1.

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    Der Regen prasselte auf Hagrids kleine Hütte, auf die ich eine perfekte Sicht hatte, hier, im Klassenraum für Verteidigung gegen die dunklen Künste.

    Ich schenkte Umbridge keine Aufmerksamkeit, denn Hermine würde den Stoff heute Abend sicher noch einmal wiederholen, sondern starrte gedankenverloren aus dem Fenster.

    Ich beobachtete Hagrid, wie er seine Holztür reparierte, durchnässt vom Regen.

    Hermine stieß mich mit ihrem Ellenbogen an und beschwerte sich, ich solle lieber im Unterricht aufpassen, denn bald würden schließlich die Prüfungen sein.

    Mir war wohl bewusst, dass jene ›Leistungsüberprüfungen‹, wie unsere Lehrer sie immer zu nennen pflegten, in weniger als vier Wochen stattfinden würden, jedoch hatte ich momentan ein viel größeres Problem.

    »Ich kann nicht glauben, dass so etwas dich vom lernen abhält!«, hatte Hermine empört gerufen, als ich ihr davon erzählt hatte, während wir auf den Betten unseres Zimmers saßen.

    »Nicht so laut!«, hatte ich geantwortet.
Schließlich bevorzugte ich es, dass nicht der ganze Gryffindorturm davon Wind bekam.

    Hermine hatte sich auf ihr Bett geworfen und in ihr Kissen gestöhnt.
Sie war sehr verständnislos, was dieses Thema anging.
    Nie im Leben würde sie sich vom Lernen abhalten lassen - diese Prüfungen waren schließlich mehr als wichtig.

    Sie hatte ihre Prioritäten ganz klar gesetzt, was besonders Ron ziemlich störte.
Ich könnte schwören, er stand auf sie - zumindest ein kleines bisschen.
Auch wenn er es nicht zu gab.

    Es war niemand anderes als Malfoy, der mich aus meinen Gedanken riss, indem er mir eine Papierkugel an den Hinterkopf schoss.

    Ich drehte mich genervt um, hatte Mühe, mich zurückzuhalten.

    Er grinste mich an, mit diesem ekelhaften Malfoy-Grinsen und wies mich an, das Papier auseinander zu falten.

    Ich wusste absolut nicht, wieso ich seiner Forderung nachging, aber ich faltete das Blatt langsam auseinander.

    ›S C H L A M M B L U T‹, stand riesengroß darauf.

-

    »Er ist so ein Idiot!«, rief ich empört, als ich mich neben Ginny am Tisch der Gryffindors niedergelassen hatte, um mit den anderen Mittag zu essen.

    »Du darfst das nicht so an dich ranlassen, auch solche Menschen braucht die Welt.«, sagte Ron und zuckte mit den Schultern.

    »Ach ja?«, gab ich zurück, »Ich glaube, die Welt wäre auch ohne ihn gut dran.«

    Meine Freunde blickten sich verstohlen um, keiner sagte etwas.
    Man hörte nur Ron essen.

    Wenig später flogen zahlreiche Eulen durch die riesige Halle.
Auch meine Eule ließ einen Zettel über meinem Platz fallen, was mich ziemlich überraschte, denn meine Eltern schrieben mir nie einen Brief, beide waren, so wie Hermines Eltern, Muggel.
    Sie hielten nicht besonders viel von dem Fakt, dass ich eine Hexe war.

    Ich öffnete den Brief und ein Gefühl der Aufregung machte sich in mir breit.
Ich fühlte mich wichtig, denn schließlich wurde an mich gedacht.

    Der Zettel war bereits zerrissen und sehr klein, als ich ihn auseinander faltete.
Ein einziges Wort - nein, kein Wort, eine Aneinanderreihung verschiedener Buchstaben und Zahlen - stand, geschrieben in einer unordentlichen Handschrift, auf dem Blatt.

         ›S R 4 1 I S R 4 1 I S R 4 1 I‹

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Hoffe es gefällt euch. Freue mich immer über nette Kommentare oder Votes. <3

Schlangenblut | a Draco Malfoy story [german]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt