Shell Cottage

1.7K 77 10
                                    

Viel Spaß mit dem 2. Kapitel!

Ich spürte den engen Schlauch, der sich um mich presste. Ein vertrautes, aber schreckliches Gefühl des Apparierens. Ich wunderte mich kaum, dass wir am Fuchsbau waren. Dad wies mich an, schnell so viele Sachen wie möglich zu packen. Mir ging es so schlecht, ich konnte kaum stehen und ich bezweifelte, dass es am Apparieren alleine lag. Trotzdem rannte ich in mein Zuhause. In das Haus, indem ich aufgewachsen war. Tränenbeschmiert war mein Gesicht, mir war kaum bewusst, dass ich dieses vertraute Heim zum letzten mal sehen könnte. Ich bekam gar nicht mit, wie meine Beine von selbst den Weg in mein Zimmer suchten und ich schnell eine Tasche auskramte, in der ich die wichtigsten Sachen verstaute. Ein paar Klamotten, ein Bild von Harry und mir, ein Stift und ein paar Blätter Papier.
Meine Brüder waren alle schon draussen und appariert. Ungewohnt leer war es im Haus und meine zitternden Beine liessen die alten Treppen knarren. Wie oft hatte mich dieses knarren in meiner unbeschwerten Kindheit bei heimlichen Süßigkeiten-Diebstählen gestört. Wie oft war ich auf diesen knarrenden Treppen vor meinen Brüdern geflüchtet. Diese Erinnerungen kamen mir nun wie die eines anderen vor oder war ich die andere?
Mein Verstand wollte verschwinden und fliehen, mein Herz wollte sich festhalten. Doch ich musste weg. Mein Verstand siegte. Ich hatte keine Zeit, mich von meinem geliebten Zuhause zu verabschieden. Ich fand Dad schnell und wir apparierten erneut.
Ich hatte die Augen festgeschlossen, als mich frische, salzige Meeresluft begrüßte und meine Tränen ein wenig trocknete. Schluchzend musste ich aber meinem Vater folgen, der schon zum Haus von Bill und Fleur rannte. Der Sand knatschte unter meinen Füssen und gab mir nur wenig halt.
Die Haustür flog auf und meine Mum begrüßte mich und meinen Dad.
"Ich dachte die Todesser hätten euch gefunden, ich dachte ihr beide wäret tot! Was habt ihr nur so lange gebraucht!"
"Nun ist doch alles gut Molly!"
Mein Dad nahm meine Mum erneut in den Arm. Von wegen alles war gut!
Auch als ich in in Stube ging, erleichterte Gesichter strahlten mir entgegen, musste ich feststellen, dass jeder jemanden hatte. Bill hatte seine Fleur, Ron hatte Hermine und ich war alleine.
Alle umarmten mich erleichtert, doch ich konnte überhaupt nicht verstehen, warum sie so erleichtert waren. Er war doch tot! Und er lebte. Voldemort lebte und Harry war tot. Meine Tränen strömten übers Gesicht und Percy nahm mich nochmal in den Arm. Ich wusste, dass er wieder auf die gute Seite gewechselt hatte und war ihm auch nicht mehr böse. Beim besten Willen, ich hatte größere Probleme.
Meine Augen suchten nach George, doch ich fand ihn nicht. Percy bemerkte dies wohl und erklärte mir:
"Er ist oben, er konnte nicht mehr! Wir hatten Freds Leiche-"
Meinem Bruder musste nun auch weinen und ich liess ihn.
Plötzlich bemerkte ich wie alles schwarz wurde und ich anfing zu schwanken, zum Glück bekam es meine Mutter mit und wandte sich an meinen ältesten Bruder:
"Bill magst du bitte Ginny in ein Zimmer bringen, vielleicht auch etwas kleines zu Essen mitgeben?"
Und schon spürte ich, wie jemand mich am Arm nahm und mich sanft in ein Zimmer brachte. Sofort legte ich mich ins weiche Bett, während ich den schritten Bills lauschte, der mir noch ein bisschen essen bringen wollte. Ich wäre wohl eingeschlafen, doch da hörte ich ein klirren aus dem Nebenzimmer. Sofort sprang ich auf und rannte in jenes Zimmer. Mein Herz zerbrach zum tausendsten mal an diesem Tag, als ich sah was sich abgespielt hatte. Dort saß mein Bruder George vor einem zerbrochenem Spiegel und guckte zu mir hoch, als er mit gebrochener, herzzerreißender Stimme sagte:
"Ich sah ihn!"

Danke für alles bisher!
Ich hoffe sehr, dass euch die Fortsetzung gefällt!
LG Story_Linny 😊

Ps: ich habe dieses Kapitel noch mal überarbeitet!
(18.01.2017)

Wenn der Held nie gekürt wird... -Harry Potter ff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt