blutige Liebe | Rumtreiber

3 - Die Emotionen verstecken

-  22. November 1976 -

Wo blieb der Vollpfosten nur?!
"Liebes, wartest du auf jemanden?", fragte Madame Pince. Ich sah zu ihr:"Ja auf Sirius." Sie lachte:"Da kannst du lange warten, ich weiß nicht mal ob er weiß wo die Bibliothek überhaupt ist", meinte sie und widmete sich wieder einem Buch. 

Plötzlich wurde die Flügeltür aufgestoßen und der ach so tolle Mädchenschwarm kam angelaufen. "Du bist zwanzig Minuten zu spät, sei froh das ich noch hier bin, Black." "Tut mir leid Sadie, mir ist was dazwischen gekommen." "Ach und was ist wichtiger als Nachhilfe bei mir?" "Marlene im Bett?", gab er als Antwort aber es klang eher wie eine Frage. "Ach du scheiße, spar dir bitte die Details für Potter oder so", ich schüttelte mich einmal angeekelt und lief dann mit einem kleinen Hüftschwung nach hinten.

"Netter Arsch Young, solltest du öfters zur Geltung bringen", meinte er, da er kurz hinter mir lief. Ich drehte mich leicht:"Ich würde mich ja bedanken aber leider kam das Kompliment von dir, einem Vollidioten." Ich hörte von ihm nur ein belustiges Schnauben ehe wir uns setzten.

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"Nimm deine Griffel von mir Black, wie oft denn noch?", zischte ich ihm zu. Ich griff bestimmt zum tausendsten mal nach seiner Hand, die auf meinem Rücke lag, und stieß ihn leicht weg. "Ich hab nur auf dein Blatt gesehen, ich wollte dich nicht begrabschen", rechtfertigte er sich, konnte sein Grinsen aber nicht verstecken. "Idiot", gab ich nur von mir und schrieb etwas in seine Zahlentabelle. "Zicke", erwiderte er. Ich sah ihn böse an:"Ich bin keine Zicke, ich bin nur genervt von dir. Sei froh das ich dir überhaupt helfe." "Doch du bist eine kleine Zicke." Wenn der so weiter machte dann rammen ich ihm meine Zähne in die Hauptschlagader:"Sei bloß vorsichtig."

Ich widmete mich wieder der Zahlentabelle aber er wolle jetzt Nervensäge spielen und piekte mir in die Seite. Ich war dort nicht kitzelig aber es nervte höllisch:"Black ich...-" Weiter kam ich nicht denn Schneewittchen kam mit einem Brief angeflogen. Sie ließ ihn bei mir fallen und flog wieder weg. "Wieso jetzt? Es ist gar keine Zeit für Post", meinte Sirius fragend. Ich öffnete den Brief und sah am Siegel, dass mein Vater den Brief geschrieben hatte.

Liebe Sadie,
ich hoffe dir geht es gut in Hogwarts und du hast dich schnell eingelebt.
Sadie, ich schreibe dir wegen eine Mutter. Ihre Werte waren schlecht, weist du doch und... Sie ist gestorben. Ihr Herz hat das nicht mehr mitgemacht, es tut mir leid, dass du es über einen Brief erfahren musst aber ich wollte es dir sofort sagen. Nächstes Wochenende ist die Beerdigung und du kommst dann nach Hause, ich hab alles mit Dumbledore abgeklärt. Deine Mutter hat dich über alles geliebt Sadie.

In Liebe, dein Vater

Ich steckte den Brief zurück in den Umschlag und packte meine Sachen zusammen. "Sadie? Was ist los?", fragte Sirius. "Nachhilfe beendet", antwortet ich nur, stand auf und schulterte meine Tasche. Er sprang auf:"Wieso denn? Was ist los Sadie?" Ich sah ihn verbittert an:"Als ob dich das interessiert. Weist du Black, irgendwann sprichst du nicht mehr mit anderen, über deine Sorgen. Sondern machst es still und leise mit dir aus. Und jetzt lass mich in Ruhe", mit diesen Worten lief ich aus der Bibliothek raus. Er konnte zwar nichts dafür aber ich wollte jetzt alleine sein.

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Ich hatte mich auf den Nordturm zurückgezogen, dort konnte ich mich selbst bemitleiden. Ich zog das Bild von Mom, Dad und mir aus meiner Hosentasche und betrachtete es. Es war letztes Jahr gemacht worden als wir in Kanada waren, der schönste Urlaub meines Lebens und er hatte Mom so gut getan. 

Jetzt war Mom tot und ich konnte nicht mal weinen. Ich wollte aber ich konnte nicht, nur ein Kloß in meinem Hals schnürte mir die Luft ab. Dad hatte mir immer gesagt ich solle niemals Schwächen zeigen, sie konnten gegen mich verwendet werden und zu meinen Schwachstellen werden. Als eine gejagte Art konnte ich mir so etwas nicht erlauben. 

Ich faltete das Foto wieder zusammen und steckte es zurück in meine Hosentasche. Ich musste schreien aber ich konnte nicht. Es wollte nicht raus. Fuck, meine Mom war gestorben und ich saß hier als wäre alles gut. Aber Emotionen waren noch nie meine Stärke gewesen. Genauso wenig war es eine Stärke von mir mit anderen über meine Gefühle zu sprechen. Ich war einfach von Natur aus eine kalte Person, die alles mit sich selbst ausmachte und das war auch gut so. Alles andere würde nur Probleme bereiten. Und Probleme wollte ich nicht.