—Joella POV—
Ein ohrenbetäubend lautes Pochen ließ mich aus dem Schlaf hochschrecken. Instinktiv griff ich nach meinem Zauberstab, der sich auf dem kleinen Nachttisch neben meinem Bett befand.
Als sich meine Desorientierung nach kurzer Zeit endlich gelegt hatte, konnte ich ausmachen, dass das schlafzerstörende Geräusch aus der Richtung unserer Zimmertür stammte.Ich blickte ängstlich zu Hermine, mit der ich mir schon seit jeher ein Zimmer teilte. Auch sie war wach geworden und schaute fragend zu mir.
»Joella?«, rief jemand und es folgte noch einmal ein heftiges Klopfen. »Joella, bist du wach? Gott, bitte sei wach!«
Es dämmerte mir langsam, wer da auf der anderen Seite der Tür stand und ich begann, mir ernsthafte Sorgen zu machen.
»Draco? Bist du es? Was ist los?«, versuchte ich, mit ihm zu kommunizieren, ohne zu viel Aufmerksamkeit zu erregen.
Er musste schon einen plausiblen Grund haben, vor meiner Zimmertür aufzukreuzen, immerhin befand er sich hier im Gryffindorturm. Er würde vermutlich von der Schule verwiesen werden, wenn man herausfinden würde, dass er sich nachts bei uns Gryffindor-Mädchen herumtrieb, er war ja ein Slytherin.
Meiner Meinung nach war das eine etwas veraltete Ansicht der Lehrer, aber ich befand mich nun wirklich nicht in einer Stellung, die es mir erlaubte, Regeln unserer Schule anzuzweifeln oder gar ändern zu wollen.»Du musst sofort hier her kommen, Joella!«, rief Draco verzweifelt und schlug noch einmal gegen die Tür, diesmal vermutlich mit der flachen Hand, so hörte es sich zumindest an.
Die Art, wie seine Stimme bebte, verängstigte und schockierte mich so sehr, dass ich sofort vom Bett aufsprang und zum Lichtschalter sprintete. Ich zog mir hastig eine Jacke über -die erstbeste, die ich greifen konnte- und schlüpfte in meine Schuhe.
Meinen Zauberstab, der mir in meiner Eile beim Anziehen aus der Hand gerutscht war, hob ich vom Boden auf und steckte ihn in die Innentasche meiner Jacke, die genau aus diesem Grund angefertigt worden war.»Warte, ich komme mit!«, flüsterte Hermine aufgeregt, als ich schon bei der Tür angekommen war und diese öffnen wollte.
Ich schüttelte energisch den Kopf.
»Bitte bleib hier«, sagte ich und schaute sie ängstlich an, »Ich habe keine Ahnung, was uns da erwartet.«
Sie blickte mich erst eine Weile unwillig an, knickte dann aber doch ein und seufzte.
»Okay. Aber melde dich sofort, wenn du wieder da bist!«Ich nickte und lächelte zaghaft. »Versprochen.«
Ich riss die Tür auf, schaute dem besorgt dreinblickenden Draco, der mich auf der anderen Seite der Tür erwartete, kurz in die Augen und schloss jene dann leise hinter mir.
Er griff sofort nach meinem Arm und zog mich hinter sich her. Wir rannten durch die verwinkelten Gänge unseres Schulgebäudes, immer darauf bedacht, so wenig Lärm wie möglich zu verursachen. Einmal mussten wir uns in einer der Nischen in dem Wänden verstecken, weil wir beinahe von Snape, der wie eine Katze durch die Gänge schlich, gesehen worden wären.
Leider bot mir auch diese kurze Verschnaufpause keine Möglichkeit, Draco nach dem Grund zu fragen, warum er mich mitten in der Nacht auf brutalste Weise geweckt hatte und wir jetzt durch die Gänge hasteten, denn wenn ich auch nur den geringsten Laut von mir gegeben hätte, hätte Snape uns sicherlich bemerkt.Meine Muskeln brannten bereits vor Schmerz, als wir den Schulhof erreichten. Draco sprintete sofort zu unseren Besen, die noch auf der Wiese lagen, auf der wir sie beim Quidditchtraining zuletzt benutzt hatten.
Er streckte mir meinen Besen entgegen, und als ich ihn an mich nahm, schwang er sich sofort auf seinen. Ich stieg auch auf meinen auf und flog ihm hinterher, denn scheinbar schien er einen genauen Plan davon zu haben, wo er hinzufliegen hatte.»Draco, wohin fliegen wir? Was ist los?«, rief ich so laut ich konnte, da der Wind uns heftig um die Ohren blies.
Draco drehte sich zu mir um, da ich hinter ihm flog, und blickte mich erst kurz an, und dann an mir vorbei. »Er will deine Eltern töten, Joella.«
Für einen kurzen Moment verlor ich die Kontrolle über meinen Besen und machte Bekanntschaft mit der Schwerkraft, die mich geradewegs nach unten zog.
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Hey! Ich hoffe, das Kapitel gefällt euch!
Ich freue mich wie immer sehr über Meinungen, Feedback, Wünsche, Verbesserungsvorschläge, da es für mich wichtig ist, zu wissen, was ihr vom Plot haltet.
Und natürlich sind Votes auch gerne gesehen. ✌️
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Schlangenblut | a Draco Malfoy story [german]
Fanfiction»Ich bin der Typ der ich sein will, wenn ich bei dir bin. Ich bin so viel mehr ich selbst.«, sagte er und schaute sie an. Stolz war er. Stolz, seine Gefühle in Worte gebracht zu haben. - Als die muggelstämmige Joella mit elf Jahren einen Brief bekom...