18.

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Draco POV

»Und nun zu dir, Draco.« Voldemort schlich um meinen Platz herum wie eine Raubkatze, die darauf wartete, ihre Beute in winzige Stücke zu zerreißen. Ich hielt mich an der Tischkante fest, meine Fingerknöchel begannen bereits, sich weiß zu verfärben.

»Erzähl mir etwas Neues, Malfoy! Ich bin mir sicher, du erfüllst deine Aufgabe, dich in ihrer Nähe aufzuhalten und sie ein bisschen auszuspionieren, ganz hervorragend! Also sag schon, Draco, hast du etwas Neues herausgefunden?«

Ich schluckte. Seit Voldemort mir die Aufgabe zugewiesen hatte, ich solle Joella ein bisschen »näher kommen«, um etwas über ihre Familienverhältnisse herauszufinden, fragte er auf jeder Versammlung nach Neuigkeiten. Warum er so versessen auf Informationen über Joella war, das wusste niemand. Nicht mal die Todesser, die hochrangiger waren als ich.

Erst hatte ich meine Aufgabe auch wirklich gut erfüllt: Ich hatte ein bisschen mehr Zeit mit Joella verbracht und -zack- sie hatte begonnen, mir zu vertrauen. Ich hatte schon ein wenig über ihre Familienverhältnisse herausfinden können, und Voldemort und den Todessern mitgeteilt. So wie er es von mir verlangt hatte.

    »Nun sag schon, Draco!«, zischte Voldemort und verzog die Lippen zu einem spöttischen Grinsen, »Oder willst du die Ehre deiner Familie zerstören, weil du dich weigerst, meine Aufgaben zu erfüllen?«

    Ich schaute meinen Vater an, der mich seinem Blick zu durchbohren schien. Voldemort folgte meinem Blick.

    »Ich habe kein Problem damit, deine Familie auszulöschen, Malfoy.«, sagte er.

    Ich kniff die Augen zusammen. Wenn ich ihm sagen würde, dass Joella über paranormale Fähigkeiten verfügte, dann würde ich sie in Gefahr bringen. Und das war das Letzte, was ich wollte. Vor Kurzem hatte ich mir das natürlich noch nicht eingestehen wollen: Ein Malfoy gibt sich mit einer muggelstämmigen Hexe ab?
Aber je mehr Zeit ich mit ihr verbrachte... nun ja. Desto mehr hatte ich begonnen, die Ideologie infrage zu stellen, mit der ich aufgewachsen war.

    Plötzlich spürte ich, wie sich etwas in meinen Hals bohrte. »Wenn du deine Aufgabe nicht erfüllst, bist du für mich leider nutzlos.« Voldemorts Stimme holte mich zurück in die Realität.

    »I-ich... Nein! Ähm...«, stotterte ich. Er drückte seinen Zauberstab, den ich als Ursache für meinen Schmerz im Hals ausgemacht hatte, noch weiter in diesem.

    »Lass es gut sein, Tom!«, meldete sich auf einmal eine weibliche Stimme zu Wort. Eine Todesserin sprang von ihrem Stuhl auf und blickte Voldemort aufgebracht in die Augen.

    »Was glaubst du, wer du bist?«, rief der Lord aus. Dann hörte ich ihn nur noch »Avada Kedavra!« schreien, bevor der Raum von einem grellen grünen Lichtstrahl durchzuckt wurde.

    Die Frau sackte zusammen, kein Leben schien mehr in ihrem Körper zu sein. Ich hörte erschrockene Laute und leises Wimmern, aber alle saßen regungslos am Tisch und hatten ihren Blick nach unten gerichtet.

    »So«, durchbrach die Stimme von Voldemort die Stille, »Und jetzt töten wir Joellas Muggeleltern.«

Mir entging nicht, wie komisch er das Wort ›Eltern‹ betonte.

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Hey! Ich hoffe, das Kapitel gefällt euch!
Diesmal wieder eins aus Dracos Sicht.
Ich freue mich wie immer sehr über Meinungen, Feedback, Wünsche, Verbesserungsvorschläge, da es für mich wichtig ist, zu wissen, was ihr vom Plot haltet.
Und natürlich sind Votes auch gerne gesehen. ✌️

Schlangenblut | a Draco Malfoy story [german]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt