe? ~ Marco Reus #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt