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Heute war ein weniger stürmischer Tag und aus diesem Grund beschloss ich, Remus zu besuchen, sobald ich Schulschluss hatte.
Ich hatte weiterhin geübt, mich verwandeln zu können, ein Animagus zu werden, aber bis jetzt waren jegliche Versuche gnadenlos gescheitert.
Meine Laune war dementsprechend von Mal zu Mal schlechter geworden, sodass ich es irgendwann aufgegeben hatte.
»Joella, warte!«, rief mir Hermine hinterher, als ich einen der vielen Gänge der Schule entlanglief, auf dem Weg zum nächsten Klassenzimmer.
Ich drehte mich mit Schwung um und blickte in das breit grinsende Gesicht meiner besten Freundin.
»Ich habe dir noch gar nicht erzählt, dass ich mit Ron auf den Mottoball gehen werde, oder?«, erkundigte sie sich, aufgeregt auf und ab hüpfend.Ich schüttelte den Kopf. »Bis gerade eben noch nicht, nein«, antworte ich ihr und lächelte sie an.
»Naja, auf jeden Fall hat er mich gestern Abend gefragt. Kommst du auch? Hat Fred dich gefragt? Und wusstest du, dass Ginny mit Harry kommt? Gott, das ist so süß!«
Sie redete sich völlig in Rage und das Grinsen wich nicht auch nur eine Sekunde aus ihrem Gesicht.Bei meinen Problemen in letzter Zeit hatte ich nicht ansatzweise über den Mottoball nachgedacht, der nach unseren Prüfungen stattfinden würde.
Fred hatte mich noch nicht gefragt und ich wusste nicht einmal, ob ich überhaupt mit ihm hingehen wollte.Klar, wir waren so etwas wie ein Paar, zumindest glaubte er das, aber ich empfand nichts für ihn, was über ›gute Freunde‹ hinausging. Dennoch wollte ich die Freundschaft nicht zerstören - und solange er es nicht jedem unter die Nase rieb, dass wir angeblich zusammen waren, war doch alles in Ordnung, oder?
Außerdem war es immer lustig mit ihm und er half mir, mich von meinen Problemen abzulenken.
»Ehm, nein«, antwortete ich Hermine, »Fred hat mich noch nicht gefragt.«
Sie machte ein erschrockenes Gesicht. »Wie bitte? Dann muss ich gleich einmal mit ihm reden!« Sie wandte sich zum Gehen, aber ich hielt sie am Arm zurück.
»Danke, aber lass das mal lieber. Ich habe eh kein, ehm, keine... Z-Zeit an dem Tag.«, sagte ich ihr und verfluchte meine schrecklichen Schauspiel- und Glaubwürdigkeitskünste.»Hm, naja«, antwortete Hermine schulterzuckend, »Wenn du meinst.«
Sie war nicht dumm, unter keinen Umständen, und sie kannte mich gut, deshalb wusste sie natürlich, dass ich sie anlog und einfach nicht mit Fred -oder überhaupt irgendjemandem- auf diesen Ball wollte. Umso glücklicher war ich, dass sie nicht nachfragte und meine Ausrede so hinnahm.
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»Also«, sagte Remus interessiert und legte die Hände auf den Tisch, »Gibt es schon irgendwelche Fortschritte, was das Verwandeln betrifft?«
Ich schüttelte energisch den Kopf und stöhnte genervt. »Nein, gar nichts. Es funktioniert einfach nicht!«
»Ich habe dir gesagt, dass das nicht von jetzt auf gleich passieren wird. Es erfordert jahrelange Übung, ein Ani-...«, setzte er an, aber ich unterbrach ihn.
»Ja, ich weiß. Ich weiß, ich weiß, ich weiß es ja. Aber... ich bin eigentlich wegen etwas anderem hier.«»So?« Remus wirkte aufmerksam.
Ich lehnte mich zurück -der Stuhl knarzte- und begann zu erzählen. »Ja... Ich hatte diesen Traum, von V-Voldemort. Und, i-ich mein, also, das, das war nicht irgend ein Traum, ich war da drin, irgendwie. Ich wusste, dass ich träume, und es war ganz anders, als ein normaler Traum. Es fühlte sich so, so... echt an, so real. Ich weiß nicht, ob du mir glaubst, aber da muss irgendwas dahinter stecken. Vielleicht erklärt das, warum mein Patronus eine Schlange ist. Weil ich böse bin? I- ich meine, also, das mit den Träumen u-und Dra- ehm, Malfoy, meinte, ich könnte, also, ehm, hast du schon mal was von dem Imperius-Fluch gehört? Er sagte, dass ich das irgendwie kann, mit meinen Gedanken. Ist das nicht kompletter Schwachsinn?«
Während des Sprechens hatte ich auf die Kante des Tisches gestarrt, jetzt schaute ich nach oben, direkt in Remus' Augen, in denen ich nichts anderes erkennen konnte, als blankes Entsetzen.
»Nein, ist es ni- ich meine, ja, es ist k-kompletter Schwachsinn.«, gab er zurück. Mir entging nicht, dass seine Stimme bebte.
»Joella, ich fürchte, du musst jetzt gehen. Sofort.«, fügte er noch hinzu und sprang so ruckartig auf, dass der Stuhl, auf dem er bis gerade eben gesessen hatte, nach hinten umkippte.
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Klitzekleine Anmerkung:
Das ist jetzt nur ein langweiliges "Einschiebkapitel", es ist nicht wirklich etwas passiert, das tut mir Leid.
Die Situation in der Gesichte ist zur Zeit vielleicht noch etwas verwirrend, wird aber bald besser werden.
Ich hoffe, euch hat es trotzdem einigermaßen Spaß beim Lesen bereitet.Den Mottoball habe ich erfunden, den gibt es also nicht, der findet nach den Prüfungen statt, quasi als "Abschluss" und er heißt "Mottoball", weil eine bestimmte Kleiderordnung vorgeben wird. 💫
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Schlangenblut | a Draco Malfoy story [german]
Hayran Kurgu»Ich bin der Typ der ich sein will, wenn ich bei dir bin. Ich bin so viel mehr ich selbst.«, sagte er und schaute sie an. Stolz war er. Stolz, seine Gefühle in Worte gebracht zu haben. - Als die muggelstämmige Joella mit elf Jahren einen Brief bekom...