"Bau keine Scheiße und sei brav!"

6.3K 431 34
                                    

- 1993/4 -

"Oh Merlin", flüsterte ich und sah mir den Aushang an, "Sirius." "Mom! Komm endlich!", rief Raffe von der Tür aus. "Sofort, geh schon mal in den Bücherladen!", rief ich und hörte wie die Holztür ins Schloss viel. Haben sie diesen Zauberer gesehen?

Nach 12 Jahren. "Wo bist du nur Tatze?"


●●●

"Raffe warte auf mich!", rief ich, doch mein Sohn war schon zwischen den Leuten verschwunden. Genau wie sein Vater. Ich hielt Zera, Raffe's Fledermaus in meiner Hand und lief ihm hinterher. Da rannte ich in einen großen Mann rein und Zera flog weg:"Mist ich hatte sie doch grade erst wieder eingefangen", fluchte ich und sah der Fledermaus nach. "Sadie?", fragte eine dunkle Stimme und ich sah hoch zu dem Mann. "Remus?", fragte ich überrascht. Er lächelte mich müde an und ich schloss ihn in die Arme. "Elf Jahre, was hast du so gemacht?", fragte ich und löste mich von ihm. "Versteck, getrauert, gehofft. Sowas halt. Wie geht's dir?" Aufeinmal tat er mir leid, er hatte jeden seiner besten Freunde verloren. "Muss ja ne'... Wusstest du das Sirius ausgebrochen ist?", das letzte flüsterte ich. Er nickte nur müde.
"Was machst du eigentlich hier." "Ich bin Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste", meinte er und grinste schwach. "Gestern war Vollmond.", fiel mir da ein und er nickte. "Am besten schläfst du im Zug, war schön dich mal wieder zu sehen... Könntest du mir vielleicht einen Gefallen tun?", fragte ich. "Klar." "Hab ein Auge auf Raphael und Harry, sie verstehen sich gut. Ihnen soll nichts passieren und informiere mich bitte, wenn du was über Sirius hörst." "Versprochen. Tschüß Sadie." "Tschau Remus." Da ging er an mir vorbei und stieg in den Zug. Er sah viel zu alt aus für sein Alter, ihn hat das alles doch ziehmlich mitgenommen.

"Mom!", rief Raffe und ich eilte zu ihm. Er stand bei Ginny Weasley und ihrer Familie. Ich nahm ihn in den Arm und gab ihm einen Kuss auf den Kopf. "Ich bin kein kleines Kind mehr", brummte er und drückte mich von sich. Ich lachte und strubbelte durch seine Haare:"Bau keine Scheiße." Was redete ich da? Er war der Sohn von Sirius, da konnte man so viel sagen wie man wollte. Ich sah zu Ginny:"Pass auf das er keine Scheiße baut." Ginny nahm lachend Raffe's Hand:"Keine Sorge, Tschüß Sadie, tschüß Mom", dann waren die beiden weg und ich stand neben Molly. "Sie werden so schnell erwachsen", murmelte sie. "Wem sagst du das, es fühlt sich an als wäre es erst estern gewesen, da konnte er grade mal Mama sagen."
Plötzlich flog Zera auf mich zu und krallte sich an meinen Arm:"Zera! Mist", fluchte ich und suchte die Fenster nach Raffe ab. Da sah ich ihn, er winkte mir zu und der Zug fuhr langsam los. "Raffe!", rief ich und sprintete los. Er hielt seinen Arm zu mir und ich schaffte es grade ihm Zera in die Hand zu drücken als der Zug auch schon schneller wurde. Prustend blieb ich stehen und winkte meinem Sohn nach.

"Es wäre eigentlich deine Aufgabe dem Zug nachzurennen", brummte ich leise und dachte an Sirius. Ich seufzte leicht, drehte mich um und machte mich auf den Weg nach Hause.


●●●

Es war einer dieser langweiligen Tage, an denen ich nicht im St. Mungo Hospital arbeiten musste und Zuhause schon alles erledigt hatte. Es hatte sich nichts verändert. Immer noch die gleichen schlichten Möbel, ein Wohnzimmer, eine Küche, zwei Schlafzimmer und ein Bad. Keine große Wohnung aber es reichte. Ich lag müde auf der faulen Haut und drehte mich im Bett hin und her, dann dachte ich nach.

Remus war schon lange kein Mensch mehr den ich nicht mochte. Als Raffe zwei war und ich nicht mehr konnte hatte ich ihm einen Brief geschrieben und er hatte mich besucht. An dem Abend hatten wir uns ausgesprochen, ich konnte ihn gut leiden aber er war jetzt nicht so ein bester Freund. Vorallem da er sich dann Jahre nicht mehr gemeldet hatte. Am Gleis hatte ich ihn das erste Mal wieder gesehen. Aber wer konnte es ihm verübeln? Ich zumindest nicht.
Bis Raffe nach Hogwarts kam hatte ich mich auf verschlossen. Nur die Weasley's konnte ich gut leiden. Und im Krankenhaus sah ich Alice und Frank aber die, naja sie waren nicht ganz dicht. Ja ich war fies aber es war halt die bittere Wahrheit. Alle Leute aus meinen früheren Leben waren entweder tot, weit weg oder nicht mehr ganz dicht in der Birne. Ich seufzte frustriert und quälte mich aus dem Bett, dann lief ich wie der letzte Penner durch meine Wohnung in die Küche und machte mir einen Früchtetee.
Als ich aus dem Fenster sah stockte ich.

Wer war das? Verflucht seist du Erdgeschosswohnung. Die Gestalt humpelte etwas und war nicht grade gut gekleidet. Er sah sich ständig um, dann lief er weiter bis ich ihn nicht mehr sah. Ich nahm die Tasse mit dem Früchtetee, dann klingelte es und ich erstarrte.

blutige Liebe | RumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt